Schockbilder auf E-Zigaretten

Ja, klar, sieht erst mal wie billgster Klickbait aus, die Überschrift. Aber… öhm… isses nicht so ganz. Denn hier geht’s heute echt um Schockbilder für die E-Zigarette. Nur dass die eben nicht die Wolkenfreunde schocken, sondern eher so die Pharmafuzzies, Tabakroller und ideologischen Dampfenhasser.

Die lustigen kleinen Schockbildchen auf den Kippenschachteln gibt’s ja jetzt schon gefühlt ne Ewigkeit. Diese knuffigen Machwerke, die automatisch den unwiderstehlichen Drang auslösen, sie in guter alter Panini-Manier in irgendwelche Sammelhefte zu kleben. Übrigens, kann man… echt, kein Shice. Guckst du hier.

Bis jetzt scheint der Nutzen dieser Knalleraktion sich allerdings irgendwo zwischen Nix und Null zu bewegen. Und wie viele unserer Sprösslinge durch den Anblick von offenen Beinen, blinden Horroraugen und schnuckeligen, halb verwesten Leichen einen bleibenden Schaden davongetragen haben, werden wir wohl auch erst in Jahrzehnten wissen. Vom Rauchen wird’s sie allerdings eher weniger abhalten. Aber nun gut, der Drops ist in den Brunnen gefallen, die Bildchen sind da.

Bei den Dampfen hat’s nur für nen armseligen Warntext gereicht… so Nikotin und voll die Sucht und so. Ist zwar kompletter Schwachsinn, aber irgendwas musste eben drauf auf die Packung. Sonst denkt noch einer, Dampfen wär’ harmlos. Nicht auszudenken.
(Nur mal nebenbei… so “pssst” und so: Nikotin ist übrigens kein Stoff, der sehr stark abhängig macht… is aber wohl wurscht, soll ja nicht stimmen, nur Angst machen.)

Was uns Dampfern aber mal echt fehlt, sind so hübsche Bildchen, wie auf den Fluppenschachteln, und das find ich voll ungerecht. Also ehrlich, das geht doch gar nicht. Und deshalb hier mal ein paar Ideen, was man so auf unsere leckeren Wolkenfluids draufpacken könnte. Lauter fiese Sachen, die aber wenigstes alle stimmen:

Die Bildchen dürfen übrigens gerne geteilt, verbreitet, weitergegeben, ausgedruckt, ausgeschnitten und auf das eigene Liquid gepappt werden. Sollte schließlich jeder wissen, wie gefährlich Dampfen ist!
Hier kann man sich alle Bildchen als ZIP runterladen.

Trauerspiel der Idiotiker

Am letzten Mittwoch… also am Nikolausi… gab’s die 15. Deutsche Konferenz für Tabakkontrolle in Heidelberg, der Trutzburg germanischer Nebelverächter. Gut, im Kern ging’s um Tabak, dem Blatt gewordenen Beelzebub, und nicht um die leckere Wolke. Aber für die Jungs und Mädels aus der Stadt am Neckar ist das ja bis heute irgendwie eine Soße. Sind halt Wolken und die sind böse… zu mehr reicht der Horizont eben nicht.
Da wurde also nun bequatscht und vorgetragen, wie man die Welt retten will. Nicht mit Weltfrieden und was gegen Armut oder so nem langweiligen Zeug. Nöpp, man will “Suchtis” retten, die vom rechten Weg gepurzelt sind, die armen Kippenjunkies.

Egal, jeder hat so seine Priorität. Und bei der Heidelberger Rasselbande ist das eben der blaue Dunst. Die wollen auch Leutchen retten, die gar nicht wissen, dass sie gerettet werden wollen… oder müssen… oder was auch immer. Wolken sind böse! Hatte ich das schon?

Aber egal, den Krieg des gerollten Blätterwerks will ich hier gar nicht führen… is nich meiner. Mir geht’s um den Nebel, um die gedampfte Wolke. Ja, ausnahmsweise auch mal um die Zigarette mit Heizplatte im Arsch. Denn die echte E-Zigarette… das “Heat-not-burn” Zeug… und die Dampfe haben was gemeinsam. Die schlauen Leutchens von DKFZ und Co. kapieren sie nich… und die wollen sie auch nicht kapieren.

Genau das haben die wieder bei ihrer lustigen Konferenz bewiesen. Zusammen mit dem ABNR (Aktionsbündnis Nichtraucher) haben die Heidelberger nämlich mal voll die Schrotflinte auf Dauerfeuer gestellt. Da wird mit dem Tabakqualm auch gleich die Dampfwolke weggesemmelt.
Die leckere Wolke soll nämlich zusammen mit dem Glimmstängel aus der Öffentlichkeit, vom Arbeitsplatz und aus Autos verschwinden… wenn Kiddis mit an Bord sind. Klar, dass außerdem die Werbung für die Dampfe weg muss und mächtig Steuern auf das Ding drauf soll.

Lustig ist auch die Forderung des ABNR, Krankenkassen sollten den Kippenjunkies ihre Mittelchen gegen die “Sucht” bezahlen. Aber natürlich nur “wissenschaftlich gesicherte Methoden der Tabakentwöhnung”. Sonst würde die BARMER einem noch am Ende das Liquid spendieren. Wo’s doch so viele schöne wissenschaftlich total gesicherte Methoden gibt, die zwar nix bringen, aber wo der Rubel rollt… in die richtigen Taschen.

