Weitere Studie belegt: E-Zigarette erfolgreicher als Nikotinersatzprodukte beim Rauchstopp

In einer aktuellen deutschen Studie wurden Raucher und Exraucher betrachtet, die in den vergangenen 12 Monaten mindestens einmal den Versuch unternommen hatten, mit dem Rauchen aufzuhören. Dafür untersuchte man die Ergebnisse repräsentativer Umfragen der deutschen Bevölkerung aus den Jahren 2016 bis 2021. Die Ergebnisse waren eindeutig.

Im Gegensatz zu Rauchern, die keine Hilfsmittel benutzten, erhöhte die E-Zigarette (mit und ohne Nikotin) die Chance auf einen erfolgreichen Rauchstopp um fast 80%. Viel interessanter dürfte jedoch sein, dass E-Zigaretten auch deutlich besser halfen als Nikotinersatzprodukte.
Betrachtet man alle E-Zigaretten, unabhängig vom Nikotingehalt, kamen mit ihr fast 50% mehr Menschen von der Zigarette weg, als mit Nikotinkaugummis und Co.
Schaut man allein auf die E-Zigaretten mit Nikotin, halfen diese sogar mehr als doppelt so effektiv beim Rauchstopp als Produkte aus der Apotheke.

Und selbst E-Zigaretten ohne Nikotin waren immer noch fast 50% erfolgreicher beim Rauchstopp, als der Versuch ohne Hilfsmittel.

Im Lichte dieser Erkenntnisse erscheint es um so verheerender, dass der deutsche Staat auf Liquids für E-Zigaretten ab Mitte diesen Jahres Steuern erhebt. Hingegen werden die weitaus weniger erfolgreichen Alternativen wie Nikotinkaugummis und Nikotinpflaster demnächst sogar von den Krankenkassen bezahlt.


Daniel Kotz et al.: The Effectiveness of E-Cigarettes for Smoking Cessation-a Comparison With Nicotine Replacement Therapy and No Use of Evidence-Based Cessation Aids in the German Population

Wichtige Infos zur Liquidsteuer auf e-Dampfen.info

Studie: Dampfer erkranken nicht häufiger an Covid-19 als Nichtraucher

Eine kürzlich im Journal of Primary Care and Community Health veröffentlichte US-amerikanische Studie hat untersucht, ob die Nutzung von E-Zigaretten das Risiko erhöht, an Covid-19 zu erkranken.
Dafür analysierten die Wissenschaftler die Daten von 69.000 Patienten, die zwischen September 2019 und November 2020 in Mayo-Kliniken behandelt wurden. Dabei erfassten die Ärzten auch, ob die Patienten Raucher bzw. Dampfer waren.

Die Autoren der Studie konnten keinen Zusammenhang zwischen dem Gebrauch von E-Zigaretten und einer Covid-19 Diagnose feststellen.

“Im Gegensatz zu den wenigen bisher durchgeführten Studien, die den Zusammenhang zwischen der Nutzung von E-Zigaretten und Covid-19 untersuchten, finden wir keine Hinweise darauf, dass bei aktuellen oder ehemaligen E-Zigarettennutzern häufiger Covid-19 diagnostiziert wird.”

Allerdings bestätigen die Studienergebnisse frühere Untersuchungen, nach denen Raucher, jedoch nicht Exraucher, deutlich seltener an Covid-19 zu erkranken scheinen als Nichtraucher. Bei Patienten, die sowohl rauchen als auch dampfen, scheint dieser Effekt etwas geringer ausgeprägt.
Dampfen hat wiederum laut Studie keinerlei Einfluss auf die Häufigkeit einer Covid-19 Erkrankung. Die Autoren schlussfolgern daraus, dass der schützende Effekt des Rauchens möglicherweise nicht auf das Nikotin zurückzuführen sei.


Studie: Electronic Cigarette Use Is Not Associated with COVID-19 Diagnosis

Studie: Kein Zusammenhang zwischen der Verwendung von E-Zigaretten und Asthma

In einer kürzlich von der Universität von Kentucky veröffentlichten Studie wurde untersucht, ob die Nutzung von E-Zigaretten das Risiko für Asthma erhöht. Dafür wurden Zahlen aus dem Kentucky Behavioral Risk Factor Surveillance System (BRFSS) von 2016 bis 2017 ausgewertet. Für das BRFSS werden regelmäßig Bewohner von Kentucky zufällig telefonisch befragt.
Die Autoren konzentrierten sich in der Studie auf junge Erwachsene im Alter von 18 bis 30. Die Daten von 2387 Teilnehmern wurden berücksichtigt, von denen 10,6% angaben, unter Asthma zu leiden. 22,1% der Gesamtgruppe rauchte und 8,6% waren aktuelle E-Zigarettennutzer.

