Geschallerte Fakten im EXTRA TIPP

Sind das Medien? Weiß nich, noch nix von gehört, aber scheint zur op-online.de zu gehören… also schon so was wie Medien… denke ich.
Ich mein die “EXTRA TIPP”. Bewegt sich wahrscheinlich in dem Spannungsfeld zwischen “Taubenzüchter Illustrierte” und “BILD Zeitung”. Warum ich die hier erwähne? Das, was die in ihrem neuen Artikel “Hinweise verdichten sich: Dampfen macht doch krank!“(Archive.org) rausgehauen haben, is zwar zum Teil nix neues (guckst du hier), aber hat doch so’n paar “frische” Schmankerl der Frau Dr. Katrin Schaller vom DKFZ, die uns in den nächsten Wochen bestimmt noch öfter über den Weg kriechen werden.

Also, der Titel is ja schon obergeil, ich liebe das, wenn sich “Hinweise verdichten”. Hört sich so schön “hua” und “bibber” an… so Tatort für schwache Nerven. Und dann der Kracher, “Dampfen macht doch krank!”. Bumm! Is so… nänänänänänä. Bis die Kindergärtnerin kommt.
Na gut, du kleiner Rotzlöffel, dann will ich mal so kurz wie möglich… tut nur’n bissel weh.

“Jetzt kann es keiner mehr wegreden: E-Zigaretten sind gefährlich!”

Wer bezweifelt das denn? Na klar sind die gefährlich. Wenn ich so’n Akkuträger mit vier Akkus drin sehe, so’n Mordsteil… also ich will das nich über die Wämme kriegen. Ui, böse Beule. Oder was meinen die? Sonst wüsst ich da jetzt nix.

“Neue Studien belegen ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall und schlechte Spermienqualität.”

Ach echt? Machen die das? Also, “die Studien” sind genau genommen… öhm… eine Studie. Und die macht vieles, aber “belegen” tut die nix. Da hat man einen Haufen dampfender Exraucher mit nem Haufen ewiger Wolkenjungfrauen verglichen. Dann gab’s Abweichungen bei gewissen Werten… noch nich mal bei allen Werten und nich bei allen Versuchskaninchen. Überhaupt war die Gruppe der Teilnehmer an dieser Studie atemberaubend groß und aussagekräftig… öhm… es waren am Ende 34 Leute. Aber das wurde schon alles gut von vapers.guru durchgekaut, muss ich nich schon wieder machen. Geht ja auch noch weiter.

“Dazu kommen krebserregende Stoffe im Dampf.”

Ich wollt’s ja kurz halten: Nöpp, sind keine. Kann man messen, hat man gemessen.
Außer ich röste das Liquid, klar, dann ja. Das dampft dann aber keiner, das schmeckt wie ne Mischung aus nem Furz vom Leibhaftigen und einem gelutschten Igel. Und das auch im Körper nix zu finden is, hat jetzt erst vor kurzem eine britische Studie gezeigt (Annals of Internal Medicine: „Nicotine, Carcinogen, and Toxin Exposure in Long-Term E-Cigarette and Nicotine Replacement Therapy Users: A Cross-sectional Study“). Aber das sind echte Fakten, die nicht zur gewünschten Wahrheit passen… lieber ignorieren, nicht wahr!?

Nach dem ersten kleinen “Auftritt” von Katrin Schaller, wohl ideologische Nachfolgerin der bekannten Frau Pötschke-Langer, und dem üblichen bissel Vorgeplänkel, geht’s dann los.

“Nun liefern Kardiologen der California University in Los Angeles den Beweis. Ihrer Studie zufolge kommt es beim regelmäßigen Konsum von E-Zigaretten offenbar zu körperlichen Veränderungen, die das Risiko für Gefäßerkrankungen, Herzinfarkt und Schlaganfall erhöhen können. Dazu die schlimme Nachricht für männliche E-Raucher: Der regelmäßige Konsum von Nikotin und die einhergehenden Potenzstörungen bei Tabakrauchern ließen sich, laut Experten, auch auf die Dampfer übertragen.”