Im Kern bleibt doch eins: alle Wolken müssen weg. Da is mal scheißegal ob schädlich oder nicht. Differenzieren is was für Weicheier. Und wenn ein Tabakmulti dran verdient… also so’n Schuppen vom Leibhaftigen… dann isses eh immer böse. Findet das BfR auch.
Philip Morris hatte ja seinen lustigen Tabakbräter selber untersucht und fand dabei 90% weniger Zellkiller und 95% weniger Tumormacher als im verbrannten Blätterwerk. Nur wer glaubt schon dem Teufel?! Also wurde extra noch mal gemessen… is ja auch erst mal nicht falsch.
Und das BfR hat jetzt rausgelassen, was die das so alles gefunden haben. Dr. Frank Henkler-Stephani bringt die Sache auf’n Punkt: “Im Wesentlichen bestätigen unsere Untersuchungsergebnisse die Daten des Herstellers”.

Also, klare Sache, in den Tabakdampfen is 90 bis 95% weniger Schrott… is doch mal nich schlecht. So’n Tabakmatschekocher macht dann ja auch weniger Aua. Irgendwie logisch, oder?
Öhm… äh… also… nöpp. Meint zumindest das BfR. In der Ärzte Zeitung hauen die dazu nämlich raus, dass weniger Schrott, nicht auch genau so viel weniger Aua heißt. Also… äh… is schon weniger, aber eben nich nix… oder so.
Für das BfR bleibt die Wolke aus Dampfe und Tabakbräter halt immer noch’n “mutagenes Aerosol”.
Das is mal’n heftig Pfeffer… “mutagenes Aerosol”. Im Nebel von ner Dampfe is halt nur nich mehr mutagenes Zeug, als in der Puste vom Nebenmann. Was soll also dieser Nonsens?

In den Brätern ist etwas mehr an Tabakzeug im Dampf als in ner richtigen Dampfe, geschenkt, is halt Tabak drin. Aber wir sind da vom Gesundheitsrisiko immer noch irgendwo zwischen gegrilltem Steak und Marzipanbrot.
Oder noch mal anders…
Wenn die Kippe wie’n Sprung aus’m fünften Stock ist, dann sind wir bei der Dampfe noch nicht mal im Bereich “Stolpern über die Türschwelle”. Und selbst die “Heat-not-burn” Dinger bewegen sich maximal in der Gegend “Hüpfer aus’m Fenster in Parterre”. Ist nicht nix, aber eben auch weit weg von Genickbruch. Müsste jedem klar sein, der mehr als zwei Gehirnzellen im Stübchen hat.

Dem BfR ist das trotzdem mal voll Schnuppe. Die wollen sich erst gar nicht das Köpfchen zergrübeln, wie’s mit Risikominimierung aussieht. Find ich lustig, schließlich isses ja das “Bundesinstitut für Risikobewertung”. Aber der Herr Henkler-Stephani vom BfR hat in der Ärzte Zeitung zum Thema Tabakbräter und Dampfen deutlich gemacht: “Den Konsum davon wird das BfR nicht empfehlen und sich auch keiner Reduced-Risk-Einstufung anschließen.”

Hier zeigt sich die Kloßbrühe: Dem DKFZ und seiner buckligen Tochter, dem ABNR, geht’s, wie es aussieht, nicht um die Gesundheit, die wollen einfach nur, dass die Menschen keine Wolken mehr machen. Da geht’s ums Prinzip und am Ende auch um die Patte. Mit Logik, Wissenschaft und Verantwortung hat die ganze Soße schon lange nix mehr zu tun.
Und das BfR macht nicht seinen Job, sondern spielt sabbernder Gehilfe in diesem Trauerspiel der Idiotiker.

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Quellen:

DKFZ: Konsequente Tabakprävention rettet Leben – eine Aufgabe für die neue Regierung

ABNR: Für eine konsequente Tabakprävention (PDF)

Ärzte Zeitung: Harter Tobak für die Tabakbranche

Ein Jahr der Erkenntnis

Nu gibt’s die Dampfe ja schon fast 15 Jährchen, dieses Jahr bückt sich dem Ende zu und da will ich mal gucken was wir so haben… dampftechnisch. Wo stehen wir, was wissen wir, was wissen wir nicht? Und warum gibt’s immer noch so viel Chaos in der Suppe?

Dröseln wir die Wurst mal von hinten auf, fangen mit der neusten Studie an, mit der ersten echten “Langzeitstudie”, und gucken, warum die so’n Kracher ist.
Als erstes ist da, dass es so richtige Langzeitstudien eigentlich gar nicht geben kann. Wenn man das nämlich mit Ex-Rauchern machen würde, wüsste man ja nie, was noch vom Qualmen und was vom Dampfen kommt. Der Körper braucht ja schon ein bissel, bis er sich von der Kippe wieder erholt hat. Also muss man dafür Wolkenjungfrauen zum Dampfen bringen.

Und da wird’s eben fisselig, das kriegt man nämlich durch keine Ethikkommission. Nichtraucher zum Dampfen bringen? Da springt dir jede Uni mit Anlauf nacktärschig ins Schädelfrontend. Dann kannst du auch gleich Arsen auf seine Verträglichkeit bei Laktoseintoleranten testen.
Und wieso gibt’s jetzt doch so was wie ne “Langzeitstudie”?

