Ich mag die Stiftung Warentest, ehrlich… ohne Scheiß. Wenn die sich für uns Tiefkühlbrezel, Staubsauger und Babyphone vorknöpfen, hat das fast immer Hand und Fuß. Testen können die.
Was sie wohl eher weniger können, ist, sich aus ner Sache raushalten, von der sie keine Ahnung haben.
Denn was die Stiftung Warentest jetzt wieder zum Thema “E-Zigarette” rausgehauen hat, zeigt eben, dass sie von der Dampfe so viel Ahnung hat, wie’n Specht vom Kunstschnitzen.
Wenn so’n Qualitätsblättle wie die BILD oder so’n Wissenschaftssender wie Sat1 nur Müll über die Dampfe absondert, dann ist das nicht so echt schlimm. Die nimmt eh keiner ernst, der mehr als ne Zirbeldrüse in der Birne hat.
Aber bei so nem Ding wie der Stiftung Warentest… das ist schon ein anderes Kaliber, das hat schon ein bissel mehr Gewicht. Vor allem, wenn die das dann auch noch als “Auswertung der Studienlage” verkaufen.
Nur ist in deren Machwerk weder irgendeine echte “Auswertung” noch sonderlich viel “Studienlage” zu finden. Im Grunde bleibt das ganze nur ne dürftige Aktualisierung vom Quatsch aus 2015… allerdings ohne viel Aktuelles.
Okay, die Stiftungstester kommen endlich zu dem Schluss, dass Nebel nicht so böse wie Qualm ist… Konfetti… aber harmlos dann auch wieder nicht. Geile Tomate.
Jetzt mal wurscht, dass Dampfen gar nicht harmlos sein muss, ist Cola, Kaffee oder Bier ja auch nicht. Nur liefert Stiftung Warentest keinen einzigen Fakt, warum nix mit Harmlos ist.
Im Gegentum, gerade weil’s keine Fakten geben soll, könnte da ja irgendwas sein… coole Logik. Ein Sektchen auf den Konjunktiv. Ich hab bis heute noch keinen Beweis gesehen, dass Bananen nicht harmlos sind… aber egal.
Dann kommt die Stiftung Warentest aber noch mit einem supi Totschlagargument: Bei Tabak hat man ja auch erst nach Jahrzehnten gewusst, dass er böse ist. Oder?
Öhm, nöpp, wusste man schon ziemlich früh. Im Grunde schon, seit die Wissenschaft mit Krabbeln anfing. Auch, dass Qualm an sich nicht gerade ein Gesundbrunnen ist, war den Leuten schon mächtig lange klar… ich sag nur: Schornstein.
Allerdings machten schon recht früh viele Leute mit dem gerollten Blätterwerk ne Menge Kohle. Na, die gingen natürlich nicht gerade damit hausieren, dass Fluppen nicht so dolle sind. Aber wer’s wollte, der konnte’s wissen. Und wer raucht, der weiß es eh. Egal, wie sehr aua die Kippe jetzt tatsächlich macht, fast jeder Raucher merkt, dass der eigene Körper über die Glimmstängel nicht gerade jubelt.
Ist also schon mal Kappes, wir hätten erst nach Jahrzehnten gewusst, dass Kippen aua machen. Aber alles sowieso wurscht, weil schon der ganze Vergleich kriecht. Dampfen ist eben nicht die Bohne wie Rauchen.
Ich sag’s mal so: Würd ich heute den Drahtesel erfinden, dann käme auch keiner auf die Idee, die Dinger könnten schlecht für’s Klima sein. Schließlich hat man bei’m Auto auch erst spät gemerkt, dass es das Klima versaut.
Nöpp, Fahrradfahren ist schlicht was komplett anderes, als mit der Karre über die Autobahn zu brettern. Der Vergleich ist offensichtlich Mumpitz.
So, wie beim Rauchen und Dampfen. Alles, was in der Dampfe drin ist… also grad mal ne Handvoll an Stöffchen…, kennt man und ist harmlos. Ist nun nicht grad voll die Logik, das jetzt mit den tausenden Stoffen in der Kippe zu vergleichen. Die meisten von denen entstehen überhaupt erst, wenn’s schön glimmt.
