Der Nabel der Welt… dampft

Ich geb’s zu, ich kann’s nich’. So ‘ne Sendung wie das “Supertalent” is’ echt zu viel für mich… bin ich Schwachmat. Weder hab’ ich übermäßig Lust auf ständiges fremdschämen, noch ertrag’ ich das dämliche Gesäusel vom Bohlen. Und irgendwie bin ich auch nicht so der Fan von “Leute fertigmachen”… auch nich’ für Quote.

Supertalent… Dampfen… was? Jupp, das Dampfen is’ beim Supertalent angekommen… öhm… also… da hat jemand tolle Ringe gemacht und so. Wir Dampfer kennen das, nix neues, nennt man “Cloudchasing“… oder “Vape Tricks”… na, das mit viel Dampf und schönen Ringen halt. Kann ‘ne geile Sache sein.
Nu, so ‘n “Trick Vaper” aus der Alpenrepublik war jetzt beim Supertalent. Und die Dampfergemeinde bebt… Is’ mal wieder so weit, das Schicksal der Dampfe ruht auf den Schultern eines Dampfers. Alle dreh’n am Rad, nur weil einer in der Flimmerkiste ‘n paar Wolken macht.

Leute, das is’ nur Supertalent, nich’ die UN-Vollversammlung. Da will so’n Ösi einfach nur zeigen, was er so mit seiner Dampfe kann und wir Piefkes machen daraus ein riesen Brimborium. Na, da kann der Arme ja nur alles falsch machen… klar, macht er dann auch. Aus “Dampftricks” macht der dann “Rauchtricks”… Skandal! Und… öhm… sonst… nix.
Okay, noch cool gekontert: “…der Lungenarzt hat gesagt, is’ alles in Ordnung”. Aber Thema Dampfe, große Politik, Regulierung und so… Fehlanzeige. Is’ aber auch Kloßbrühe, hier ging’s nich’ um Weltpolitik, hier ging’s um Supertalente… oder Leutchens, die sich dafür halten.

Klar musste der Bohlen raushauen, dass er die Dinger voll kacke findet… aber das is’ sein Job, der findet alles “voll kacke”, was nich’ bei Drei auf den Bäumen is’. Echt jetzt, hat jemand einen intellektuellen Diskurs über das Dampfen erwartet? Das ist keine Aufklärungsveranstaltung, das is’ simple Volksverdummung… schön unterhaltsam. Kommt mal auf’n Teppich.
Die Sendung hat nix für das Dampfen gewonnen oder verloren… da war ein Typ, der hat hübsch Wolken gemacht. Bei der Jury kam’s gut an, das war’s.
Dass die Vorstellung für Dampfer nich’ der Oberkracher war, wir kennen’s dicker, is’ geschenkt. Der Junge war nervös, is’ ‘ne Runde weiter und darf noch mal ran, gut is’.

Ich weiß, will keiner hören aber… Das Dampfen is’ nich’ der Nabel der Welt! Auch wenn einer im Supertalent gedampft hat, gibt’s in Berlin kein politisches Beben oder ‘nen riesigen Aufschrei der Massen. Den meisten Menschen in “se Kanntrie” geht das Dampfen geflissentlich am Arsch vorbei.
Klar, is’ nich’ schön für uns Dampfer, macht’s nich’ einfacher. Aber is’ halt so… noch.y

Wir brauchen keinen dampfenden D-Promi in ‘ner albernen 24Stunden Menschenschau oder irgendwelche harmlosen Wolkenakrobaten in sinnleeren Freakshows.
Wir brauchen eine seriöse Diskussion in der Gesellschaft über den Unsinn, ein harmloses Genussmittel wie gewürztes Plutonium zu behandeln… und wir brauchen leckeres Liquid, einen ordentlichen Coil und ‘ne gute Dampfe, die daraus richtig geile Zeit zaubert.

Hier kann man den Auftritt sehen (Facebook): https://www.facebook.com/faustus.zockt/videos/1053360004809967/

Artikel von RP-Online sind nicht harmlos

RP Online / Gesundheit

Titel: “E-Zigaretten sind nicht harmlos” (26.10.2016)

Wham! Mitten in die Kauleiste. Eine Überschrift wie Donnerhall… und sagt soviel aus wie… drei Blätter Toilettenpapier mit Blümchenmuster.
Wart’ mal, kann ich auch: “Cola ist nicht harmlos”… hm… irgendwie nicht dasselbe.
Is’ voll korrekt, hab’ ich aber nicht halb so viel Angst vor… krieg’ jetzt sogar Durst auf die braune Zuckerbrühe. Ich glaube, ich weiß den Grund… Moment, ich zeig’s mal: “Mörderspinnen sind nicht harmlos”. Gesehen? Jetzt gruselt’s einen. Und Mörderspinnen sind doch’n Witz. Aber E-Zigaretten… ui, echte Gefahr.

Warum ich so auf der Überschrift rum reite? Der Rest ist wie die Überschrift, und das zeigt schon der Aufmacher:

“Ungefährlicher als Tabak, aber dennoch risikoreich: Die Inhaltsstoffe des Dampfes können gesundheitsschädlich sein.”

Neben den klassischen “könnte & Co.” gib’s in dem… öhm… grandiosen Artikel der RP echt tolle Schmankerl… so’n richtiges Lehrstück für “tendenziöse Berichterstattung”.
Direkt am Anfang schon, einfach toll… hab’ ich so direkt noch nicht geseh’n. Da wird aus den Dampfern mal schnell ‘ne Art Geheimbund… so illuminatenmäßig… nur halt mit Wolken.