Im Ergebnis konnte die Studie, nach Berücksichtigung aller Kofaktoren wie Übergewicht und Bildungsgrad, kein signifikant erhöhtes Risiko für Asthma durch die Nutzung von E-Zigarette finden.

Die Autoren gaben jedoch zu bedenken, dass sie sich in der Studie auf relativ junge Menschen konzentriert hatten, welche nur über einen relativ kurzen Zeitraum E-Zigaretten nutzten. Zudem stützen sich die Ergebnisse lediglich auf Telefonbefragungen und viele Daten, wie die Dauer und Häufigkeit des Konsums, wurden nicht erfasst.
Trotzdem gibt die Studie klare Hinweise darauf, dass Dampfen kein Risikofaktor für eine Asthmaerkrankung zu sein scheint.


Taylor & Francis Online: Estimating the Population Attributable Fraction of Asthma Due to Electronic Cigarette Use and Other Risk Factors Using Kentucky Behavioral Risk Factor Survey Data, 2016–2017

Umstieg auf die E-Zigarette hilft COPD-Patienten

In einer kürzlich veröffentlichten Langzeitstudie vom italienischen Arzt und Wissenschaftler Riccardo Polosa von der Universität Catania wurden die Folgen des Umstiegs auf die E-Zigarette bei ehemals rauchenden COPD-Patienten untersucht.
COPD (Chronische obstruktive Lungenerkrankung) ist eine Erkrankung der Lunge, die Folge langjährigen Zigarettenkonsums sein kann. Es handelt sich dabei um eine chronische Entzündung der Atemwege, die mit Narbenbildung des Lungengewebes einhergeht und zu Symptomen wie Husten und Atemnot führt. Wird das Fortschreiten der Krankheit nicht aufgehalten, endet sie fast unweigerlich tödlich.

Über einen Zeitraum von fünf Jahren wurden bei COPD-Patienten, die mit der E-Zigarette den Rauchstopp geschafft hatten, sowohl das subjektive Empfinden abgefragt als auch die klinischen Symptome untersucht.
Ergebnis war, dass sich die subjektiven Beschwerden und klinischen Befunde der Probanden, die auf die E-Zigarette umgestiegen waren, merklich verbessert hatten. Im Schnitt konnte in dieser Gruppe das Fortschreiten der Erkrankung gestoppt werden.

Die Autoren der Studie kommen zu dem Schluss, “dass die Verwendung von E-Zigaretten die objektiven und subjektiven COPD-Folgen verbessern kann und dass die erreichten Vorteile langfristig bestehen bleiben. Die Verwendung von E-Zigaretten für den Rauchstopp bzw. eine Reduzierung des Rauchens kann einen Teil des durch das Rauchen von Tabak bei COPD-Patienten entstandenen Schadens wieder verbessern.”

Diese Studie ist darüber hinaus ein weiterer deutlicher Hinweis darauf, dass die Nutzung von E-Zigaretten das Risiko für eine COPD-Erkrankung nicht zu erhöhen scheint.


Riccardo Polosa et al.: COPD smokers who switched to e-cigarettes: health outcomes at 5-year follow up

Umstrittene Studie findet angeblich erhöhtes Covid-19 Risiko bei Dampfern

In einer kürzlich veröffentlichten Studie wollen Wissenschaftler der Stanford Universität in Kalifornien herausgefunden haben, dass Nutzer von E-Zigaretten im Vergleich zu Nichtdampfern ein etwa fünffach höheres Risiko haben, sich mit Covid-19 zu infizieren. Für die Studie wurden über 4.000 Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 13 und 24 Jahren online befragt.
Erhoben wurde unter anderem, ob die Teilnehmer jemals bzw. in den vergangenen 30 Tagen eine E-Zigarette benutzt haben. Zudem wurde danach gefragt, ob sie in der Vergangenheit auf Covid-19 getestet wurden und wie das Ergebnis ausfiel.

Die Befragung ergab, dass bei Jemalsnutzern von E-Zigaretten etwa fünfmal häufiger Covid-19 diagnostiziert worden ist als bei Nichtdampfern. Bei Dualuser sogar fast siebenmal häufiger.
Bei der Gruppe der Raucher war lediglich auffällig, dass sie viermal häufiger auf Covid-19 getestet wurden (Jemalsnutzer), ansonsten gab es bei ihnen keine nennenswerten  Abweichungen von der Kontrollgruppe.