Tippseln sie ja selber, die Leutchens von der Stiftung Warentest: “…die große Mehrheit der Krankheits- und Todesfälle bei Rauchern gehen auf das Konto giftiger und krebserregender Begleitstoffe im Qualm.” Gruppenklöppeln mit Kaffeekränzchen! Also, woher soll dann jetzt beim Dampfen das ganze Aua kommen?
Dafür muss umständlich irgend’n Aua zusammengeschustert werden… noch niedriger kann Niveau nicht. Da kommen wieder die bösen Aromen, der Horror aus dem Erdbeerjoghurt, und natürlich Dampfen im Fusionsreaktomodus:
“Im Aerosol mancher E-Zigaretten wurden schädliche Stoffe wie Formaldehyd, Azetaldehyd oder Acrolein nachgewiesen. Das Risiko besteht offenbar vor allem dann, wenn die Geräte zu heiß laufen, beispielsweise weil das Liquid im Tank verbraucht oder fast verbraucht ist.”
Das zusammengezimmerte Risiko gibt’s nur blöderweise nicht vor allem, wenn die Geräte zu heiß laufen, sondern nur dann. Und das dampft keine Sau freiwillig. Ich sag ja auch nicht, dass alle Schnitzel Tumore machen, weil man die zu Schweinekohle verbrutzeln kann. Wer futtert so’n angebranntes Zeug denn?!
Und wo wir schon auf dem Niveau Kokelstudie aufgeschlagen sind, darf natürlich ihr promiskuitiver Bruder, der Gatewayeffekt, nicht fehlen:
“E-Zigaretten könnten aber nicht nur den Ausstieg erleichtern, sondern umgekehrt als Einstieg in die Nikotinsucht wirken. Kritiker fürchten, dass sie bisherige Nichtraucher zum Konsum verlocken, vor allem Kinder und Jugendliche.”
Gateway ist tot, zerdeppert, pulverisiert, von Studien eindeutig atomisiert. Muss man nicht wissen, sollte man aber, wenn man einen auf Profi und “Auswertung von Studien” macht.
Übrigens, ich kenn auch “Kritiker”, die fürchten, die Erde ist ne Scheibe und man plumpst am Rand runter… aber egal.
Das ganze Machwerk hat eben mit Auswertung und Studien soviel zu tun, wie ein Schlittschuh mit der Wüste. In der SuperIllu würde mich so’n Beitrag nicht weiter jucken. Aber hier geht’s eben nicht um ein drittklassiges Klatschblättle, hier geht’s um die Stiftung Warentest.
Keiner muss so viel über’s Dampfen wissen, wie so’n nebelnder Fachblödi wie ich. Aber wenn ich einen auf “Aufklärer” mache, dann darf’s schon ein bissel mehr sein. Dann sollte ich mir schon was von den aktuellen Studien reinziehen. In denen steht nämlich klipp und klappo, dass es den Gatewayeffekt nicht gibt, dass die Kokelstudien Junkscience sind und da nix mit bösen Stöffchen im Dampf ist, dass Dampfer nicht mehr Müll im Körper haben als Wolkenjungfrauen und dass man nach über drei Jahren Dampfen nicht die Bohne an Aua findet.
Was die Leutchen von der Stiftung hier liefern ist gequirltes Nixwissen mit dem Extraschuss Konjunktiv. Dann hätten sie lieber schreiben sollen: “Wissen noch nix, melden uns wieder wenn.”
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Artikel auf Test.de: www.test.de/E-Zigarette-Ist-Dampfen-harmloser-als-Rauchen-4817257-0
Damals hat jeder Warentest gelesen (Aus den Zeiten meiner Eltern). Heute liest das doch kein Sch… Mensch mehr. Es ist Zufall, wenn das mal heute einer liest.
Kritiker kann man eh nicht für voll nehmen. Wenn da ein Kritiker sagt: “Star Wars, das ist ein Film, den man sich nicht ansehen braucht, hat kein Hand und kein Fuß” und dieser Kritiker war noch nicht mal selbst in dem Film, und anschl. gehen 1 Millionen ins Kino und sagen hinterher “Das war ein geiler Film”. Ehrlich, keiner nimmt den Kritiker für voll. Kritiker sind eh nur Einzelkinder.