“Sie nennen sich die “Dampfer”. In jeder größeren Stadt treffen sie sich regelmäßig zu ihren Stammtischen. Oder sie tummeln sich in speziellen Foren im Internet. Die kleine Gemeinde der Konsumenten von E-Zigaretten ist in Deutschland gewachsen.”

Bin ich der einzige, den’s jetzt ein bissel gruselt? So in der Art: “Die Dampfer – Unheil aus dem Nebel”. Die Dunstzombies rotten sich schon zu Scharen zusammen, aus “Dark-Net” wird “Dampf-Net”… ‘ne Gefahr für jeden Ottonormalbürger.

Regel Nummer eins: Identifiziere und separiere den Feind! So is’n “Dampfer” nicht mehr der hilfreiche Heinz von nebenan, der große Bruder, die nette Schwester oder das süße Kind… nöpp, er ist Teil einer verschworenen Gemeinde… die mit Dampfzeichen kommuniziert… oder so… egal.

Ganz wichtig dabei, der Dampfer an sich… also “Homo Fumosus”… ist nicht Teil der Gesellschaft, er steht neben ihr, unter ihr… eine Subkultur. Und noch geiler, Dampfer sind entweder Nikotinjunkies oder Schwachmaten. Glaubst du nicht? Na, aber die RP würde doch nicht… hier steht’s:

“Doch mit der Bewertung des Produktes tut sich die Gesellschaft immer noch schwer. Ist es ein Konsumartikel für Süchtige? Oder ein Hilfsmittel für den Ausstieg aus dem Raucherleben? Manche Dampfer bezeichnen sich gar als Pioniere einer modernen Subkultur.”

Ein Prachtstück journalistischer Sachlichkeit… Applaus.
So, nun kommt noch der obligatorische Fachmann, in diesem Fall Heino Stöver, Direktor des Instituts für Suchtforschung an der FH Frankfurt. Der hat nämlich vor kurzem ein Buch rausgehauen, da braucht man RP… äh… PR. Aber das sei ihm gegönnt, irgendwie muss die Butter ja auf’s Brot. Na, und dieser Herr Stöver…

“…beobachtet in Deutschland jedenfalls “einen eklatanten Mangel an öffentlicher Diskussion über die E-Zigarette”.”

Jupp, klare Suppe, find’ ich auch. Kann man da nich’ was tun? Ah, Moment…

“Deshalb hat er eine Tagung organisiert, bei der schnell klar wird, wie eng E-Zigaretten und Tabakkonsum verknüpft sind. Die Mainzer Studie besagt, dass nur ein Viertel der Dampfer ganz auf E-Zigaretten umgestiegen ist. Die meisten, 750 Tausend Deutsche, sind Doppelnutzer – sie dampfen und rauchen.”

Ah, darum ging’s? Die Verknüpfung von E-Zigaretten und Tabakkon… bittewie? Und was’n für ‘ne Mainzer Studie? Ich kenn’ nur die aus Hamburg, bei der sind’s aber 7,5% Dualuser… Is’ der RP da ‘n Komma verrutscht? Kann ja mal… ich meine Stress und so… sind doch nur Zahlen.
Mit Quellenangaben haben die’s bei der RP aber auch nicht. Da sind’s irgendwelche Zahlen von Statistiken… holdriho, der Gaul geht durch.

“Auch Zahlen aus Großbritannien belegen eine enge Beziehung: Fast ein Fünftel der Raucher auf der Insel dampft gleichzeitig. Und wer nie geraucht hat, scheint auch nicht anfällig für die E-Zigarette zu sein. Nach der britischen Statistik inhaliert nur ein halbes Prozent der Niemals-Raucher den künstlichen Dampf.”

Also, dass es auf der Insel so oft Nebelsuppe gibt… kein Wunder, wenn so viele Briten gleichzeitig an der Dampfe nuckeln… och Göttchen, ich liebe Sprache. Aber zurück zu den Zahlen, woher auch immer sie kommen mögen.
Da sind noch mehr im Anmarsch, so richtig doll represervative… repräsi… wissenschaftliche. Vorher kommt noch’n kleiner Schlenker zur Bastellust der Männer… megawichtig… Na, is’ doch lustig, lockert auf… egal. Weiter im Text:

“Christoph Kröger, der seit Jahren Raucherentwöhnungskurse begleitet, bezweifelt aber den Nutzen. 40 Prozent der Teilnehmer seiner Kurse, die sich das Rauchen ohne Hilfsmittel abgewöhnen wollen, sind nach einem Jahr noch abstinent. “Wenn die Teilnehmer als Unterstützung zur E-Zigarette greifen, sinkt dieser Wert auf 19 Prozent”, erzählt der Psychologe.”

Echt jetzt? Die RP fragt einen Typen, der sein Geld mit Rauchentwöhnungskursen verdient, wie er E-Dampfen findet? Da werf’ ich Kamelle!
Dieser Herr Kröger dürfte Herr Dr. Kröger von der IFT-Gesundheitsförderung GmbH sein und ich verwett’ meine Dampfe drauf, dass die Zahlen, die da so locker durch die Botanik geworfen werden, aus der Studie “Nutzung und Nutzen der E-Zigarette bei der Tabakentwöhnung” stammen. Jupp, nur ist die Studie halt wie ein Kaktusragout, man sollte sie mit Vorsicht genießen… ham die sogar selber in ihr Papier geschrieben.
Im Grunde ist dann auch schon wurscht, dass die RPler bei den Prozentzahlen ein bisschen rumgerundet haben… also aus 20% wurden 19% und aus 39% dann 40%… na, so über den Daumen passt’s schon.