Weil da ein schlauer Weißkittel ne Idee hatte. Prof. Dr. Riccardo Polosa von der Uni Catania im Land der Mafiatorte, hatte nämlich vor etwa vier Jahren den pfiffigen Gedanken, einfach in den Dampferläden nach Wolkenjunkies zu suchen, die aber vor dem Dampfen noch nix mit Wolken am Hut hatten.
Mit dem “einfach” war’s allerdings eher Essig, weil nur so um die 2% aller Nebelmacher noch nie gequalmt haben. Aber er hat’s tatsächlich gewuppt und ein paar Leutchens gefunden. Am Ende waren’s 9 Dampfer, die er über 3,5 Jahre unter die Lupe gepackt hat und als Vergleichsgruppe 12 Wolkenjungfrauen. Dann hat der Dr. Polosa lustig gemessen, was so in der Puste für Stöffchen sind, wie’s um die Pumpe steht und sogar eine superfein aufgelöste Computertomographie der Lunge gab’s.

Und da sind wir auch schon beim eigentlichen Kracher: Gefunden hat er nix. Den Nebelfreunden ging’s supi, keiner hatte auch nur die Spur von Aua. Nüscht, nada, niente. In der Studie liest’s sich so:

“Obwohl elektronische Zigaretten eine sehr viel harmlosere Alternative zu Tabakzigaretten darstellen, gibt es Bedenken, ob der Langzeitgebrauch ein Risiko für die menschliche Gesundheit bedeuten könnte.
Wir berichten über die gesundheitlichen Auswirkungen (Blutdruck, Herzfrequenz, Körpergewicht, Lungenfunktion, Atemwegssymptome, ausgeatmeter Stickstoff, ausgeatmetes Kohlenmonoxid und hochauflösende Computertomographie [HRCT] der Lunge) einer 3,5 Jahre dauernden Vergleichsstudie zwischen 9 Personen (durchschnittliches Alter 29,7 [± 6,1 Jahre]), die täglich gedampft, jedoch niemals zuvor geraucht haben und 12 Personen, die noch nie geraucht oder gedampft haben.
Während des Beobachtungszeitraums konnten keine signifikanten Veränderungen gegenüber den Ausgangswerten der Dampfer oder zwischen den Dampfern und der Kontrollgruppe bei irgendeinem der untersuchten Werte festgestellt werden. Darüber hinaus konnten keine pathologischen Veränderungen der Lunge mittels HRCT entdeckt werden und in der Gruppe der Dampfer wurden auch über keine eindeutigen Atemwegssymptome berichtet.
Obwohl nicht vollständig ausgeschlossen werden kann, dass zu einem späteren Zeitpunkt Gesundheitsschäden auftreten, entdeckte diese Studie keinerlei Grund für gesundheitliche Bedenken hinsichtlich der Langzeitnutzung von E-Zigaretten relativ junger Nichtraucher.”

Ich gebe zu, wirklich baff war ich jetzt nich gerade. Nich falsch verstehen, ich find die Studie super… Konfettiparade und so… aber überrascht hat’s mich eben nicht.
Denn die ganze Diskussion um die Dampfe und dem ganzen Aua is einfach nur lächerlich… war sie schon immer. Warum? Weil’s halt megalogisch ist, dass die Dampfe nicht viel mit Schaden am Hut hat, brauch ich noch nich mal drölf Silvester Schlauologie für studieren.
In den Liquids ist nämlich nur so ne Handvoll an harmlosem Zeugs drin, das wir schon ewig kennen. Wenn man die zusammenkippt, dann bildet sich da auch nix neues… so die Schiene: “Nitro und Glycerin”, Kawumm war sein letztes Wort. Nöpp, bleibt alles, wie’s is, selbst beim vernebeln.

Okay, ich sag’s mal anders: Mehl, Zucker, Zimt, Eier, Milch und Margarine, alles voll harmlose Dingelchen. Die tu ich jetzt zusammen und erhitz das ganze auch noch. Was hab ich dann? Ne neutronenbeschleunigte Quantenkawumme mit Zimtverpuffer, die in nullkommanix nen ganzen Landstrich plättet?
Nöpp, nen lecker Kuchen. Kriegste vielleicht Plauze von, aber ansonsten immer noch voll harmlos. Und das ist bei der Dampfe nicht anders. Is doch klippundklappi logisch!

Aber “logisch” reicht vielen eben nicht, die wollen’s bewiesen haben. Und hey, da war 2017 eigentlich echt’n Knallerjahr. Neben der Langzeitstudie aus dem Land, wo die Ferraris wachsen, hatten die Briten gleich Anfang des Jahres rausgefunden, dass Dampfer nicht mehr Müll im Körper haben als Wolkenjungfrauen. Und vor’n paar Wochen hat Dr. Farsalinos auch noch die berühmteste Kokelstudie endlich komplett zerdeppert, dabei gleichzeitig bewiesen, dass da nicht viel mit Formaldehyd & Co. im Nebel is.

Na dann, alles paletti in der Dampferwelt… oder!?

Nöpp, leider nicht. Und Gründe gibt’s da fast wie Sand in der Unterhose. Die Spitze des Pudels sind hierbei absolute Schrottstudien, die’s 2017 leider auch zuhauf gab. Und wenn ich Schrott tippsel, dann meine ich echten Kernschrott… die verstrahlteste Sorte.

Da haben die Liquid direkt auf Spermien geschüttet, was die kleinen Kerle natürlich nich so toll fanden. Total überraschend wurde auch rausgefunden, dass Nikotin so wirkt, wie… öhm… man schon ewig weiß, dass es wirkt… eben wie die braune Brühplörre am Morgen. Is nicht weiter wild, aber als Schlagzeile kommt’s halt super. Impotenz, schlapper Willie, Herzklabaster und Hirnschlag… juppi, fertig is der Schrottkompott.

