Covid-19: Hall of Vape findet statt – aus heutiger Sicht

Die Veranstalter der Hall of Vape haben am vergangenen Mittwoch bekannt gegeben, dass nach aktuellem Stand die Jubiläumsausgabe der wahrscheinlich europaweit größten Dampfermesse stattfinden wird. Vom 15. bis 17. Mai sollen in Stuttgart auch in diesem Jahr wieder die Tore geöffnet werden. Es wäre die fünfte Hall of Vape im Ländle.

Durch die sich derzeit ausbreitende Covid-19 Epidemie gab es im Vorfeld Unsicherheiten, ob die Messe wie geplant stattfindet. Covid-19 ist die durch den neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 ausgelöste Atemwegsinfektion. Nachdem sich die Krankheit zuerst in China ausgebreitet hatte und viele zehntausende Menschen erkrankten, scheint sie nun auch in Deutschland angekommen zu sein. Es ist in den kommenden Wochen mit weiteren Erkrankungen zu rechnen.
Einige aktuelle Großveranstaltungen, darunter die Tourismusmesse ITB in Berlin, wurden wegen Covid-19 bereits abgesagt.

Aufgrund vieler Nachfragen, sah sich das Team der Hall of Vape jetzt veranlasst, eine Stellungnahme zu veröffentlichen. Darin heißt es, dass die Veranstalter sich auf die Einschätzung der Bundesregierung und der Gesundheitsbehörden verlassen. Diese würden zwar zur Vorsicht raten, sähen aber in der derzeitigen Situation keinen Anlass, die Durchführung von Messen in Deutschland einzuschränken.

Da die Gesundheit und Sicherheit der Gäste höchste Priorität habe, würde man sich mit den zuständigen Behörden abstimmen und mit ihnen eng zusammenarbeiten. In den nächsten Wochen würden Maßnahmen besprochen und vorbereitet, die eine möglichen Verbreitung des neuartigen Erregers während der Messe wirksam verhindern sollen. Was im einzelnen für Maßnahmen ergriffen würden, werde man in kommenden Bekanntmachungen mitteilen.

Bekanntmachung auf der Internetseit der Hall of Vape

CDC bestätigen erneut Vitamin-E-Acetat als Verursacher – Kaum noch neue EVALI-Fälle.

Seit Beginn des EVALI (E-cigarette, or Vaping, Product Use Associated Lung Injury) getauften Phänomens in den USA sind 2.807 Menschen erkrankt und 68 gestorben. Verursacht wird EVALI durch die Inhalation des nicht in Wasser löslichen Öls Tocopherylacetat, auch Vitamin-E-Acetat genannt. Das Inhalieren von nichtwasserlöslichen Ölen kann schwere Lipidpneumonien verursachen.
Dieses Öl wurde illegalen THC-haltigen Liquids, sogenannten E-Joints, beigemischt. Damit sollte ein höherer Gehalt an THC vorgetäuscht werden. THC (Tetrahydrocannabinol) ist der psychoaktive Bestandteil der Cannabispflanze.

In legalen handelsüblichen Liquids wurde kein Tocopherylacetat gefunden. Die Krankheits- und Todesfälle in den Staaten gingen also auf den Konsum illegaler gestreckter Drogen zurück. Dies wurde nun in einer abschließenden Pressemitteilung der CDC vom vergangenen Dienstag noch einmal bestätigt.

“Aufgrund des anhaltenden Rückgangs neuer EVALI-Fälle seit September 2019 und der Identifizierung von Vitamin E-Acetat als Hauptursache für EVALI ist die heutige Veröffentlichung das letzte zweiwöchentliche CDC-Update zur Anzahl der landesweit an EVALI Erkrankten und Verstorbenen.” (CDC am 25.02.2020)

Zugleich weisen die CDC auf den Umstand hin, dass es mittlerweile kaum noch neue Fälle von EVALI gibt. Wurden in der zweiten Septemberwoche 2019 noch 237 neue Fälle gemeldet, waren es in der zweiten Februarwoche diesen Jahres gerade noch vier.
Die CDC hatte sich lange Zeit nicht eindeutig zur Ursache von EVALI geäußert. Was von vielen Fachleuten scharf kritisiert wurde, denn es gab schon früh eindeutige Hinweise auf Vitamin-E-Acetat als Verursacher.