Nun geht’s doch noch zur Studie nach Hamburg, aber nur um sanft den “Dualuser” einzuführen. Dass der Doppelnutzen mal gar nicht so bekloppt ist,… besser als nur Kippe zumindest… da sind sich Stöver und Silke Kuhn, die Psychologin von der Studie aus Hamburg, dann doch recht einig.

Nu, wird’s allerdings ‘n tucken heftig. Da deppert der liebe Herr Stöver mal eben die Studie des Royal College of Physicians ‘n bissel zusammen.

“Die Dampfer zitieren dabei gern eine offizielle britische Studie, nach der E-Zigaretten sogar 95 Prozent weniger schädlich seien. Doch diese Zahl hält einer genauen Betrachtung nicht Stand. “Die Bewertung wurde anhand von 14 Kriterien vorgenommen”, erklärt Stöver, “für die meisten dieser Kriterien liegen jedoch nach Angaben der britischen Expertengruppe nicht genug wissenschaftliche Daten vor.”

So, ihr Laien vonner Insel, das habt ihr davon, jetzt erklärt euch der Onkel Stöver mal flugs die Welt. Aber mal ehrlich, war doch so sicher wie ‘ne Windel, dass irgendwann einer an den 95% sägt.

Das BfR darf auch mal ran… so von wegen “bestimmungsgemäßer Konsum” und  “deutlich ungefährlicher”… jippieh… Und dann geht’s in die letzte Runde:

Denn Dampfen ist zwar besser als Rauchen, aber die Inhaltsstoffe sind keineswegs harmlos. Sie können Allergien auslösen, schädigen die Lunge, einige stehen unter Krebsverdacht. Bei vielen Substanzen im Gemisch der Liquids ist nicht gut genug untersucht, wie sie wirken, wenn sie sich mit dem Dampf in der Lunge ausbreiten können. Für Risikoforscher Henkler wäre es schon ein Fortschritt, wenn es eine Reglementierung der Inhaltsstoffe gäbe.

Uffgepasst und lernen! Ganz wichtig is’, so oft es geht das Wort “harmlos” zu verwenden… da passt nämlich immer ein “nicht” oder “keineswegs” davor.
Probier mal aus: “Wasser ist keineswegs harmlos.” Klaro! Schon mal versucht unter Wasser zu atmen… macht kein’ Spaß.

Aber geht lustig weiter. Is’ ja wurscht, dass die Allergien nix mit den Liquids zu tun haben… Erdnussaroma musst’ nicht dampfen, um Pusteln zu kriegen… oder das mit den Lungenschäden… öhm, ach scheiß auf Beweise… und Krebsverdacht geht immer, fragt eh keiner nach. Und das wir alle Schweröl mit’m Spritzer Arsen dampfen… also wer wüsste das nicht… nur weil nix Reglementiert is’. Aber dass das BfR die Dampfer für naive Vollblödis hält… öhm… nix Neues.

Ham wa noch wen vergessen? Lustige Wissenschaftler war’n da, das BfR hatten wir… unbewiesene Behauptungen… lustige Verallgemeinerungen… hm… da fehlt doch noch was…

Für starke Raucher entpuppt sich der Gesundheitsvorteil durch die E-Zigarette ohnehin als Milchmädchenrechnung. Wer sein tägliches Pensum von mehr als 15 Zigaretten durch das Dampfen auf die Hälfte reduzieren kann, fühlt sich zwar gesünder, weil Hustenreiz und Kurzatmigkeit abnehmen. Aber das Risiko für Herzinfarkt und Herz-Kreislauf-Erkrankungen verringere sich dadurch nicht, erklärt Katrin Schaller vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg. Bei den tabakbedingten Krebsarten gehe durch die Halbierung der täglichen Dosis nur das Risiko für Lungenkrebs zurück.

Jupp, ohne die heidelberger Menschenfreunde vom DKFZ wär’s nur halb so schön.
Was auch immer das für ‘ne Rechnung ist, die die Schaller da loslässt… also kreative Buchführung wär’ noch geprahlt. Is’ doch Schnuppe, dass so’n Raucher sich besser fühlt… ach und Lungenkrebs ist doch eh für Weicheier… echt jetzt? Halbes Risiko ist für Warmduscher, oder was?

Liebe RP-Online, volle Punktzahl, Hut ab. So viel verquirlter Unsinn, garniert mit Lügen… ähm… Irrtümern und zum Nachtisch noch’n bisschen kreative Rhetorik… also echt, hatten wir schon lange nicht mehr… so perfekt.
Das nenne ich mal einen objektiven Beitrag zur gesellschaftlichen Debatte um die E-Zigarette… Gute Nacht!