Die Autoren der Studie kommen zu dem Schluss, dass die “E-Zigaretten-Epidemie” unter US-amerikanischen Jugendlichen zur Covid-19-Epidemie beitrage. Sie fordern, dass die US-Gesundheitsbehörde “Food and Drug Administration” (FDA) auf Grundlage dieser Erkenntnisse E-Zigaretten wirksam regulieren und Jugendliche über die Gesundheitsgefahren der E-Zigarette aufgeklärt werden sollen.

Die Studie wirft jedoch einige Fragen auf. Es scheint unlogisch, dass Dampfer, die jemals eine E-Zigarette genutzt haben, ein erhöhtes Infektionsrisiko aufweisen. Aktuelle Dampfer, die in den letzten 30 Tagen E-Zigaretten nutzten, jedoch nicht. Zudem fällt auf, dass Dampfer etwa dreimal häufiger auf Covid-19 getestet worden sind als Nichtdampfer, Dualuser sogar neunmal häufiger. Und das, obwohl Nutzer von E-Zigaretten nicht signifikant häufiger Symptome zeigten als die Kontrollgruppe. Auch der Umstand, dass Raucher demgegenüber kein erhöhtes Risiko einer Covid-19 Infektion aufweisen, passt nicht ins Bild.

Die Studie erntete dementsprechend bereits harsche Kritik in der Fachwelt. Der Toxikologe Prof. Dr. Bernd Mayer kommentierte auf Facebook die Ergebnisse.

“Somit stellt sich allenfalls die Frage, warum Dampfer fast 10x häufiger getestet wurden als Nichtdampfer, erhöhtes Covid-19 Risiko der Dampfer kann ich jedenfalls keines entdecken.
Außerdem implizieren die Daten, dass das Risiko von gelegentlichem früherem Dampfen signifikant höher wäre als jenes von aktuellem regelmäßigem Dampfen, was hochgradig unplausibel ist. Dazu kommen die sehr kleinen Fallzahlen und entsprechend riesige Streuungen.”

Ähnliche Kritik kommt vom griechischen Kardiologen und Wissenschaftler Dr. Konstantinos Farsalinos.

“Die Studie zeigt ein »Paradox«, nachdem jemals aber nicht aktuelle E-Zigarettennutzung mit der Diagnose von Covid-19 in Verbindung steht. Die Studie legt nahe, dass ungefähr 40% der Tests bei Personen im Alter von 13 bis 24 Jahren durchgeführt wurden, was wesentlich höher ist, als zu erwarten wäre. Dies lässt Zweifel an der Zuverlässigkeit der [von den Befragten] selbst gemeldeten Daten aufkommen.
Der höhere Anteil an getesteten E-Zigarettennutzern könnte die höhere Wahrscheinlichkeit für eine positive Diagnose erklären, aber es gibt noch keine pathophysiologische Grundlage oder Begründung dafür, dass jemals aber nicht aktuelle E-Zigarettennutzung häufiger zu einer Covid-19 Diagnose führt. Schlussendlich stimmen die Ergebnisse nicht mit einer Vielzahl von Studien überein, aus denen hervorgeht, dass bei Rauchern seltener Covid-19 diagnostiziert wird oder sie seltener in Krankenhäusern behandelt werden müssen.”

Die Wissenschaftler der Stanford Universität räumen in der Studie selbst ein, dass es für die beobachteten Effekte auch andere Erklärungen geben könne. Zum Beispiel berühren Dampfer häufiger das Gesicht als Nichtdampfer. Zudem sei auch das Teilen von E-Zigaretten unter Jugendlichen weit verbreitet. Damit erhöhe sich natürlich auch das Ansteckungsrisiko.
Abgesehen davon, dass sich die Forscher allein auf die Berichte der Befragten stützen, wurde auch nicht die Stärke und der Verlauf einer Infektion erfasst. Viele Widersprüche und Ungereimtheiten bleiben ungeklärt.


Shivani Mathur et al.: Association Between Youth Smoking, Electronic Cigarette Use,and Coronavirus Disease 2019

Stellungnahme zur Studie von der American Vaping Association (engl.)

Kritik von Prof. Dr. Bernd Mayer (Facebook)

Kritik von Dr. Konstantinos Farsalinos (Facebook)