PayPal sperrt Dampferläden aus

PayPal, einer der größten Zahlungsdienstleister weltweit, sperrt in großem Umfang die Konten von E-Zigarettenhändlern. Es wird in vielen Fällen dabei nur auf einen Verstoß gegen die Richtlinien verwiesen. Eine konkrete Begründung bleibt PayPal jedoch schuldig. Ebenso ist unklar, gegen welche Richtlinien die Händler genau verstoßen haben sollen.

Bei einzelnen umsatzstarken Shops sollen laut Angabe des Händlerverbandes VdeH zwar Konten nicht gesperrt worden sein, PayPal habe jedoch von diesen Händlern Rechtsgutachten von seriösen Anwaltskanzleien gefordert. Diese sollten bestätigen, dass sich die betreffenden Händler an die gelten Vorschriften halten.

“Es ist besorgniserregend, dass ein so weit verbreiteter Zahlungsdienstleister wie PayPal derart intransparent und augenscheinlich unbegründet den Zugang zu seinem Zahlungsdienst sperrt,” erklärt Michael Dobrajc, Vorsitzender des VdeH.
Die genauen Beweggründe konnte der VdeH auch nach Gesprächen mit PayPal nicht in Erfahrung bringen. Der Händlerverband vermutet, dass der Zahlungsdienstleister mögliche Haftungsrisiken beim Handel mit E-Zigaretten fürchtet.
Laut VdeH sei dies jedoch grotesk: “E-Zigaretten sind ein sicheres Produkt, das in Deutschland und der EU einer klar definierten gesetzlichen Regulierung unterliegt, an die sich die Händler halten.”

Sehr bedenklich ist auch, dass lediglich kleineren Shops direkt das Konto gesperrt wurde und größeren Geschäften mit mehr Umsatz die Möglichkeit gegeben wurde, weiterhin PayPal zu nutzen. Der Händlerverband fürchtet, dass dies zu einer erheblichen Marktverzerrung führen könnte: “Ein internationaler Konzern wie PayPal sollte sich seiner Marktmacht bewusst sein. Man diskriminiert hier ganz offensichtlich eine Vielzahl von Anbietern. Umsatzstarke Shops werden geduldet, da hier die Risiko-Nutzen-Abwägung offenbar hinreichend positiv für PayPal ausfällt. Ob das einer rechtlichen Überprüfung standhält, bleibt abzuwarten.”


VdeH: PayPal sperrt Konten von E-Zigaretten-Shops

Vapers.guru: PayPal sperrt Konten von E-Zigaretten-Händlern

Umfrage: E-Zigarettenhersteller und -händler schauen optimistisch in die Zukunft

Laut einer Umfrage unter rund 600 Branchenvertretern, die vom Bündnis für Tabakfreien Genuss (BfTG) durchgeführt wurde, bewerten 46% der Marktteilnehmer die Aussichten für die Entwicklung der E-Zigarette in Deutschland als gut. 22% sogar als sehr gut. Fast zwei Drittel der Befragten sehen demnach positiv in die Zukunft.

Und das trotz der Rückschläge in der jüngsten Vergangenheit. Die Folgen der verfehlten Informationspolitik der US-Gesundheitsbehörden CDC beim Thema EVALI und aktuell die enormen Schwierigkeiten durch die Covid-19 Pandemie hatten dem Markt stark zugesetzt.
Allein in den ersten beiden Monaten diesen Jahres gingen bei über 70% der befragten Unternehmen die Umsätze spürbar zurück.
Im Gegensatz zum steten Wachstum der vergangenen Jahre, fallen die Umsätze in der E-Zigarettenbranche 2020 daher voraussichtlich deutlich kleiner aus als noch im Vorjahr. Für kommendes Jahr erwarten die Händler und Hersteller jedoch schon wieder ein Wachstum von 20%.

Risiken für die Entwicklung des E-Zigarettenmarktes in Deutschland sehen die Umfrageteilnehmer vor allem bei einer möglichen gesetzlichen Einschränkung der Aromenvielfalt. Auch E-Zigarettensteuern und das kommende Werbeverbot sehen viele als Gefahr.

Ganz aktuell leiden die meisten Hersteller allerdings sehr unter der Sechsmonatsfrist. Hersteller und Händler müssen in der EU ihre Produkte registrieren, sechs Monate, bevor sie auf den Markt kommen dürfen. Viele Kunden kaufen in dieser Wartezeit jedoch direkt im nichteuropäischem Ausland ein. Für 77% der Befragten bedeutet das spürbare Einbußen.

Interessant ist auch, dass die Zahl der Onlinehändler leicht zurückgegangen ist, während es deutlich mehr reine Offlineshops gibt, als noch vor einem Jahr.

Dustin Dahlmann, Vorsitzender des BfTG, zieht aus den Umfrageergebnissen ein optimistisches Fazit:

“Die Tendenz ist weiterhin positiv, auch wenn das letzte Quartal 2019 und die Auswirkungen der Corona-Krise die Branche teilweise schwer getroffen haben. Bereits heute sehen wir deutliche Hinweise, dass sich das Geschäft wieder belebt hat […].”


BfTG: Gute Aussichten für die E-Zigarettenbranche