Link zum Artikel auf Archive.org: https://web.archive.org/web/20161026121110/http://www.rp-online.de/panorama/wissen/e-zigaretten-sind-nicht-harmlos-aid-1.6349877

Mythische Fakten, das DKFZ in der Blase

seifenblasen_01Das DKFZ schafft Fakten… öhm… also,… jetzt nicht so aufklärungstechnisch… nein, es bastelt sich eigene Fakten. Einfach so. Es sagt “is’ so” und gut. Ja, das sind gaaanz schlaue Leutchens, die dürfen das. Die machen sich die Welt, widewie sie ihnen gefällt. Das DKFZ wohnt da in so ‘ner Blase, da ist das voll glücklich drin und da darf auch nicht alles rein… zum Beispiel so ganz doofe Fakten, die gar nich’ ins eigene Bild passen, die bleiben draußen. Die Leutchens vom DKFZ sehen durch die Blase auch nur das, was sie sehen wollen… voll ohne Drogen… glaub ich.

Das DKFZ kann aber gar nich’ ab, wenn die ander’n… so hier, in der richtigen Welt… einfach die Wahrheit nich’ kapieren… also, die Wahrheit vom DKFZ. Sind wir ja auch zu blöd zu, volle Kanne. Darum muss man uns das mal alles erklären… so mit Text.
Und weil es ums Dampfen geht, steht das Zeug in der Reihe “Fakten zum Rauchen”. Einmal Samba um die Hütte!

Der Titel sagt schon, dass das voll die Aufklärung ist… endlich… ham wa drauf gewartet: “Die Regulierung von E-Zigaretten durch die Europäische Tabakproduktrichtlinie (2014/40/EU) – Mythen und Fakten” Jetzt warte ich nur noch auf Jonathan Frakes, der mir den Mist vorliest.

Also, das hat ja voll was episches… Mythen… ganz großes Kino. Der liebe Onkel DKFZ erklärt uns hier also die Welt…. also… äh… seine Welt. Die hat mit der echten halt nur nix zu tun. Gucken wir doch mal… einen Mythos nach dem anderen…

1. „Die EU verbietet E-Zigaretten“

Die Europäische Tabakproduktrichtlinie verbietet E-Zigaretten nicht. Im Gegenteil: die europaweit einheitliche Regulierung der Produkte sorgt dafür, dass Verbraucher in Zukunft verbesserte E-Zigaretten mit einheitlichen Sicherheits- und Qualitätsstandards kaufen und verwenden können.

Stimmt, verboten werden “E-Zigaretten” nicht… direkt. Ich will’s mal so sagen, man kann auch verbieten ohne zu verbieten.
Nehmen wir zum Beispiel mal das Autofahren:
Ab morgen sind Sitze in Autos verboten, ganz Deutschland wird zur 30 Zone, Benzin darf nur noch verkauft werden, wenn es in flüssiger wie verbrannter Form kein Risiko für die Umwelt darstellt und der Tank von Autos darf nur noch 10 Liter fassen. Gute Fahrt!

2. „Wenn die neuen Regeln sie nicht verbieten, was tun sie dann?“

Die neuen Regeln für E-Zigaretten zielen darauf ab, die Sicherheits- und Qualitätsanforderungen der Produkte zu Gunsten der Verbraucher zu verbessern. Außerdem werden Regelungen zur Verpackung und Beschriftung sicherstellen, dass Verbraucher besser informiert werden.

Echt jetzt? Na gut, deutsche Gebrauchsanweisungen find’ ich auch dufte. Aber so’n Zettelchen wie beim Hustensaft oder Shops und Hersteller, die mehr Papierkram als Sprengstoffproduzenten haben und neue Produkte, die erst mal sechs Monate im Regal verstauben müssen, bevor sie verkauft werden dürfen. Leck mich am Arsch, fühl ich mich jetzt sicher.
Und dass auf der Verpackung von ‘ner Dampfe drauf steht, dass da Nikotin drin is’… ja, is’ klar. Wo denn? In den O-Ringen? Hier wurde nix “zu Gunsten der Verbraucher” verbessert.

Einfache Regelungen zur Produktsicherheit und ‘ne Art Reinheitsgebot für Liquids, schon wär’ der Drops gelutscht gewesen.

3. „Warum ein Produkt regeln, das den Menschen hilft, das Rauchen aufzugeben?“

Die Wirksamkeit der E-Zigarette als Mittel zum Rauchstopp ist wissenschaftlich nicht bewiesen. Gesundheitsexperten befürchten sogar einen gegenteiligen Effekt: E-Zigaretten werden zunehmend von jungen Leuten und Nichtrauchern verwendet – diese könnten damit dem Rauchen einen Schritt näher kommen. Wegen dieser Bedenken und weil innerhalb der EU stark voneinander abweichende Regelungen zur E-Zigarette existieren, ist eine europaweit einheitliche Regulierung der Produkte notwendig.

Der erste Satz sagt so viel aus, wie “Nachts ist es kälter als draußen”. Dann wird der Gatewayeffekt geritten, bis er tot ist. Mooooment, isser das nicht schon? Und das mit der “europaweit einheitlichen Regulierung”… der ist gut. Aber dazu später mehr.

4. „Diese Produkte stellen keine Gesundheitsgefahr dar“

Nikotin ist eine abhängig machende und giftige Substanz, die die Entwicklung von Gehirn und Lunge stört und zunehmend im Verdacht steht, verschiedene Krankheiten zu fördern. Auch andere Substanzen im Aerosol der E-Zigarette sind gesundheitsschädlich und die Langzeitfolgen der Inhalation sind weitgehend unerforscht.

Also, mal den ersten Satz zusammengefasst: Nikotin macht abhängig, bringt mich zur Strecke, wenn ich’s mir spritze, Jugendliche sollten die Finger davon lassen und wir finden bestimmt noch Krankheiten, bei denen Nikotin nich’ so toll ist.

