Dämlichste Überschrift der Woche im Stern (online)

Stern / Panorama

Titel: “Schwarzer in den USA wegen E-Zigarette erschossen” (29.09.2016)

Der Artikel ist traurig genug, und wäre das Thema nicht so bedrückend, dann müsste man über diesen dämlichen Titel nur noch lachen. Denn der “Schwarze” wurde bestimmt nicht wegen der E-Zigarette erschossen, es hätte genau so gut eine Karotte sein können. Die “Überüberschrift” trifft es schon besser

“Gegenstand” aus Tasche gezogen

Denn darin wird das Grundproblem deutlich: Es gibt in den USA zu viele Waffen und zu viele Waffenbesitzer. Dass es sich um einen dunkelhäutigen Menschen gehandelt hat, ist nur das Symptom eines “ergänzenden” Übels.
Denn die Polizisten sind nicht bekloppt, die meisten bestimmt nicht schießwütig und die wenigsten von ihnen “lupenreine” Rassisten… sie haben schlichtweg Angst. Der unterschwellige Rassismus ist dabei nur, dass sie vor einem “Schwarzen” mehr Angst haben, als vor einem “Weißen”.
Mit Sicherheit hatten sie auch keine Angst vor der Dampfe, oder waren gar “Dampferhasser”, sie müssen schlichtweg bei jedem Menschen mit einer Waffe rechnen, das ist das entscheidende Problem.

Nicht der Rassismus oder schießwütige Polizisten, sondern die Waffen sind in diesen Szenarien die Ursache. Und die U.S.-Amerikaner wollen genau das nicht wahrhaben. Sie wollen ihre Waffen, sie wollen dieses System und nehmen die daraus resultierende Atmosphäre der Angst in kauf. Das ist ihr gutes Recht, aber sie sollen dann auch mit den Folgen leben und aufhören, sich ständig selber zu belügen.

Daher ist auch dieser Titel einfach nur dämlich, denn es wurde niemand wegen einer Dampfe erschossen, sondern aus purer Angst. Solche Überschriften helfen nur dabei, die wahre Ursache unschärfer erscheinen zu lassen.

Das hat zwar mit Dampfen so gut wie nichts zu tun und daher hier auch nur bedingt seinen Platz. Weil aber diese Nachricht auch unter Dampfern für “Aufruhr” gesorgt hat, wird deutlich, dass es auf eine sehr verdrehte Art doch mit Dampfern, der Sicht auf Dampfer und dem Selbstbild von Dampfern zu tun hat.

Link zum Artikel: http://www.stern.de/panorama/weltgeschehen/schwarzer-in-den-usa-wegen-e-zigarette-erschossen-7080026.html

Das unmögliche Beweisen der Unschuld

Niemand würde in einem Rechtsstaat von einem Verdächtigen verlangen, dass dieser seine Unschuld beweist. Unser Rechtssystem ist, aus gutem Grund, genau anders herum gestrickt. Bei uns darf ein Staatsanwalt zwar einen Herrn Strahlukowski beschuldigen, er habe seine Mutter um die Ecke gebracht, aber wenn er noch nicht mal einen hinlänglichen Tatverdacht nachweisen kann, dann ist es schon mit dem Prozess Ebbe.
Doch dieser Grundsatz scheint in der Wissenschaft nicht immer so selbstverständlich zu sein, da dreht man sich die Beweislast schon mal gerne so, wie man es braucht. Wir sehen es aktuell am Beispiel der E-Dampfe sehr schön… natürlich so, das es kaum einem auffällt.

