Hört auf, die Suppe zu bunkern

Bunkert lieber die Gewürze.

In letzter Zeit sehe ich immer öfter in den sozialen Medien Bilder von Literkanistern an Propylenglykol und Glycerin. Wie Jagdtrophäen aufgereiht und stolz präsentiert. Oft dann mit der Bemerkung, dass man jetzt für Jahre sicher ist. Die Suppe ist da und reicht für die Ewigkeit. Vielleicht sind sogar noch ein paar Lastwagenladungen unterwegs, damit man auch ganz sicher bis zum Sanktnimmerleinstag ausgesorgt hat. Bunkern bis der Arzt kommt. Oder besser gesagt, der Psychiater.

Denn warum zur Hölle bunkert ihr Propylenglykol und Glycerin? Einfach keine Ahnung? Den letzten Schuss nicht gehört? Oder nur die Nummer “sicher ist sicher”? Man kann ja nie wissen… Pferde, Apotheken und Vorgekautes? Ich hoffe, ihr habt auch genug Klopapier und Nudeln im Schrank.

Ich will mal der Reihe nach erklären, was passieren wird und warum das Bunkern von Propylenglykol und Glycerin absoluter Unsinn ist.

Am 1. Juli kommt die neue Steuer auf “Substitute für Tabakwaren”. Dagegen kann man nicht mehr protestieren oder irgendwelche sinnlosen Petitionen starten. Das ist Gesetz und wird so umgesetzt. Der Drops ist den Bach runter.

Durch die in Gesetzestext gestanzte Idiotie kommen ab Mitte des Jahres auf jeden Milliliter Flüssigkeit, die in einer E-Zigarette vernebelt werden soll, 16 Cent Liquidsteuer. Das gilt für Nikotin, Aromen und eben auch für Propylenglykol sowie Glycerin. Sogar für Wasser.
Ich sage es echt ungern, aber es kam, wie ich es befürchtete. Sogar, wie ich es gesagt habe. Sonst finde ich es echt juppi, wenn ich recht habe. Hier könnte ich nur noch am Strahl bereits gegessenes vornerum ausstoßen. Aber egal.

Mit der Steuer wird jetzt nicht nur ein großer Teil des Dampfermarktes über den Jordan schippern, sie zementiert die Botschaft, dass Dampfen schädlich ist. Etwas, wo “Tabaksteuer” drauf ist, das muss ja auch in etwa so tödlich sein. Warum wäre sonst Tabaksteuer drauf?!
Dass die E-Zigarette gerade dabei war, dem Tabak das Wasser abzugraben, Millionenfaches Leid und Sterben durch Rauch zu verhindern, interessiert so gut wie keinen mehr. Erst recht die Raucher nicht, die aufgrund der neuen Liquidsteuer bei der Zigarette bleiben. Und weiter ihre Gesundheit und ihr Leben riskieren.

Leider wird es auch einige Dampfer geben, die vom leckeren Nebel zurück zur stinkigen Wolke taumeln. Weil es ihnen mit der Steuer zu kompliziert oder zu teuer wird.
Andere werden sich mit den Podsystemen von der Tanke abfinden. Sind wir mal ehrlich, das sind eh schon sehr viele Dampfer. Das sind die, die es unkompliziert und einfach wollen. Die nur einen Ersatz für ihre Kippe brauchen. Eine Packung E-Zigaretten an der Tanke ziehen und fertig.

Der Selbermischer ist nur eine Minderheit in einer Minderheit einer kleinen Gruppe. Aber er ist auch derjenige, der das Dampfen im Grunde am intensivsten lebt. Denn Dampfen ist Freiheit. Also jetzt nicht dieses “Ende der Sklaverei” Freiheit oder irgendwas, wofür man bunte Fahnen schwenken müsste. Nein. Die Freiheit, Wolken so zu machen, wie man das selber am geilsten findet. Sich an lecker Zeug in die Suppe packen, was einem gerade am besten passt. Von Bockwurst mit Pommes bis zum Käsekuchen. Und das auch noch wahnsinnig günstig. So’n kleines Stückchen Freiheit eben. Nix pathetisches.

Und gerade diese Freiheit ist durch die Steuer am meisten bedroht. Theoretisch.
Wer selber mischt, der braucht dafür Zutaten. Und auch nicht gerade kleine Mengen. Denn man mischt eben keine Fläschchen mit 10 Milliliter zusammen. Viele rühren sich gleich die Flaschen mit 100 Milliliter an. Manche sogar gleich Literweise. Warum auch nicht? Ist eben praktischer.