Liebe Leute vom DKFZ, zeigt mir einen Menschen, der nicht von irgendwas abhängig ist, und ich zeig’ euch einen Wal mit Schwimmflügeln. Abhängigkeit is’ weder ‘ne Kranheit, noch gesundheitsschädlich. Fragt mal so’n frisch verliebtes Pärchen.

Dann die Keule mit dem Gift. Finger hoch… Wer weiß, dass Koffein auch abhängig macht und giftig ist?
Wer sich beim Dampfen vergiften will, der… also… öhm… nee, fällt mir nich’ ein, wie man das schaffen soll.
Und was auch immer wann, wie, wo in der Entwicklung schädigt… Dampfen ist ab 18. Auch wenn man’s den meisten nicht anmerkt, das Gehirn ist da zum größten Teil schon fertig.
Neben all dem Quatsch macht Nikotin dann auch noch krank… ach nee, steht da ja gar nich’… es “fördert” Krankheiten… ach nee… es steht nur im Verdacht… Hey, was immer ihr nehmt, ich will auch was davon!

Der Rest ist ‘ne unbewiesene Behauptung und unser Klassiker “Langzeitstudie”… gähn, sach ich nix mehr zu.

5. „Es gibt keinen Beweis dafür, dass E-Zigaretten zum Rauchen verführen oder attraktiv für Jugendliche sind“

E-Zigaretten imitieren das Rauchverhalten und können zu weiterem Experimentieren mit anderen nikotinhaltigen Produkten führen. Jüngste Studien weisen darauf hin, dass E-Zigaretten zunehmend von Nichtrauchern und Jugendlichen verwendet werden.

Ich fordere das sofortige Verbot von Cola, weil es das Trinkverhalten von Bier imitiert.
Und unter welchem Teppich liegen denn die Studien… die mit den Horden dampfender Nichtraucher und Jugendlichen?

6. „Werde ich noch selbst entscheiden können, welche Nikotindosis ich verwende?“

Verbraucher können weiterhin E-Zigaretten und E-Zigaretten-Liquids mit unterschiedlichen Nikotinkonzentrationen kaufen. Für als Verbrauchsgüter klassifizierte E-Zigaretten liegt der Höchstwert bei 20 mg Nikotin pro Milliliter Flüssigkeit – diese Menge reicht aus, um ähnlich hohe Nikotinspiegel wie beim Rauchen zu erzielen. Verbraucher können E-Zigaretten mit höherem Nikotingehalt prinzipiell als Medizinprodukte über Apotheken erwerben.

Aber hier geh’n ja mal die Hosen runter! So, so, in der Apotheke gibt’s das harte Zeug?! Wär’ aber auch schade, wenn die Pharmariesen kein Geld mehr für DKFZ und Co. übrig hätten, weil keiner mehr deren Zeug kauft.

7. „Warum ein Produkt regeln, dass noch nicht einmal Nikotin enthält?“

Die Tabakproduktrichtlinie reguliert ausschließlich E-Zigaretten, die Nikotin enthalten; nikotinfreie Produkte werden nicht reguliert.

Den Akkuträger, der Nikotin enthält, möchte ich mal sehen… Oder ham se “stahlgepresstes Nikotin” erfunden? Wenn ich also ohne Nikotin dampfe, wird meine Hardware trotzdem durch die TPD reguliert… selbst wenn sie nie Nikotin sieht.
Außerdem gibt’s nur wegen der TPD den Schwachsinn in Polen, Ungarn, Österreich… soll ich weiter machen? Naiv tun is’ ja noch okay, aber haltet mich nicht für dämlich.

8. „Keiner wurde zu diesen Regelungen befragt“

Die EU-Kommission hat eine umfassende öffentliche Konsultation zur Revision der Tabakproduktrichtlinie durchgeführt und hat einen Bericht veröffentlicht, der die möglichen Auswirkungen der geplanten Regulierungsmaßnahmen abschätzt. E-Zigarettenverbänden sowie Konsumenten wurde somit die Möglichkeit gewährt, ihre Ansichten in den Entscheidungsprozess einfließen zu lassen.

Reden lassen und zuhören sind immer noch zwei paar Schuhe.

9. „Was werden diese Regeln für Hersteller von E-Zigaretten bedeuten?“

E-Zigarettenhersteller müssen garantieren, dass ihre Produkte den Anforderungen der Tabakproduktrichtlinie hinsichtlich Sicherheit, Qualität und Verpackung entsprechen und sie müssen zukünftig die national zuständigen Behörden benachrichtigen, bevor sie neue Produkte auf den Markt bringen. E-Zigarettenhersteller müssen zukünftig jährlich an die Behörden berichten und Regeln für Werbung und grenzüberschreitenden Verkauf einhalten.

Man hätte auch antworten können: “Einen unglaublichen Verwaltungsaufwand und absolut unsinnigen Papierkram, der einige Hersteller und Shops vernichten wird, aber absolut nichts mit sinnvoller Regulierung oder Produktsicherheit zu tun hat.
Aber hey, bei euch hört sich das viel netter an.

