Gateway… oder ein Zombie will nicht sterben

Was ist Gateway? Gateway is kein neuer Egoshooter und auch kein Flecken in Nordengland, Gateway is ne Theorie… ne ziemlich alte und bescheuerte Theorie. Die Gatewaytheorie is auch nich exklusiv für’s Dampfen reserviert, damit kann man versuchen, fast jeden fertig zu machen. Diese Theorie besagt einfach nur, dass, wenn Leute das eine machen, dann machen sie deshalb eher auch das andere. Also, wer gerne mal einen Joint durchzieht, endet mit Vorliebe auf’m Bahnhofsklo mit ner Heroinspritze in der Vene.

Warum kram ich das olle Ding jetzt raus? Weil’s einfach nich krepieren will. Nen Beweis liefert uns die Ärzte Zeitung, die in nem Artikel eine recht neue britische Studie von der “University of Stirling” rausgekramt hat. Und wenn der Zombie einmal geweckt is, dann kriegt man den so schnell nich wieder in die Gruft. Was die Kittelträger der Ärzte Zeitung finden, finden auch andere Zeitungsfuzzies.

Nun denn, was hat die Studie angeblich ans Tageslicht gebuddelt? Die haben sich, jetzt mal einfach gesagt, 2125 Rauchjungfrauen im Alter von 11 bis 18 geschnappt und die gefragt, ob se schon mal ne E-Zigarette in der Schnute hatten. 8,6%, also 183 Kiddies, gaben an, schon mal lecker Wolken gelutscht zu haben. Ein Jahr später hat man dann alle noch mal gefragt, wer sich denn dem glimmenden Blätterwerk hingegeben hat.
Unter den “dampfenden” Rotzlöffeln waren das 40,4%, also 74 Leutchens. Bei den “Nichtdampfern” fingen 12,8%, also 249 Schüler, mit dem Rauchen an.

Oi, das is ma heftig. Da haben ja über drei mal so viele Wolkenmacher den Weg zur Qualme gefunden, als wolkenfreie Juppies… so von Prozent her.
Is doch klaro, die Dampfe war die Einstiegsdroge, mit der Dampfe enden Kiddies hundert Pro bei der Fluppe.

Öhm… janee. Gucken wir uns das Ding mal genauer an.

Also vorweg, ich hab das ganze Teil nich gelesen, nur das Abstract. Die wollen da Patte für… kann ich nich, will ich nich. Aber die Eckdaten sind klar. Is auch im Grunde wurscht, ob ich die Ganze Studie aufs Tüpfelchen kenne… aber dazu gleich mehr. Erst mal die Studie.
Im Abstract steht leider nich, was die unter “hat eine E-Zigarette ausprobiert” verstehen… das alte Problem. Heißt das, mal bei nem Freund dran genuckelt, sich ne Einwegdampfe gekrallt, weil die so schön Zigarette is oder tatsächlich regelmäßig der Wolke gefrönt? Man weiß es nich. Steht vielleicht im Text, keine Ahnung, aber glaub ich nich wirklich dran.

Auch die Statistik is bei 183 (“Dampfer”) zu 1942 (“Jungfrauen”) doch eher so’n kleiner Witz am Rande.
Nur, um’s mal so von Deutlichkeit her: Bei den 183 “Wolkenjunkies” erreiche ich nach weniger als 2 Persönchen schon 1%, dafür brauche ich bei 1942 Leutchens schon knapp über 19. Das mag wissenschaftlich alles voll knorke sein… ich find’s albern.
Und so gibt’s bestimmt noch einiges bei dieser “Studie”, wo in Rom der Arsch offen is, aber… und jetzt kommt’s Beste… das is eigentlich alles vollkommen schnurzpiepegal!

Denn die “Theorie” an sich is bereits kompletter Humbug. Deswegen is die “Studie” schon per se für’n Rektum. Und das wissen die Macher sogar, ohne Scheiß. In der Schlussfolgerung kritzeln die selber: “Causality cannot be inferred, but continued close monitoring of e-cigarette use in young people is warranted.” Sinngemäß übersetzt: Die Studie beweist nix, aber wir sollten mehr davon machen.

Dieser eine Satz “Causality cannot be inferred” (Eine Kausalität kann nicht gefolgert werden) beschreibt schon die ganze Marmelade. Das is des Pudels Nachgeburt. Deswegen is die Gatewaytheorie schon grundsätzlich Gedankenmüll.
Denn nehmen wir mal die Studie einfach so, ohne zerpflücken und so, nur die Zahlen. Gehen wir also davon aus, dass echt drei mal mehr Wolkenmacher zum gerollten Gestrüpp gegriffen haben, dann sagt das noch lange nich, warum.
Sind die echt auf die Idee gekommen, dass nur noch verbrannte Schuhsole besser schmeckt als Erdbeermenthol? Oder sind das einfach Kiddies, die generell Risiko geil finden und sowieso zur Qualme gegriffen hätten? Oder einfach die mega Coolies, die gemerkt haben, dass Dampfe noch nich cool genug is?

Kurz gesagt, eine Theorie, die man schon per se nich beweisen kann, is Zeitverschwendung, nix weiter. Ansonsten könnte ich auch schlussfolgern, dass Fußball gucken der Gateway zum Crack rauchenden Heroinjunkie is.
Ich mein, is doch klar. Wer sich das lustige Ledertreten in der Glotze reinzieht, der süppelt dabei meistens gerne mal’n Bierchen. Und Alkohol is ganz eindeutig ne Einstiegsdroge für die richtig harten Sachen… so laut Gatewaytheorie. Wie sagten schon die alten Römer: et voilà!

Die Gatewaytheorie is ne Totgeburt, die sich als Zombie durch die Wissenschaft frisst und immer wieder gern von Proffesorikern und Co. missbraucht wird.
Und gerade beim Dampfen greift die mal voll in die Nietentonne. Es is ja eins, dass es echt schon genug Studien gibt, die dem Zombie die Birne weggeballert haben. Wo eindeutig kein Weg von der Dampfe zur Zichte zu erkennen is.
Aber dass jemand durch ein leckeres Wurstbrot erst Hunger auf knusprige Schuhsole kriegt… öhm… logisch is was anderes.

3 Gedanken zu „Gateway… oder ein Zombie will nicht sterben“

  1. Unter den „dampfenden“ Rotzlöffeln waren das 40,4%, also 74 Leutchens. Bei den „Nichtdampfern“ fingen 12,8%, also 249 Schüler, mit dem Rauchen an.

    Oi, das is ma heftig. Da haben ja über drei mal so viele Wolkenmacher den Weg zur Qualme gefunden, als wolkenfreie Juppies… so von Prozent her.

    Irgenwie scheint da ein Zahlendreher drin zu sein, oder irre ich mich??

    Trotzem: Hast ne coole Schreibe und ich les deine ach so überflüssigen weiteren Dampferblog immer wieder gerne

    • Nee ,is kein Zahlendreher drin, das isses ja gerade. Die Gruppe der Dampfer war gerade mal 183 Leutchen groß. Die Gruppe der Nichtraucher/Nichtdampfer bestand aus 1942 Kiddies.

      Von den “Dampfern” fingen 74 an zu rauchen, von den “Nichtdampfern” 249. Die Prozentangabe bezieht sich dann auf die jeweilige Gruppe, deswegen sind 249 Leute nur 12,8% (von 1942) und 74 Leute 40,4% (von 183).

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