Vorweg sei gesagt, dass es zwar manchmal doch möglich ist, seine Unschuld zu beweisen… die eigene Frau gibt einem zum Beispiel ein Alibi… egal warum… aber in der Wissenschaft ist das nicht so einfach, um nicht zu sagen, unmöglich.
Die Abwesenheit eines Effekts kann man nämlich nicht beweisen. Ich kann nicht beweisen, dass niemals Außerirdische auf diesem Planeten landen werden… geht nicht. Aber jeder vernünftige Mensch würde annehmen, dass das mit E.T. doch eher unwahrscheinlich ist.
Bei einer so offensichtlich harmlosen Sache wie Dampfen könnte man nun davon ausgehen, dass man die Harmlosigkeit solange voraussetzt, bis eindeutige Hinweise für das Gegenteil gefunden wurden.
Ein Satz mit “P”… Pustekuchen. Hier haben es die Gegner des Dampfens tatsächlich geschafft, die Welt auf den Kopf zu stellen. Besser gesagt, die komplette Argumentationskette. Du willst Dampfen? Dann beweis’ mir, dass es nicht schadet.
Noch besser, ich benutze so tolle Formulierungen, wie, dass Inhaltsstoffe von Liquids “kein Risiko für die menschliche Gesundheit darstellen” dürfen.
Jetzt denkst du… hm, kein Risiko für… aber was beinhaltet denn “kein Risiko”? Und ich sag dir, du hast recht mit dieser Frage, denn die Antwort ist: Nichts!
Selbst Wasser birgt Risiken… auch die Menge macht bei vielen Sachen das Gift. Es ist also eine geradezu grenzenlose Forderung, die einem ermöglichen würde, alles zu verbieten, worauf man gerade Lust hat… ohne eine wissenschaftliche Grundlage. Zum Glück würde so ein Satz ja nie in einem Gesetz landen?! Öhm… doch!
Der Satz ist aus dem aktuellen Tabakerzeugnisgesetz §13, Artikel 1, Absatz 3. Yeah, Volltreffer, versenkt!

Diese Argumentationsverdrehung ist so gelungen, dass selbst wir Dampfer auf diesen Zug ins Nirgendwo aufgesprungen sind und nun versuchen, nachzuweisen, wie harmlos die Dampfe ist. Da sind zum Beispiel die beliebten mindestens 95% weniger Schädlichkeit gegenüber dem Rauchen, die das Royal College of Physicians dem Dampfen bescheinigt hat. (Nur am Rande erwähnt, selbst hier wird oft bei der Zitierung das “mindestens” weggelassen.)
Aber was bringt uns das? Nix! Was interessiert mich, oder gar jemanden aus der Politik, wie viel weniger schädlich es ist… was bleibt, ist die Essenz: Aha, es ist also doch schädlich! Für die meisten sind 5% von tödlich halt immer noch tödlich. Aber mal ehrlich, ich vergleiche ja auch Kaffee nicht ständig mit was anderem, um zu beweisen wie harmlos der ist. Hey, Leute, guckt mal, Kaffee trinken ist mindestens 95% weniger schädlich als mit Handgranaten zu jonglieren.

Wir sollen Fakten nicht ignorieren, aber wir sollten fordern, dass es diese überhaupt gibt. Wir Dampfer müssen penetrant werden und mindestens genau so stur. Nicht immer dieses wegducken und ein vorauseilender Gehorsam: “öhm… niemand sagt ja, dass Dampfen harmlos ist… äh… aber ich meine ja nur… also 95% weniger als Rauchen und so…”

Scheiß was! Ich sage, Dampfen ist harmlos! Wenn du anderer Meinung bist, dann beweis’ es mir! Oder zumindest nenn mir eindeutige Hinweise darauf… ich rede von eindeutig, nachvollziehbar, ohne Konjunktiv. Und es geht hier um signifikante Schädlichkeit, nicht ein Kratzen im Hals oder ein Hüsterchen am Morgen.
Wer das Dampfen einschränkt, schränkt meine persönliche Freiheit ein! Dafür braucht jemand schon triftige Gründe, keine bloßen Behauptungen und Konjunktive. Vor allem, da ich auch keinen anderen mit meiner Dampfe schade… außer ich haue jemanden damit.

Es ist unser Recht, zu dampfen, kein Privileg. Lasst uns die Welt wieder auf die Füße stellen!

Bild der Frau fragt sich, wie “gesund” die E-Zigarette ist

Bild der Frau / Gesundheit

Titel: “Sie (sic!) E-Zigarette gesünder als normale Zigaretten?” (26.09.2016)

Grundsätzlich ein recht neutraler Beitrag, in dem auch sehr ausführlich die Funktionsweise einer Dampfe beschrieben wird, sowie die Historie der E-Zigarette.
Gut, die Frage im Titel des Artikels hätte man mit einer relativ kurzen Antwort beantworten können, nämlich mit “Ja!”, aber ich will mal nicht so kleinlich sein…

Leider wird auch hier mal wieder das BfR als Referenz herangezogen. Das BfR mag ja seinen Nutzen haben und ist im Normalfall bestimmt eine zuverlässige Quelle von Informationen… Aber jetzt mal ehrlich, im Bereich E-Dampfe haben die wohl komplett versagt.