10. „Diese Regeln drängen kleine E-Zigarettenhersteller aus dem Geschäft“

Die neue Gesetzgebung verbessert das Funktionieren des Binnenmarktes und sorgt für gleiche Wettbewerbsbedingungen. Auch kleine und mittelständische Unternehmen werden von klaren und harmonisierten Regeln für E-Zigaretten profitieren, die überall in der EU gelten. Die Tabakproduktrichtlinie sieht zudem eine Übergangsfrist vor, die den Firmen ausreichend Zeit gibt, sich an die neue Gesetzgebung anzupassen und ihnen den Abverkauf vorhandener Lagerbestände ermöglicht – unter Einhaltung der relevanten Gesetzgebung.

Ein schlichtes “Ja” hät’s auch getan.
Harmonisiert wurde da nämlich nix. In einem Flohzirkus hat’s mehr Ordnung als beim europäischen E-Dampfen-Binnenmarkt. Staaten wie Österreich haben mal eben den Versandhandel verboten… Übergangsfrist übrigens acht Tage… Konfetti.
In einigen Ländern gibt es Steuern auf Liquid, in anderen sind Aromen verboten. Bei uns hier herrscht Rechtschaos… jippieh!

So, liebes DKFZ, ihr dürft ja gerne in eurem Weltchen leben, eure Blase behausen und alles durch eure eigene graue Brille sehen, aber haltet uns bitte nicht für Grenzdebil. Leider wird es genug Idioten geben, die euren zehn “Erklärungen” auch noch Glauben schenken… schlimm genug… aber um so mehr darf diese Liste der Ignoranz und Selbstherrlichkeit nicht einfach so unkommentiert bleiben.

Quelle DKFZ (PDF): https://www.dkfz.de/de/tabakkontrolle/download/Publikationen/FzR/FzR_Die_Regulierung_von_E-Zigaretten-Mythen_und_Fakten.pdf
Quelle DKFZ auf Archive.org (PDF): https://web.archive.org/web/20161023192901/https://www.dkfz.de/de/tabakkontrolle/download/Publikationen/FzR/FzR_Die_Regulierung_von_E-Zigaretten-Mythen_und_Fakten.pdf

Ein Stern des Dampfens?

stern online / news

Titel: “Kampf um Raucher: Dampfst du schon – oder rauchst du noch?” (20.10.2016)

Da fallen mir fast die Glubscher raus… das ist nicht Newsbuzzer, Vapers.guru oder egarage… das ist Stern (online). Die machen eigentlich so Überschriften wie “E-Zigarette, die Wolke des Todes” oder “Terrorgefahr – Glycerin in E-Zigaretten entdeckt”. Und dann so was… öhm… harmlos ist noch untertrieben… das ist ja fast schon… hm… Werbung.
Mooooment, Nachtigal, ik hör dir trapsen. Erst in Sicherheit wiegen und dann mit Wucht in die Eier treten, kennt man ja… aber wolle ma gucken.

Zu Beginn erst nur Zahlen jonglieren… E-Zigarette erfolgreich… dieses Jahr 400 Millionen Euro… 3,5 Millionen E-Zigaretten-… irgs… raucher… das ist Dampf, Dampf, Dampf, verfick… verflixt und zugenäht. Aber ruhig Blut, Rom wurde ja auch nicht… und so.
Gut, dann noch “Immer weniger Raucher”… schuld daran sind natürlich die Schockbilder, wer’s glaubt… egal. Aber im nächsten Abschnitt wird’s schon besser…

Rauchen ist unmodern geworden, immer weniger Jugendliche greifen zur Kippe. “Das Rauchen gehört in Deutschland längst nicht mehr zum Lebensgefühl junger Menschen”, so die Bundesdrogenbeauftragte Marlene Mortler. Und auch ältere Raucher gewöhnen sich um – und greifen zunehmend zur E-Zigarette. Die größte Käufergruppe sind Männer und Frauen ab 35 Jahre, so der Verband des eZigarettenhandels. Diese Entwicklung sehen auch die Tabakkonzerne. Auch sie drängen auf den Markt für elektrisches Qualmen – und wildern quasi bei der Konkurrenz.

Kein Wort vom “Gatewayeffekt”? Ich glaub ich steh im Wald und seh’ keine Wüste. Hier kommt die E-Dampfe ja fast hipp und modern rüber. Gut, dass sich die Tabakmultis mit reinhängen… nix neues. Weiter geht’s dann auch mit den kläglichen Versuchen der Blattrollkonzerne, so Vype ePen-mäßig. Nix mit “Die bösen großen Tabakmultis stecken hinter der E-Zigarette”. Chapeau!

So, nun Zähne aufeinander… DKFZ is coming:

Klar ist, dass durch das Rauchen von Tabakzigaretten mehr schädliche Stoffe in den Körper gelangen als bei einer nikotinhaltigen E-Zigarette. Das Deutsche Krebsforschungszentrum in Heidelberg sieht E-Zigaretten dennoch skeptisch: Sie erhalten das Rauchverhalten aufrecht, sind gesundheitlich bedenklich, untergraben die Tabakprävention und seien kein anerkanntes Mittel, um mit Rauchen aufzuhören.

Der alte Quark… Rauchverhalten ist böse… keiner weiß warum… gesundheitlich bedenklich… Konfetti… und natürlich darf nur was gegen Rauchen helfen, das auch anerkannt ist. Wer hat’s erfunden? Wir nicht, deswegen scheiße.
Und noch mal ganz tapfer… tadaa, das BfR, Kurz und (fast) schmerzlos:

Das Bundesamt für Risikobewertung stuft die nikotinhaltigen wie auch nikotinfreien E-Zigaretten als “keine unschädlichen Erzeugnisse” ein. Die Risiken für die Gesundheit bestehen durch das Einatmen des Dampfes, unabhängig davon, ob der Nikotin enthalte oder nicht.