Den Vogel vom Mast geballert haben aber vor kurzem erst wieder zwei neue “Studien”.
Bei der einen wurden Herzzellen direkt mit Nebelplörre bepladdert… und man glaubt’s kaum, die kleinen Dinger standen da nich so drauf. Das geilste aber is, dass daran die Aromen schuld sein sollen. So voll das Grauen aus dem Erdbeerjoghurt. Nur scheint das Leckerschmeckerzeug in der Milchspeise total lieb und wird nur in der Dampfe zum megafiesen Herzensbrecher. Irgendwie komisch, nich? Is das selbe Zeug.
Oder liegt’s nur daran, dass es schlicht ne selten dämliche Idee ist, Herzzellen direkt mit Aromen zu quälen?! Ich glaub, nicht viele Dampfer drücken sich ihr Nebelgerät direkt in die Aorta. Und selbst dann wär Aroma wohl deren kleinstes Problem.
Aber die Schlagzeile ist gemacht: Dampfen ist furchtbar pöse für’s Herz.

Bei der anderen Studie wollten sie wissen, was die Wolke mit Babys im Bauch so macht. Also haben sie Kaulquappen und Neuralleistenzellen… jupp, die heißen so… von nem Säugetier mit dem Zeug gequält. Auch wieder direkt drauf. Ich meine, wer dampft den heute noch mit dem Uterus?! Aber egal, klares Ergebnis: Dampfen macht Baby im Bauch putt. Schlagzeile steht.

Das sind alles komplette Hirnfürze, aber es sind halt Hirnfürze von Weißkitteln. Ob mit Absicht oder aus Dummheit is da auch egal, der Blätterwald hat’s gekauft. Nicht, weil er unbedingt gegen die “E-Zigarette” ballern wollte, sondern weil er  Schlagzeilen brauchte und keine Ahnung hat. Überhaupt ist das mit dem “Ahnung haben” Problemo-Uno.
Selbst die Fachfuzzis in irgendwelchen Sendungen haben einfach nicht die mega Ahnung von der Suppe. Konnten wir dieses Jahr auch wieder’n Ständchen von trällern. Da waren Pneumologen, Kardiologen und was sonst noch für Logen. Den aktuellen Stand der Wissenschaft… so um die Wolke rum… kennen die schlicht nicht. Die machen dir ne Herz-OP blind, mit Links und ohne gucken… aber deren Welt dreht sich eben nicht um die E-Kippe. Die wissen nur so das grobe Ding und kriegen die Infos auch eher aus Richtung Pillendreher wie Novartis und Co.
Hauptsache es sind Fachleutchens in was, das macht sich immer supi vor der Kamera. Und den Sendern war’s schnurz, ob’s nur durchgekautes Halbwissen war, was die absonderten.

Geblieben sind auch 2017 die vielen anderen Problemchen. Einige Leute wollen einfach nicht, dass die Dampfe harmlos ist, weil Wolken eben böse sein müssen. Dann gibt’s die mit mächtig Schiss im Taucheranzug, die machen mit Nicorette und Co. nämlich fett Patte oder leben gut von Rauchentwöhnungszeug wie Therapien und Workshops.

Das Eis der Dampfenhasser is nur 2017 mächtig dünn geworden… und das merken die. Deshalb machen die erst recht Krach. Dabei ist denen nix zu dämlich und schon lange nix mehr heilig.
Aber das sind keine Schwachköppe und Berserker, sondern Leutchen mit Überzeugungen und Interessen. Das kann ich sogar respektieren.
Nur, welche Mittel die benutzen und dass se dafür über Leichen gehen, ist einfach nur Hochseeangeln mit Babys.

Die werden auch 2018 nicht leiser treten und weiter mit Hirnfäkalien um sich schmeißen. Die können eben nicht anders.

Nein, die Dampfe hat 2017 noch nicht gewonnen, noch lange nicht. Noch beherrschen die Hirnfürze die Welt.
Hatte der Chef der FDA, Scott Gottlieb, Mitte des Jahren ne Art U-Turn zum Thema Dampfe hingelegt, will er sie jetzt am liebsten in den Drugstore packen… so Rauchentwöhnung à la Nicorette.
In Kanada drehen die Politiker voll an der Felge. Die Ahornfreunde haben vor, Dampfen heftiger zu regulieren, als nen Joint. Da dürfen dann die Geräte noch nicht mal mehr in den Shops ausliegen. Is aber auch wurscht. Es brauch eh keiner mehr neue Dampfen, weil leckerschmecker Aromen in Liquids auch verboten werden.
Und in Indonesien gab der Handelsminister Enggartiasto Lukita den Dampfern ernsthaft den Tipp, die sollten doch zu normalo Qualmern werden, weil die Dampfe ja so fies reguliert ist.

Man muss die Welt schon lieben. Sonst müsste man sie auf der Stelle abknallen.

Trotzdem war das Jahr kein voll versemmeltes Jahr, wir haben doch einiges gelernt. Und wir wissen nach fast 15 Jahren ne ganze Menge über den Wolkenspaß:

  • In der Dampfe is nix, was ernsthaft Aua machen kann (nöpp, auch nich unser Mister Nic, guckst du hier).
  • Beim verdampfen entstehen keine nennenswerten Böslinge wie Formaldehyd und seine Freunde.
  • Propylenglykol reizt nicht die Atemwege.
  • Dampfer haben nicht mehr Müll im Körper als Nichtraucher ohne Wolken.
  • Es gibt nach’n paar Jahren keinen Fitzel an Autschn vom Dampfen, nicht in der Lunge, der Pumpe oder sonstwo…
  • …und keine Sau hat ne Idee, warum das nach’n paar Jahrzehnten anders sein sollte.
  • Es gibt keinen “Gateway-Effekt”, eindeutig bewiesen.