“Vom Bundesinstitut für Risikobewertung werden aber sowohl nikotinhaltige als auch nikotinfreie elektronische Zigaretten als „nicht unschädlich“ eingestuft. Der Grund: Durch den Dampf der E-Zigarette (egal ob mit oder ohne Nikotin) werden trotzdem gesundheitsschädliche Substanzen eingeatmet.”

Na, das ist doch mal eine Aussage… “nicht unschädlich”… genau das ist der Informationsgehalt, den das BfR zum Thema E-Dampfe beisteuern kann… keiner. Selbst eine Banane ist nicht unschädlich… wenn man weiß, dass selbst sie krebserregende Stoffe enthält. Man könnte sagen, absolut nichts ist unschädlich.
Und was für “gesundheitsschädliche Substanzen” da eingeatmet werden… man weiß es nicht… vielleicht der Sauerstoff. Es gibt eine Studie, die belegt, dass Sauerstoff das Risiko für Krebs erhöht… ehrlich, ohne Scheiß.

Anstatt auf die fundierte Einschätzung des “Royal College of Physicians”, die in ihrer letzten Studie dem Dampfen mindestens (!) 95% weniger Schädlichkeit bescheinigte, wird hier leider die “Stiftung Warentest” angeführt. Ich schätze die “Stiftung Warentest” sehr, darum geht es nicht, aber ich glaube einfach nicht, dass Dampfen eine ihrer Kernkompetenzen ist. Aber in Ordnung, sie kommen ja zu einem ähnlichen Ergebnis wie das RCP… auch wenn von “mindestens 95% weniger” gerade mal “weniger” übrig bleibt.

Leider kommen dann auch wieder die lieben “fehlenden Langzeitstudien” ins Spiel, welche die Aussage der “Stiftung Warentest” angeblich entkräften. Dass es diese Studien niemals geben wird, niemals geben kann, interessiert irgendwie keinen… darüber denkt wohl auch keiner nach.
Keine Uni der Welt wird es je erlauben, dass Nichtraucher oder Nichtdampfer für eine solche Studie zum Dampfen animiert werden. Und genau das müsste man tun.
Genau deshalb ist und bleibt die Forderung nach Langzeitstudien das Totschlargument der Gegner des Dampfens. Zumindest so lange, bis die Menschen anfangen zu fragen; “Wie… was… geht das eigentlich?”.
Ich denke mal, wenn in den 13 Jahren, seit denen es die Dampfe bereits gibt, nicht ein Mensch durch das Dampfen ernsthaft erkrankte, dann kann man wohl behaupten, dass in 50 Jahren nicht alle Dampfer tot umfallen werden.

Nundenn, der Bericht der “Bild der Frau” ist doch alles in allem erfrischend informativ, bemüht sich um Neutralität und kommt abschließend noch zu dem richtige Schluss…

“Angenehmer riechen tun E-Zigaretten gegenüber normalen Zigaretten aber in jedem Fall…”

Link zum Artikel: http://www.bildderfrau.de/gesundheit/article208287827/Sie-E-Zigaretten-gesuender-als-normale-Zigaretten.html

Der “schädliche” Erdbeergeschmack erreicht BILD

BILD / Ratgeber

Titel: “Erdbeer-Geschmack ist besonders schädlich” (25.09.2016)

Hier wird die gleiche Studie des “Roswell Park Cancer Institutes” (Buffalo, New York) aufgegriffen, die auch schon “Aponet.de” verbreitet hatte (Bericht dazu). Zudem kommt in einem kleine Video “Maciej Goniewicz, PhD, PharmD (Assistand Professor of Oncology)” zu Wort und fasst die Ergebnisse der Untersuchung zusammen. Natürlich wird, passend zu den Regulationsbemühungen in den USA und Deutschland, eine strenge Regulierung der E-Zigarette und der Aromen gefordert.