Also, wie schon gesagt, Beweise gibt’s da nich die Bohne. Das sagen im Grunde sogar die Verfasser dieser Studie, die sehen selbst da höchstens Hinweise, die noch näher erforscht werden müssen. Und von schlaffen Pillemännern sagt da erst recht keiner was. Woher dieser gewagte Schluss kommt? Weiß nich, FAZ?
Bis vor kurzem galten Nikotinpräparate, so Kaugummis, Sprays und so, als echt voll sicher. Auch bei den Nebenwirkungen wird nix von schlappen Lurchen erwähnt… und wird wohl so schnell auch nich. Gäb’s das, wär’s aufgefallen und müsst in den Beipackzetteln stehen, bin ich mir sicher.

“Dr. Katrin Schaller ist Biologin am Deutschen Krebsforschungszentrum und Spezialistin für E-Zigaretten. Sie stellt klar: „Im E-Zigaretten-Aerosol sind weniger krebserregenden Stoffe als im Zigarettenrauch. Aber es sind welche enthalten.“”

Die Welt is eine Scheibe, hab ich gesehen. Is so.
Nein, ich will gerecht sein, die Frau hat echt ne Studie, wo Formaldehyd und Co. gemessen wurden… die is nur scheiße. Da steht sogar in der Studie schon drin, dass die das Liquid gebraten haben. Übrigens steht auch drin… also selbe Studie… dass sie nix fanden, als se mit vernünftigen Leistungen feuerten. Aber wenn man nur liest, was man lesen möchte… schützt eigene Überzeugungen… is wichtig.

“Da es keinen Grenzwert gebe, unterhalb dessen diese Stoffe ungefährlich wären, könne niemand das Risiko wirklich abschätzen.”

Gibbet nich? Und was is dann mit dem MAK-Wert? Der von Formaldehyd liegt übrigens bei 0,3 ml/m3. Is aber auch egal, wenn Frau Schaller hier wirklich recht hätte, dann wäre das Leben so was von ein unkalkulierbares Risiko. Der Körper produziert selber durch den normalen Stoffwechsel pro Tag 50g Formaldehyd. Leck mich am Pürzel, das sind fast drei Schokoriegel von dem bösen Zeug. Ganz klar, dann ist Stoffwechsel eindeutig auch ein Risiko, das niemand wirklich abschätzen kann.
Ich weiß gar nich, wie viel Liquid man wegdampfen müsste, um annähernd auf 50g Formaldehyd zu kommen… aber egal.
Auf jeden Fall is es total hirnrissig, zu behaupten, dass etwas immer schädlich ist, egal in welcher Menge. Das wär so, als würde ich sagen, Schwimmen is voll gefährlich, egal ob mitten im Atlantik, bei Sturm, zehn Meter hohen Wellen und drei Seemeilen kein Schiff in Sicht… oder im städtischen Schwimmbad, bei anderthalb Meter Beckentiefe und nem Bademeister daneben.

“Dazu kommt: Das im E-Dampf enthaltene Propylenglykol kann die Atemwege reizen. Doch das wollen die Elektro-Raucher offenbar nicht wahr haben.”

Aber nich nur die Dampfer sind so dämlich und stur, die ECHA isses auch, die finden das Zeug irgendwie überhaupt nich reizend (Hier unter der Bezeichnung Propane-1,2-diol zu finden). Aber was weiß die Europäische Chemikalien Agentur schon?!
Davon mal abgesehen, die Worte “kann” und “reizen” ergeben zusammen echt kein glaubhaftes Horrorszenario. So was wie “Lungenkrebs”, das is Gänsehaut,… ui… aber dazu reicht’s bei der Dampfe halt nich. Wer will hier was nicht wahrhaben? Nur nebenbei, “Elektro-Raucher”, geile Wortschöpfung, Szenenapplaus.

“Kaum wird das Dampfen kritisch hinterfragt, sehen die E-Zigaretten-Fans rot, schreiben im Netz einen Hasskommentar nach dem anderen.”

Dampfer sind nich per se Engel, echt nich, da sind genauso viele Arschlöcher drunter, wie überall. Und dass wir heutzutage nich im Zeitalter der höflichen Umgangsformen leben… is Kacke aber wahr. Trotzdem is es voll gewagt, alle Dampfer mal eben über eine Bürste springen zu lassen.
Außerdem müssen Dampfer ständig so dämliche Behauptungen und wiedergekaute Lügen ertragen, da kann einem echt auch mal die Hutschnur hoch gehen. Gegen “kritisches Hinterfragen” hat doch keiner was, so sachlich und so, macht nur eben keiner, beweist Frau Schaller ja gerade wieder.