Was wir nicht wissen:

  • Mit wie viel Prozent man Heisenberg anmischt.

Wenn wir in die Zukunft gucken, dann is mal voll klar, die Lage ist hoffnungslos… aber nicht ernst… oder so. Und Nebelmacher wird’s auch in nem Jahr geben. Die Dampfe ist eben noch schlimmer als’n Kaugummi im Sommer, die kriegste nicht mehr weg.
Die Wahrheit ist da, nu musse nur noch unter die Leute.

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Mehr Infos:

Langzeitstudie an dampfenden Wolkenjungfrauen: Health impact of E-cigarettes: a prospective 3.5-year study of regular daily users who have never smoked (PDF)

Dampfer haben nicht mehr Müll im Körper als Wolkenabstinenzler: Nicotine, Carcinogen, and Toxin Exposure in Long-Term E-Cigarette and Nicotine Replacement Therapy Users: A Cross-sectional Study

Dampfen mit dem Uterus: Vaping while pregnant could cause craniofacial birth defects, VCU study shows

Das Aroma als Herzensbrecher: Popular e-cigarette liquid flavorings may change, damage heart muscle cells

Die ECHA entscheidet, dass Propylenglykol (Propane-1,2-diol) nicht atemwegsreizend ist: Annex to a news alert ECHA/NA/16/37 (PDF)

Eine Studie von mehreren, die den “Gateway” zerdeppert: Der Konsum von elektronischen Dampferzeugnissen (eDe) unter Jugendlichen (PDF)

Hier zerdeppert Dr. Farsalinos die Kokelstudie und zeigt, dass im Nebel so gut wie kein Formaldehyd und Co. ist: Aldehyde emissions from e-cigarettes: replication studies challenging previous reports

Kuchenrezept:

4 Eier
250g Zucker
200ml Margarine
200ml Milch
300g Mehl
1 Päckchen Backpulver
Und für nen weihnachtlichen Touch ne Priese Zimt… wer’s mag.

Alles dann bei 160°C (Umluft) für ne Stunde in die Röhre packen.

Ne Lösung ist keine Lösung

Das Tabakerzeugnisgesetz (kurz: “Eines der beklopptesten Gesetze, das in den letzten Jahren aufs Papier getackert wurde”… oder einfach EdbGdidlJaPgw) ist an ein paar Stellen tatsächlich so’n bissel schwammig, aber eben nur an so’n paar.
Das meiste ist zwar hirnverbrannter Mäusekot mit Schabenragout, aber eben recht klipp und klaro. Dazu gehört auch die Sache mit den “Nachfüllbehältern” und den 10 Millilitern.

Die Verlockungen sind für die Shops natürlich groß, einen knackigen Slalom um die Bestimmungen im Paragraphenzoo zu machen. Das ist nur leider nicht so einfach, wie’s sich der ein oder andere denkt.

Eine davon ist… oder vielleicht war… die “Club der Dampfer GmbH” mit ihrem Shop “Nikotinlösung.de“, wo’s Nikotinbasis… sorry, Nikotinlösung Literweise mit 3mg/ml Nikotin drin gibt.
Das Zeug kannst du ohne weiteres Dampfen, stand sogar im Shop bei der Produktbeschreibung. Nur noch Aroma rein, dann schmeckt’s auch schnuffig. Das blöde is halt nur, dass laut Tabakerzeugnisgesetz so’n Fläschchen Dampfsoße mit Nikotin eben maximal 10ml fassen darf.
Die von “Nikotinlösung.de” waren aber natürlich nicht blöd… also… öhm… meinten sie… Die haben da ganz klar beigekritzelt, dass, obwohl sie dampfbar wäre, die Nikotinsuppe nicht zum dampfen bestimmt ist. Heureka, wie Potzblitz aber auch. Nur ist der Lachs eben nicht so einfach gelutscht, wie die sich das ausgepinselt hatten.

Deswegen hat der Verein “Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs Frankfurt am Main e. V.” (kurz Wettbewerbszentrale) die Leutchens von der “Club der Dampfer GmbH” auch vor’s Landgericht Essen geschleift. Und das hat nun dem Shop untersagt, weiter seine Nikotinlösungen in so großen Pullen und ohne die nötigen Hinweise zu verticken.

Aber worum geht’s hier überhaupt? Dröseln wir den Pudel mal vom Steißbein auf.

Wer in Deutschland Liquid mit Nikotin an den Mann (oder auch das weibliche Pendant) bringen will, der muss sich laut Tabakerzeugnisgesetz und seiner buckeligen Schwester, der Tabakerzeugnisverordnung, an so’n paar Regeln halten.
Nur, was ist denn überhaupt, ein Liquid? Liquid gibt’s im Gesetz gar nicht, da gibt’s nur das magische Wort “Nachfüllbehälter”. Was so ein “Nachfüllbehälter” ist, wird dann auch ganz klar definiert. Nicht im Gesetz selber, sondern das verweist auf die Definition in der Tabakrichtlinie der EU. Da steht dann:

„Nachfüllbehälter“ ein Behältnis, das nikotinhaltige Flüssigkeit enthält, die zum Nachfüllen einer elektronischen Zigarette verwendet werden kann;

Kurz aber bündig. Da steht nix von Basis, nix von Liquid, nix davon, dass es schmecken muss oder sonst was. Wenn’s ne Flüssigkeit mit Nikotin is, die man in ner Dampfe zu ner Wolke machen kann, dann haben wir einen “Nachfüllbehälter”.
Für so’n Nachfüllbehälter gibt’s im Gesetz dann auch klare Regeln. Eine davon ist nun mal die besagte, dass in so nem Pülleken nicht mehr als 10 Milliliter “nikotinhaltige Flüssigkeit” drin sein darf. Und die Fläschchen von “Nikotinlösung.de” sind da ja doch’n Tucken größer mit ihrem Liter Inhalt.