Der Gedankenansatz der Studie mag ja noch ganz richtig sein, nur die Untersuchungsmethoden sind es einfach nicht. Denn Untersuchungen mit isolierten menschlichen Zellen können alles und nichts zeigen, haben daher so gut wie keine Aussagekraft.
Es ist gut denkbar, dass Darmepithelzellen ebenso auf diese Aromen reagieren würden (so ein Test wäre zumindest sehr interessant als Vergleich). Wäre das der Fall, dann käme mit Sicherheit niemand auf die Idee, Aromen in Joghurts regulieren zu wollen.

Schon weil die Grundlage, also diese Studie, fragwürdig ist, ist auch der Artikel mit seinen Schlussfolgerungen, meiner Meinung nach, im Kern mehr Verunsicherung als Information.

Link zur Studie: http://tobaccocontrol.bmj.com/content/early/2016/09/15/tobaccocontrol-2016-053205.full
Link zum Artikel auf Archive.org: https://web.archive.org/web/20160925110044/http://www.bild.de/ratgeber/2016/ratgeber/studie-e-zigarette-erdbeer-geschmack-schaedlich-47987028.bild.html

Chip.de zum Thema Dampfe und Rauchverbot

Chip.de / CHIP ZUHAUSE > WOHNEN

Titel: “Fällt die E-Zigarette unter das Rauchverbot? – Alle Infos” (19.09.2016)

Die E-Dampfe ist nun mal auf dem Vormarsch, also braucht es Aufklärung. Ob das jetzt unbedingt aus dem Hause “Chip.de” kommen muss, sei dahingestellt… aber wer sich berufen fühlt.
Solange die Infos stimmen, hab ich auch nichts dagegen… und mal ganz ehrlich, USB-Anschluss, Platine, Elektronik, Betriebssystem… das schreit nach einem Technikmagazin.

Im großen und ganzen sind die Infos auch in Ordnung, bis auf kleine Patzer.

 “Dadurch, dass Sie mit der E-Zigarette keinen Tabak verbrennen, gilt sie allgemein als gesünder. Doch die verdampfte Flüssigkeit enthält ebenfalls gefährliche Stoffe, weshalb Sie besonders in der Nähe von Kindern auf die Benutzung verzichten sollten.”

Diese gefährlichen Stoffe müssen zwar erst noch gefunden werden… bin mal gespannt… aber dass ich einem Kind den Dampf nicht direkt ins Gesicht puste, hat mehr mit Anstand als mit gefährlichen Stoffen zu tun.
Dann noch eine Kleinigkeit…

“Auch am Arbeitsplatz besteht eine gewisse Grauzone:…”

Nun gut… Grauzone würde ich da jetzt nicht zu sagen… noch nicht mal “vergilbtes Weiß-Zone”. Dessen ist sich im Grunde auch chip.de bewusst, was gleich im nächsten Satz deutlich wird…

“Rein rechtlich darf der Arbeitgeber die Nutzung einer E-Zigarette im Büro nicht verbieten.”

Stimmt, die Sache ist recht einfach. Der Chef darf vieles, aber bestimmt nicht einfach so die Dampfe verbieten. Dafür bedarf es schon triftiger Gründe, wie der ständige Kontakt mit Kunden. Es kommt einfach nicht gut, wenn ein Angestellter im Restaurant die Gäste erst mal mit einer Megawolke begrüßt. Den Rest müssen die Kollegen untereinander klären, falls sich einer gestört fühlt. So ist das nun mal im Leben… Rücksicht kommt vor.

Insgesamt ist der “Artikel” durchaus informativ und bemüht sich durchaus um Neutralität. Allerdings hätte man den ganzen Text wohl auch in zwei oder drei Sätze packen können… aber gut, wo Platz ist, will er gefüllt werden.
Zum Schluss muss mir nur noch einer erklären, was das Video von Focus Online zum Thema “Popcornlunge” unter diesem Infoblock zu suchen hat. Gähn…

Link zum Artikel: http://zuhause.chip.de/faellt-die-e-zigarette-unters-rauchverbot-alle-infos_54554