Aber Dampfer sind sowieso nur Kinder, die einfach nich zuhören wollen, wenn die weise Dame spricht. Das Gesülze lass ich hier jetzt mal aus, is mir zu blöd. Richtig lustig wird’s eh noch zum Schluss des Absatzes.

“Dabei würden sich Schaller und ihre Kollegen einen (sic!) sachlichere Diskussion auf Basis der Datenlage wünschen. „Die hören uns aber einfach nicht zu“ Stattdessen würden immer wieder Beweisführungen angetreten, die wissenschaftlich nicht fundiert seien.”

Mensch, der Satz hätte von mir sein können. Vernünftige Diskussion, das wär mal geil. So die Sache mit echten Fakten und richtigen Studien. Was für ein Traum. Und wissenschaftlich fundierte Beweisführungen, bin ich der größte Fan von. Nich so’n Geschwurbel von erfundenem Formaldehyd, dass dann auch noch in den kleinsten Spuren katastrophal wirkt. Oder so’n Zeug von Gateway-Theorie, das kein halbwegs seriöser Wissenschaftler mehr ernst nimmt.
Wirklich, Frau Schaller, das wünschen sie sich? Wär ich dabei… sofort!

Danach kommt dann noch Dac Sprengel vom VdeH zu Wort… oder besser, wird mal eben abgefertigt. Denn er sieht die ganze Sache natürlich “naturgemäß anders”. Aber cool, er kriegt fast so’n ganzen Absatz.
Nach der kurzen Pause muss natürlich noch das Finale der Frau… na, wer rät’s:

“Dr. Katrin Schaller warnt dennoch: „Mann muss klar sagen: Wir wissen einfach nicht, was passiert, wenn man diese Substanzmischungen zweihundert Mal am Tag inhaliert. Es hat ja noch keiner wirklich getestet, welche Folgen nach jahrelangem Konsum eintreten. Die neuen Studienergebnisse wecken da Bedenken.“”

Also zweihundert Mal am Tag an der Dampfe ziehen… das ist alle 7,2 Minuten… ohne zu Schlafen, nenn ich zumindest ambitioniert. Nun gut, egal, bin ja kein Korinthenkacker. Aber dass noch keiner die Folgen jahrelangen Konsums getestet hat… öhm… doch, irgendwie schon. Die Dampfe gibbet nämlich schon so’n Weilchen, um nich zu sagen, Jahre. Und jetzt kommt der Kracher der Saison: Bis jetzt is vom Dampfen noch keiner putt gegangen, hat sich noch nich mal einer ernsthaft die Gesundheit zerdeppert… nix passiert. Und das alles bei Millionen von Dampfern.
Ständig “neue Studienergebnisse” konstruieren hilft da auch nich mehr, wird langsam echt lächerlich.

Also, ich weiß nich, was für ein Käseblatt dieser “EXTRA TIPP” is, mir auch wurscht. Ich hab diesen Blödsinn nich kommentiert, weil das die Leuchte der deutschen Blätterlandschaft is. Die Zitate sind auch nich neu und die hat Frau Schaller nich exklusiv für dieses EXTRA Ding rausgehauen. Ob sie überhaupt weiß, dass ihr Geschwurbel hier steht… zweifelhaft. Aber der Text dürfte ihr gefallen, wird se schon nix gegen sagen.
Wie schon am Anfang erwähnt, is es gut möglich, dass uns genau diese komischen “Schallerzitate” demnächst noch öfter um die Ohren geschallert werden. Wenn einer anfängt, dann warten die anderen nich lange.

5 Gedanken zu „Geschallerte Fakten im EXTRA TIPP“

  1. Ich finds interessant, dass die Schmmiergelder ausschliesslich unter den Damen verteilt werden. Dürfen Männer beim DKFZ nicht mitmischen?

  2. Außerdem kann man sie optisch kaum von einem Mann unterscheiden. Nach DKFZ-Kriterien ist damit der Gleichstellung genüge getan.

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