Irgendwann muss mir mal einer verklickern, was “unschädlich” bedeutet. Kann man bestimmt im BfR-Duden nachschlagen. Und das die “Risiken” nicht vom lecken am Pluspol kommen… wer hätt’s gedacht. Nur, was für Risiken… ach egal, das ist bestimmt ein “gefühltes” Risiko… so postfaktisch eben. Upps, bevor ich unseren Evergreen vergesse:

Doch das Suchtpotenzial sei nicht zu unterschätzen – und:…

Warte, warte, jetzt kommts:

…es fehlen Langzeitstudien.

Tröööööt… wär auch langweilig ohne.

Unter der Überschrift “Wie schädlich sind E-Zigaretten” kommt dann erst mal Chemie und die lustigen Behauptung:

Wie sie sich auf den Körper auswirken, kann noch nicht gesagt werden.

Doch, kann ich… passiert nix schlimmes. Aber jetzt kommt was, da fällt mir fast der Schnabel von der Tasse.

Klar ist, dass das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft die Flüssigkeiten stärker regulieren will.

Ab 2017 könnte ein Mentholverbot für E-Zigaretten-Liquids kommen. Das würde die Branche empfindlich treffen, denn rund zwei Drittel des Gesamtumsatzes wird mit den Liquids erzielt und bei 50 bis 60 Prozent der im Handel befindlichen Liquids wird Menthol als geschmacksbildende Komponente verwendet. “Menthol ermöglicht die Reduktion der Nikotinkonzentration der Liquids. Basierend auf meiner langjährigen Erfahrung empfehle ich umstiegswilligen Rauchern, die mich um Rat fragen, stets die Verwendung eines mentholhaltigen Liquids”, sagt Bernd Mayer, Leiter des Bereichs Pharmakologie und Toxikologie am Institut für Pharmazeutische Wissenschaften in Graz und Sachverständiger für elektrische Zigaretten im Deutschen Bundestag.

Na, suchst du auch deine Kinnlade? Kribbelt hier etwa Kritik an der geplanten Regulierung unterm Scheitel? Leute, das ist der Stern… und die Zitieren nicht Pötschke-Langer oder ihre Zombies… der Bernd… “unser” Bernd Mayer kommt zu Wort. Nix wird hier relativiert, im Gegenteil, jetzt kommt das BfR nochmal… und… also… lies selbst:

Sogar das Bundesinstitut für Risikobewertung sieht Menthol weniger kritisch als das Gesundheitsministerium. “Im Gegensatz zu Tabakzigaretten setzen E-Zigaretten keine reizenden und irritierenden Verbrennungsprodukte frei. Eine durch Menthol erleichterte Inhalation ist bei diesen Produkten daher deutlich weniger relevant als bei Tabakzigaretten”, sagte eine Sprecherin dem “Handelsblatt”.

Ich sach mal nix und lass das wirken.

So nah an der Ziellinie war noch keiner… die Spannung steigt, die Fahne zittert… und… und… doch auf der Fresse gelandet, kurz vor der Linie.

E-Zigaretten mögen weniger schädlich sein als normale Tabakzigaretten – doch negative Auswirkungen auf den Körper bleiben. Als Ersatz zum Tabakkonsum oder zur Entwöhnung werden sie positiv gesehen, als niedrigschwelliger Einstieg in die Raucherkarriere werden sie kritisiert – gerade wenn es um jugendfreundliche Aromen wie Waldmeister oder Erdbeere geht.

Auf die Hersteller, meist mittelständische Unternehmen wie Posh Global, XEO, Innocigs oder EX-Trade, kommen wie auf die großen Tabakkonzerne neue Regulierungspläne zu. Wird aus der Idee Gesetz, haben die Hersteller ein großes Problem. Die entscheidenden Verhandlungen im Gesundheitsministerium sollen bereits im kommenden Monat stattfinden.

Ich beiß’ gleich in’ Tisch. Verfick… dammt, welche negativen Auswirkungen denn? Kratzen und Hüsterchen sind nich’ schlimm, das bekomm’ ich vom Duftwässerchen meiner Großmutter auch.
Und hier isser dann doch noch angehaucht, der allseits beliebte Gatewayeffekt… nur Kinder steh’n auf Waldmeister oder Erdbeere. Mann, fühl ich mich jung… zieh ich mir doch gleich noch eine Erdbeere rein.

Das Ende ist leider nur zu wahr… aber was das bedeutet, hat Stern noch nicht begriffen… NOCH!

Link zum Artikel auf stern.de: http://www.stern.de/wirtschaft/news/e-zigaretten–dampfst-du-schon—oder-rauchst-du-noch–7109804.html
Link zum Artikel auf Archive.org: https://web.archive.org/web/20161020213113/http://www.stern.de/wirtschaft/news/e-zigaretten–dampfst-du-schon—oder-rauchst-du-noch–7109804.html

Hauptsache ein großer Knall

Aponet.de / Aktuelles

Titel: “Explosionsgefahr bei E-Zigaretten?” (06.10.2016)

Ne, jetzt… ehrlich? Explodierende Akkus in einer Apotheker-Zeitung? “Niveau” scheint ein sinkendes Schiff zu sein. Aber der Reihe nach, gönnen wir uns mal den Aufmacher:

“Wenn es um explodierende Geräte geht, denken viele in diesen Tagen vermutlich gleich an Smartphones. Doch auch andere elektronische Geräte können offenbar überhitzen oder sogar explodieren: die Rede ist von E-Zigaretten. Davor warnen Mediziner aus den USA und plädieren für Standards bei Herstellung und Vertrieb.”