Aber halt! Steht da nicht in dem Shop, dass die Nikotinlösung gar nicht zum Dampfen gedacht ist? Jupp, steht da. Aber das war dem Gericht mal so was von wurscht. Das hat im Gesetzbüchlein geblättert und da steht halt nix davon, wofür was gedacht sein muss oder nicht. Wenn man die Suppe dampfen kann, is das Ding drumrum ein Nachfüllbehälter.

Mal etwas einfacher gesagt: Will ich ne Knarre verticken, dann interessiert auch keinen Gesetzeshüter, wenn ich auf das Teil schreibe, dass es nicht zum rumballern gedacht ist, sondern nur als Hammer benutzt werden darf. Knarre bleibt Knarre.

Jetzt mag das Tabakerzeugnisgesetz voll das Sockensperma sein, aber es is nun mal so, wie es is. Erst mal müssen wir mit klar kommen. Kann ja sein, dass die Leutchen von der “Club der Dampfer GmbH” voll einen auf Robin Hood machen wollen… so Revolutzer und so… aber am Ende sind sie trotzdem Kaufleutchens, die was verticken und damit Knete machen. Das is auch voll in Ordnung, jeder will leben. Aber dann is es halt ein Bumerang, wenn ich mich nicht an Regeln halte, die eben für jeden gelten.

Wurscht, ob sie sich dabei für besonders schlau gehalten haben… das mit der “Nikotinlösung” war eben keine Lösung, es war nur seltendämlich.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig und “Nikotinlösung.de” hat auch noch nicht ganz die Fahnen gestrichen, sondern weist im Shop jetzt nachdrücklich darauf hin, dass deren Produkte nicht für die Verwendung als e-Liquid in E-Zigaretten geeignet sind. Der Hinweis, dass man es dennoch könnte, fehlt also jetzt.
Is nur zweifelhaft, ob das irgendwas ändert, denn dampfbar bleibt das Süppchen ja trotzdem. Die Wettbewerbszentrale is davon auch nur bedingt beeindruckt, als nächstes soll’s jetzt ein Ordnungsgeld vom Gericht geben.

Der selbermischende Kunde wird’s erst mal noch supi finden und einige Dampfer den “Revoluzzergeist” bejubeln, aber am Ende hat’s alles nix gebracht. Dann is nur’n weiterer Shop pleite und das ganze war mal wieder’n Furz im Hurrikan.
Klar is die 10 Milliliter-Regel Gehirnkot und natürlich ist das Tabakerzeugnisgesetz zum größten Teil noch bekloppter als’n Kilo Daunen. Man mag auch so nen “Abmahnverein” wie die Wettbewerbszentrale zum göbeln finden.
Aber am Ende bringt’s eben nix, wenn ich die Augen zu mache und Lalala summe.

Dieser Schrott kann nur da wieder weggeräumt werden, wo er fabriziert wurde, in Berlin und Brüssel. Alles andere is verschwendete Lebenszeit.

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Tabakerzeugnisgesetz

Tabakerzeugnisverordnung

Tabakproduktrichtlinie 2 der EU (PDF)

Bericht der Wettbewerbszentrale auf Wettbewerbszentrale.de

Nikotinlösung.de (hier eine Produktseite Archiviert)

Vom Schutz der Idiotie

Is schon ne Weile her, war im August, da hab ich im “Merkurist” was lustiges gelesen. Da ging’s um die Dampfe und ob sie in Kneipen “geraucht” werden darf… also in Hessen.
Nun gut, meine Residenz befindet sich in diesem putzigen, kleinen Ländle, und so fand der Artikel meine Aufmerksamkeit.

Im Grunde is die Sache ja klar, die feuchte Wolke hat nix mit dem rauchigen Dunst zu tun. Da gab’s doch auch’n Urteil drüber… von nem Gericht, irgendwo tief in Westfalen, weiß doch jeder.
Das is wie mit “Moby Dick”, jeder kennt den Schmöker und weiß grob worum’s geht, aber gelesen hat’s kaum einer. “Nennt mich Ismael.”, sag ich nur.
Also, Urteil, Gericht… wo war ich noch? Ah ja. Tief in Westfalen. Genauer gesagt in Münster… tiefer in Westfalen geht auch nicht. Da gab’s nun 2014 ein Urteil vom Oberverwaltungsgericht NRW. Und tatsächlich, da steht ganz klipp und klärchen drin, dass Dampfen nicht Rauchen ist und deshalb auch nix mit Nichtraucherschutz am Hacken hat. Da steht noch viel mehr drin, lohnt sich echt mal zu lesen, aber das ist da so der Dotter vom Ei. Also eigentlich Oberkloßbrühe.

Eigentlich.