Umfangreiche Informationen über EVALI auf e-Dampfen.info

Händlerverband warnt vor Lieferengpässen bei E-Zigaretten und Zubehör

Der Verband des e-Zigarettenhandels (VdeH) warnt in einer Bekanntmachung heute vor den Folgen der aktuellen Coronavirus-Epidemie. In China wahren in den vergangenen Wochen mehrere zehntausend Menschen an einem neuartigen Erkältungsvirus erkrankt, über tausend Menschen von ihnen erlagen der Krankheit. Durch die von der Regierung erlassenen Maßnahmen zur Eindämmung der Epidemie kam mittlerweile in vielen Regionen das wirtschaftliche Leben zum Erliegen.
Etwa 90% aller Hardware im E-Zigarettenbereich wird in China hergestellt. Der größte Teil davon in der Region um Shenzhen nahe Hong Kong.
Durch den Ausbruch des neuartigen Coronavirus und die dadurch zu erwartenden Produktionsausfälle im E-Zigarettenbereich befürchtet der VdeH globale Engpässe bei der Versorgung mit E-Zigaretten und Zubehör. Bei einigen Produkten gebe es aktuell bereits Lieferschwierigkeiten.

Schon die Krise im vergangenen Jahr hatte dem E-Zigarettenhandel schwer zugesetzt. In den USA waren fast 3.000 Menschen erkrankt und über 60 gestorben. Obwohl mit Vitamin-E-Acetat gestreckte illegale THC-Liquids Ursache dieser Vorkommnisse waren, wurden von den US-amerikanischen Behörden fälschlicherweise zu lange die E-Zigarette verantwortlich gemacht. Zudem hatte die ungenaue und teilweise falsche Berichterstattung in den Medien zur Verunsicherung der Konsumenten beigetragen.
Statt eines Umsatzes von erwarteten 600 Mio. Euro im vergangenen Jahr, konnte daher lediglich ein Umsatz von 480 Mio. erwirtschaftet werden. Die aktuellen Lieferengpässe wären die zweite große Krise für den E-Zigarettenhandel in kurzer Zeit.

Und das Ende dieser Krise ist derzeit nicht absehbar. Keiner kann  seriös voraussagen, wann die Produktion in China wieder vollständig aufgenommen werden kann. Der VdeH rechnet daher mit Lieferverzögerungen, die bis in den April reichen können. Sollte sich die Krise weiter verschärfen, befürchtet der Verband zwischenzeitlich sogar komplette Lieferstopps.

Bekanntmachung des VdeH

Junk Science: Journal zieht fehlerhafte “Herzinfarktstudie” zur E-Zigarette zurück

Im Juni vergangenen Jahres wurde im “Journal of the American Heart Association” (JAHA) unter anderem vom Raketenwissenschaftler Dr. Stanton Glantz eine Studie veröffentlicht, in der die Behauptung aufgestellt worden ist, Nutzer von E-Zigaretten hätten ein höheres Herzinfarktrisiko als Nichtraucher und Nichtdampfer. Dafür wurden von den Autoren Daten der “Population Assessment of Tobacco and Health” (PATH) ausgewertet. Dabei handelt es sich um eine fortlaufende bundesweite Befragung der US-Bürger nach deren Rauchgewohnheiten und ihrem Gesundheitszustand. Für die Studie hatte sich die Gruppe um Stanton Glantz zwei Zeitabschnitte herausgegriffen und, vereinfacht ausgedrückt, dabei verglichen, welche Nutzer von E-Zigaretten bereits Herzinfarkte erlitten hatten. Daraus hatten sie dann das erhöhte Herzinfarktrisiko für Dampfer berechnet.

Schon kurz nach Veröffentlichung des Artikels wurde aus Fachkreisen Kritik an der Studie laut. Es ging dabei um schwere handwerkliche Mängel. Zentraler Punkt war, dass in der Studie zwar ein Zusammenhang festgestellt worden sei, daraus allerdings keine Rückschlüsse auf eine Kausalität möglich seien. Es hatte sich herausgestellt, dass viele der erfassten Erkrankungen bereits vorlagen, bevor Raucher auf die E-Zigarette umgestiegen waren. Die Nutzung der E-Zigarette war also Folge der Herzinfarkte und nicht anders herum.
Bereits einen Monat nachdem die Studie veröffentlicht worden war, hatte Dr. Brad Rodu von der Universität Louisville das Wissenschaftsjournal aufgefordert, den Artikel zurückzuziehen. Darauf hatte die Redaktion jedoch lange Zeit nicht reagiert. Im Januar diesen Jahres schlossen sich 16 weitere namhafte Wissenschaftler in einem offenen Brief dieser Forderung an.