Darf ich noch mal vorweg erwähnen, weil es so Spaß macht und ich gerade nichts besseres zu tun habe, dass Lithium-Ionen-Akkus nicht explodieren, sondern ausgasen… nur so am Rande?! Das ist auch nicht wirklich toll, aber geht doch bedeutend langsamer von statten, als eine Explosion und meldet sich kurz vorher meistens durch enorme Hitzeentwicklung an. Nur wenn der Akku in einem Luftdichten und festen Behältnis steckt, kann der durch den Überdruck bersten. Daher hat jeder vernünftige Akkuträger auch diese kleinen Löcher… ja, richtig, das ist kein Not-Spaghettisieb, sondern damit das Gas raus kann.
Aber es ist natürlich klar, dass “Explosion” sich viel spektakulärer anhört, egal ob bei Handy oder E-Dampfe. Und die Sensation ist: Akkus ist es total egal, worin sie sich befinden. Wenn die Lust haben auszugasen, dann machen die das einfach, diese blöden Dinger.

Aponet.de, auch bekannt als Technikmagazin für Fortgeschrittene, hat diesen Missstand jetzt aufgedeckt… so geht investigativer Journalismus.
Eines ist ganz klar, ausgasende Akkus sind grundsätzlich ein Problem, keiner möchte eine Fackel dampfen. Aber von den Millionen von Dampfgeräten gehen echt unglaublich wenige in Flammen auf.
Nehmen wir mal an, nur so zum Spaß, es würden im Jahr 1000 E-Dampfen zischend, qualmend und züngelnd den Geist aufgeben, wären das bei 9 Millionen Dampfern in den USA immer noch gerade mal 0,01% aller Geräte. Also ehrlich, “ernstes Problem” sieht irgendwie anders aus.
Aber überhaupt, was für Standards sollte es denn für Herstellung und Vertrieb der Akkus geben, die es nicht schon gibt? Halten die Ärzte den Akkumarkt etwa für “total unreguliert”? Brauchen wir jetzt auch noch eine EPD (Energyproduct Directive)?

Das Problem sind doch nicht die Akkus. Das Problem sind hauptsächlich zwei Dinge: fehlerhafte Akkus und fehlerhafte Anwender… öhm… Anwendung.
Gegen die fehlerhaften Akkus, meistens irgendein gefälschter, umdeklarierter Schrott, helfen nur Kontrollen, gegen die fehlerhafte Anwendung, nur Aufklärung und das Hoffen auf natürliche Evolution durch Auslese. Wer so doof ist, einen 18650er Akku mit seinem Klimpergeld in der Hosentasche aufzubewahren, der sollte weder eine Dampfe, noch offenes Feuer legal in die Hand nehmen dürfen.

Zurück zum Artikel… Hier geht es im großen und ganzen um die Sorge der Ärzte, dass es mehr Unfälle geben könnte, als bisher bekannt. Wohlgemerkt, um vermutete “mehrere Hundert” Fälle, also noch weniger als 0,01% aller Dampfen in den USA. Klar geht es auch hier weiter um “Explosionen” und natürlich sind nicht die Akkus oder die Anwender schuld, sondern die “E-Zigaretten”. Differenzierung war schon immer schwieriger als Kernspaltung.
Die Schlussfolgerung der Ärzte überrascht mich dann auch nicht sonderlich:

“Deshalb sprechen sich die Ärzte beider Artikel nachdrücklich dafür aus, die Herstellung von E-Zigaretten stärker zu regulieren und gleichzeitig Unfälle, die durch E-Zigaretten tatsächlich entstehen, besser zu dokumentieren.”

Regulierung ist nun mal das Allheilmittel, wenn es um E-Dampfen geht. Warum noch keiner nach strengeren Regulierungen bei Handys gerufen hat… es bleibt mir ein Rätsel.
Bitte nicht falsch verstehen, ausgasende E-Dampfen, beziehungsweise deren Akkus, finde ich alles andere als toll und ich denke auch, wir sind alle einig mit Clare Meernik von der University of North Carolina, wenn sie sagt…

“…, dass diese Produkte weder in den Taschen von Personen noch beim Dampfen explodieren sollten.”

Aber das ist nun mal keine Sache der Regulierung, sondern gehört in den Bereich der Produktsicherheit. Ich meine, was will man denn da auch regulieren? Dampfen dürfen nur in den Verkehr gebracht werden, wenn sichergestellt ist, dass ihre Akkus kein Risiko für die menschliche Gesundheit darstellen?
Was also will uns Aponet.de mit diesem Artikel sagen? Es wird auf ewig ihr Geheimnis bleiben.

Hauptsache, es konnte mal wieder Angst vor E-Dampfen gemacht werden. Wäre es nicht so traurig, es wäre nur noch zum lachen.

Link zum Artikel auf Archive.org: https://web.archive.org/web/20161008094403/http://www.aponet.de/aktuelles/ihr-apotheker-informiert/20161007-explosionsgefahr-bei-e-zigaretten.html