Nichtraucherschutz ist Ländersache, der Bund sagt nur, dass es ihn gibt, die Länder sagen dann, wie er genau aussieht. So in etwa.
Und hier haben wir’n Gericht in Münster, das hat was für Nordrhein-Westfalen entschieden. In Hessen juckt das keinen, hier ist die Welt auf Links und die Milchtüten wachsen auf den Bäumen. Irgendwas in der Richtung.
Das wurd’ mir klar, als ich, wie gesagt, was lustiges im “Merkurist” vor die Guckmurmeln bekam.
Da quatscht der Markus Büttner, seines Zeichens stellvertretender Pressesprecher im Hessischen Ministerium für Soziales und Integration, nämlich in die Feder:

“Aus vorsorglichem Gesundheitsschutz fallen unter das Nichtraucherschutzgesetz auch E-Zigaretten. […] Die Gesundheitsgefährdungen sind sowohl für den Tabak- als auch für den Konsum der elektronischen Rauchprodukte bewiesen.”

Das ist mal ne Hausnummer: Bewiesen also. Als sich diese Lettern sanft durch meine Zwirbeldrüse drückten, merkte ich, dass ich mal fett überrascht war. Wär mein Kopf morgens an den Teppich getackert gewesen und ein kleiner Gnom würde vor mir rumhüpfen und die “Ode an die Freude” rückwärts singen, mit nem Esstäbchen im Rektum, es hätte mich nicht mehr überrascht.
Das mit dem Beweis muss mal komplett an mir vorbei gezogen sein. Wie konnte mir das nur passieren. Mir, nur ne Salzstangenbreite von der Perfektion entfernt, so ein Lapsus?! Den Beweis musste ich sehen.

Im Artikel stand nix, so Quellen oder so. Was tun? Na, der Herr Büttner muss ja wissen, wo die Beweise schlummern, wenn der das so manierlich in die Welt posaunt. Also gleich mal ne Mail an den stellvertretenden Sprecher raus und fragen, wo der das her hat, mit der bewiesenen Gesundheitsgefährdung. Und was soll ich sagen, nur’n paar Tage später kriegte ich sie, meine Antworten… also… ähm… nich so direkt Antworten auf meine Fragen. Aber dafür ein hübsches kleines Pamphlet, vollgestopft mit lustigen Behauptungen.

“Im Rahmen des Hessischen Nichtraucherschutzgesetzes wird das Rauchen im allgemeinen, dies umfasst ebenfalls Shishas und Wasserpfeifen, u.a. in Gaststätten untersagt und darf nur in gekennzeichneten Raucherräumen konsumiert werden. Aus vorsorglichem Gesundheitsschutz fallen darunter auch E-Zigaretten. Der Gesundheitsschutz der Bevölkerung ist dem Hessischen Ministerium für Soziales und Integration ein wichtiges Anliegen ist (sic!) und Rauchen ist bis heute eines bedeutsames und vermeidbares Gesundheitsrisiko (sic!), deswegen kann es beim Gesundheitsschutz keine Abwägung geben. Die Gesundheitsgefährdungen sind sowohl für den Tabak- als auch für den Konsum der elektronischen Rauchprodukte bewiesen.”

Da is es wieder, das “bewiesen”. Nu muss doch auch mal irgendwo stehen, wo diese Beweise stecken?! Und im nächsten Absatz kommen dann auch endlich Verweise auf Studien… oder so was ähnliches.
Aufgeführt wird hier ne Stellungnahme vom BfR, aus dem Jahr 2015, wo die im Grunde nur sagen, dass die nix genaues wissen und einfach mal warnen, weil, es könnte ja. Beweis? Fehlanzeige.
Dann kommt noch’n Link zum Memorandum vom “Aktionsbündnis Nichtrauchen e.V.”, in dem zwar lustig behauptet wird, aber mit Fakten ist da auch Essig.
Und natürlich wird noch auf die Stellungnahme der Innenraumhygienekommision (IRK), ich wusste lange nicht, dass wir so was schönes haben, verwiesen, die zu dem schnuckeligen Ergebnis kommt:

“Unter Auswertung aller Aspekte und auf Basis der aktuellen Studienlagen kommt die IRK zu der Einschätzung, dass nikotinhaltige und nikotinfreie E-Zigaretten zur Belastung der Raumluft mit gasförmigen organischen Verbindungen und Partikeln beitragen. Nach Einschätzung der IRK kann das ‚Passivdampfen‘ die Gesundheit von Dritten gefährden. Auch wenn das genaue Ausmaß der Gefährdung bislang nicht eindeutig geklärt ist, empfiehlt die IRK, das Bestimmungen und Beschränkungen, die für herkömmliches Tabakrauchen gelten, auch für E-Zigaretten anzuwenden”

Mal ganz davon ab, dass die Grundlage für ihre komische Schlussfolgerung schon echt’n Klappergerippe ist,… die Hauptstudie, auf die die sich stützen, ist schon mal nich so der Hammer… steht hier immer noch nix von Beweisen. So was wie “kann gefährden” oder “nicht eindeutig geklärt” ist nicht grad Schuldspruch erster Klasse. Damit kriegst du vor Gericht noch nicht mal nen Strafzettel durchgedrückt.

Als letztes kommt dann noch ne “Rosinenpickstudie” von der WHO, die nix und alles und davon noch mal das Gegenteil behauptet, aber zu dem Schluss kommt, “dass die E-Inhalationsprodukte in Innenräumen, an Arbeitsplätzen, in Öffentlichen Räumen und Verkehrsmitteln verboten sein sollen”. Wünsche ham die manchmal, tz tz tz. Dabei ist noch gar nicht Weihnachten.