Letzten Dienstag gab das Journal nun bekannt, dass der Artikel zurückgezogen worden ist. Aus der Bekanntmachung wurde deutlich, dass schon im sogenannten Peer Review gravierende Fehler gemacht worden sind. In einem Peer Review wird üblicherweise ein Artikel vor der Veröffentlichung von anderen Wissenschaftlern geprüft. Erst nach erfolgreicher Prüfung erscheint dieser dann im Fachjournal.
Schon im Peer Review hatte sich die Frage gestellt, ob die Herzinfarkte aufgetreten waren bevor die Befragten mit dem Dampfen begonnen hatten oder danach. Doch obwohl diese Frage nicht hinreichend von den Autoren der Studie beantwortet werden konnte, wurde die Studie veröffentlicht. Dieser Vorfall wirft kein gutes Licht auf das Vorgehen des “Journal of the American Heart Association”.

Nachdem die Kritik an der Studie laut geworden war, hatte das Journal die Autoren aufgefordert, die aufgeworfenen Fragen nun zu klären. Diese sahen sich jedoch nicht mehr im Stande dazu, da sie, eigenen Angaben zufolge, keinen Zugang mehr zu den notwendigen Daten der PATH Befragung hätten. Das dies nichts anderes als eine Schutzbehauptung ist, scheint mehr als wahrscheinlich.

Der offensichtlich von Stanton Glantz beabsichtigte Schaden für die E-Zigarette ist mittlerweile jedoch bereits angerichtet. Von vielen Medien und in vielen politischen Diskussionen wurde das angeblich vorhandene Risiko für Herzinfarkte durch das Dampfen als Beleg für die Schädlichkeit der E-Zigarette genannt.
Dabei zeigt dieser Vorgang erneut, wie kritisch derlei Studien zu betrachten sind. Sowohl Medien als auch öffentliche Stellen hatten die Ergebnisse dieser recht offensichtlich fehlerhaften Studie unreflektiert weitergegeben. Dass daraus für die Zukunft Lehren gezogen werden, ist jedoch leider nicht zu erwarten.

Journal of the American Heart Association: Retraction to: Electronic Cigarette Use and Myocardial Infarction Among Adults in the US Population Assessment of Tobacco and Health

Irische Studie: Dampfen hat keinen Einfluss auf das Geburtsgewicht von Neugeborenen.

Eine bekannte Folge des Rauchens während der Schwangerschaft ist ein unterdurchschnittliches Gewicht des Kindes bei der Geburt. Dies deutet in der Regel auf Entwicklungsstörungen des Neugeborenen durch den Tabakkonsum hin.
In einer irischen Studie, die Anfang Februar im Fachjournal BJOG veröffentlicht wurde, gingen Forscher um Dr. Brendan McDonnell vom Coombe Women and Infants University Hospital der Frage nach, ob die Nutzung der E-Zigarette während der Schwangerschaft ebenso einen Einfluss auf das Geburtsgewicht von Neugeborenen hat wie Rauchen.
Dafür wurden die Daten von insgesamt 620 Patientinnen des Geburtskrankenhauses von Coombe ausgewertet.

Wie zu erwarten war, lag in der Studie das durchschnittliche Geburtsgewicht der Neugeborenen von Raucherinnen mit 3166g deutlich unter dem der Neugeborenen von Nichtraucherinnen (3471g). Bei Frauen, die während der Schwangerschaft sowohl gedampft als auch geraucht hatten, also sogenannte Dualuser waren, unterschieden sich die Werte nicht von denen der Raucherinnen.

Die Kinder von Frauen, die während der Schwangerschaft nur gedampft hatten, wiesen jedoch im Durchschnitt dasselbe Geburtsgewicht auf, wie Neugeborene von Nichtraucherrinnen. Die Nutzung der E-Zigarette von Müttern während der Schwangerschaft hatte also keinen Einfluss auf das Geburtsgewicht ihrer Kinder.

Das ist ein weiterer Hinweis darauf, dass sich der Umstieg von der Zigarette auf die E-Zigarette in der Schwangerschaft positiv auf die Entwicklung des ungeborenen Kindes auswirkt. Wenn also schwangere Frauen ihrem Kind zuliebe mit dem Rauchen aufhören wollen, ist die E-Zigarette eine sehr vielversprechende und vergleichsweise schmerzlose Möglichkeit, das zu erreichen.
Nach den Ergebnissen dieser Studie, hat anscheinend jedoch nur ein kompletter Umstieg auch den gewünschten Effekt.

McDonnell et al.: Electronic cigarettes and obstetric outcomes: a prospective observational study

Weitere Informationen zu dem Thema auf e-Dampfen.info.