Dieser ganze Schmöckes reicht der Hessischen Landesregierung also, um von Beweisen zu sprechen? Öhm… jupp. Denn:

“Vor diesem Hintergrund sieht das Hessische Ministerium für Soziales und Integration keine Notwendigkeit von seiner Position eines vorsorgendes Gesundheitsschutzes abzuweichen, denn es gibt keinen „gesunden“ Zigarettenkonsum. Die Gesundheitsgefährdungen sind sowohl für den Tabak- als auch für den Konsum der elektronischen Rauchprodukte bewiesen und ebenso die Gefährdung von Passivrauchenden oder besser Passivdampfenden.”

Leutchen, nur weil ihr’s immer und immer wieder behauptet, wird aus keinem Mops ein Tiger. Und allein schon der Begriff “Zigarettenkonsum” zeigt, dass ihr nicht den blassesten Schimmer von Orchester habt… so tuten… blasen… egal.
Ich dachte mir, gib dem Herrn Büttner noch ne Chance. Also tippselte ich ihm ne weitere Mail, in der ich ihn auf den Lapsus hinwies. So von wegen, dass da doch etwas wenig Beweis in den ganzen “Studien” steckt und wo denn nun die Beweise tatsächlich schlummern, von denen er so gerne faselt.
Und, bei der Gelegenheit, hab ich dann auch noch mal zwei Sachen aufgegriffen, die mir schon länger unter der Schädeldecke tanzen.
Ich wollt doch mal wissen, wie’s die Landesregierung findet, dass sie Dampfer, also Nichtraucher, in Kneipen zu Rauchern steckt, wo die doch so was von auagefährlich sind. Gilt für die der Nichtraucherschutz etwa nicht?
Und dann wollt ich noch schnell wissen, warum Disconebel nicht auch verboten wird.

Die Antwort kam doch recht hurtig. Nur das mit den Beweisen war immer noch nix. Mir sollten eben die Studien reichen, die die schon in der ersten Mail aufgeführt hatten. Ihnen reichen die Dinger jedenfalls, is so… Punkt. Mega Schaumparty!
Die Dampfer müssen übrigens auch nicht vor Rauchern geschützt werden, denn… Achtung, jetzt kommt’s… die sind auch Raucher. Oder zumindest keine “Nichtrauchenden”.

“E-Zigarettenkonsumierende sind keine Nichtrauchende […], da sie gesundheitsgefährdende Stoffe sowohl für Konsumierende als auch für Dritte freisetzen und exponieren.”

So, tun sie das? Ich muss ehrlich sein, ja, das tun sie. Allerdings ständig, auch ohne Dampfe, so wie jeder Mensch. Was wir am Tag an Formaldehyd ausatmen, Leckmirschinski. Und wenn dann auch noch einer furzt! Und glaubt mir, kein Mensch ist’n “Nichtfurzender”.
Wir stoßen also per se schon ne Menge an komischem Zeug aus. Nur kommt durch die Dampfe eben keine nennenswerte Menge von irgendwas dazu.
Leute, das ist Disconebel, der da aus den Hälsen wabert, fucking Disconebel. Nix weiter.
Aber komischer Weise wird der nicht verboten, weil… Ja warum eigentlich? Die Frage wollte mir der Herr Büttner leider nicht beantworten, denn:

“Diese Frage ist eine rein rhetorische, es sind keine Vergleichsebenen vorhanden.”

Hä? Da is nix rhetorisch. Wenn ich mit mir selber reden will, kauf ich mir nen Handspiegel. Und was für ne “Vergleichsebene”? Noch mal, Leutchens, was Dampfer da an Wolken raushauen ist und bleibt verfickter Disconebel.
Das ist sogar ne viel reinere Soße, weil das Zeug in der Dampfe Pharmaqualität hat. Das Gebräu in den Nebelmaschinen der Zappelhallen ist da oft weit von entfernt.

Wann wird hier eigentlich mal wieder im Oberstübchen die Birne in die Fassung gedreht? Wer jetzt echt über die Dampfe im Nichtraucherschutzgesetz grübelt, der sollte dann aber auch den Disconebel verbieten. Ich hab nix gegen Disconebel, is’n echt harmloses Zeug. Aber ich weiß nicht, ob ich nich durchdrehe und Amok laufe, wenn mir in der Tanzhalle die Dampfe verboten wird, während neben mir die Nebelmaschine zischt.

Das hier ist auch an die Dampfer da draußen, die brav auf’m Balkon dampfen, die gerne vor der Kneipe ihre Wolken machen und es voll knorke finden, wenn die Dampfe mit ins Nichtraucherschutzgesetz gekloppt wird. Das ist geistiger Dünnschiss. Das ist so ein gequirlter Hirnfurz, das geht auf keine grüne Kuhhaut.
Es gibt keinen, nullo, niente, zero Grund, warum irgendwer vor Nebel geschützt werden müsste. Klar gibt’s Dampfer, die ein Lokal zu London im Herbst machen wollen und klar gibt’s auch Aromen, die nicht jeder mag. Aber echt jetzt, ist unsere Welt ein Kindergarten? Rücksicht ist ne Privatsache, dafür braucht’s keine Gesetze. Wo endet das sonst? Verbot von Kaugummis? Sieht bekloppt aus und das fiese Zeug pappt für immer am Schlappen?!

Hier braucht nur einer Schutz und das ist der gesunde Menschenverstand!

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Artikel im Merkurist: https://merkurist.de/wiesbaden/dampfen-in-der-kneipe-e-zigarette-rauchen-darf-man-das_k81
Urteil des OVG Nordrhein-Westfalen (Az. 4 A 775/14): https://openjur.de/u/744827.html