Mischen ist sowieso recht praktisch und unkompliziert. Man braucht nicht viel verschiedenes an Zutaten. Neben dem Aroma kommen in der Regel nur noch Nikotin und die sogenannte Basis, Propylenglykol und Glycerin, in die Nebelsuppe. Keine Raketenwissenschaft.
Und es geht sogar noch einfacher. Mit sogenannten Shake and Vape Lösungen. Da ist das Aroma schon in der richtigen Menge in der passenden Flasche und oben drauf kommen nur noch Nikotin und Basis bis zum Rand. Das ist eher wie Tütensuppe machen als wie richtiges Selbermischen.

Mit der Steuer wird das alles eigentlich zu einem unbezahlbaren Hobby. Denn auf jede dieser Komponenten kommt sie oben drauf. Bei 100 Milliliter reden wir also schon über 16 Euro Steuern (plus Mehrwertsteuer). Für etwas, was vorher vielleicht zehn Euro gekostet hat. Mal fix mehr als eine Verdoppelung.
Wer so richtig selber mischt, für den wird’s noch heftiger. Propylenglykol und Glycerin kauft man sich in Literflaschen. Eben die sogenannte Basis. So ein Liter Basis ist aktuell für um die zehn Euro zu haben. Nach Einführung der Liquidsteuer werden daraus mindestens 170 Euro.

Das kann sich natürlich keiner mehr leisten. Eigentlich. Theoretisch.

Denn Propylenglykol und Glycerin sind zwei Stöffchen, die brauchen nicht nur Dampfer. Die wurden auch schon vor der E-Zigarette für alles Mögliche verwendet. Für zum Beispiel Mundwasser, Medikamente, Kosmetikartikel, Kaugummi, Aromen oder die Pferdezucht. Das ist immer noch so.
Und wenn unsere Basissuppe nicht für das Dampfen bestimmt ist, wird auch in Zukunft keine Steuer fällig.
Das wird ab Juli also zu dem Irrsinn führen, dass eine Literflasche Propylenglykol im Dampferladen fast 200 Euro kosten müsste. Während die gleiche Menge in der Apotheke nebenan oder im Lebensmittelaromenshop im Netz weiterhin so um die zehn Euro kostet. Ganz legal.

Illegal wir es erst, wenn der Selbermischer im stillen Kämmerchen unversteuerte Zutaten in seine Dampfe packt. Das ist dann laut Gesetz ein Steuervergehen. Allerdings eins, das faktisch keiner beweisen kann. Ist eben ein unglaublich miserabel geklöppeltes Gesetz. Und eine eigene Geschichte.

Fakt ist, an die Basissuppe kommst du immer günstig ran. Auch nach Einführung der Liquidsteuer. Nur halt eben nicht im Dampferladen. Aber zum Beispiel in der Apotheke oder in Fachgeschäften für Lebensmittelaromen oder -zusätze. Das Zeug brauch man nämlich auch für so leckere Sachen wie Speiseeis. Und manch einer bestellt sich sein Glycerin jetzt schon im Pferdezubehörhandel. Wichtig ist nur, dass es sich um pharmazeutische Qualität handelt, dann ist die Quelle im Grunde wurscht.

Und nein, Propylenglykol und Glycerin werden auch in Zukunft nicht vergällt oder so ein Unsinn. Das ist technisch schon nicht zu leisten. Zu viel von dem Zeug landet nämlich, wie erwähnt, in Lebensmitteln, Tierfutter, Kaugummis und Medikamenten. Der Verwaltungsaufwand für die Unternehmen wäre gigantisch.

Das einzige, bei dem Bunkern Sinn ergibt, ist Nikotin. Denn dass wird es auch nach Einführung der Steuer nur in Dampferläden und nur mit Liquidsteuer geben. Vielleicht wird es zudem das ein oder andere Dampfaroma aufgrund der Steuer nicht mehr geben. Da kann man sich gerne einen Vorrat anlegen.

Aber Propylenglykol und Glycerin zu horten ist nicht nötig.
Wenn du dich damit besser fühlst… mach, was dir gut tut. Aber poste nicht auch noch Fotos von deinen “Errungenschaften” bei Facebook und Co. Das verunsichert nur andere und verbreitet Panik. In einer Zeit, in der wir genau das Gegenteil von Panik brauchen.

Alle wichtigen Infos zum Thema Liquidsteuer findest du übrigens in diesem Artikel auf e-Dampfen.info.

Irgendwas zum Jahreswechsel

So, da sind wir. Vorletzter Tag im Jahr. Zeit für so’n Jahresrückblick-Dingens. Zumindest ein bisschen. Und natürlich auch einen kleinen Blick auf 2022, das Jahr, für das ich wieder mit zwei Ziffern auskomme. Praktisch. Vielleicht schon das praktischste an den nächsten 365 Tagen. Und vielleicht auch das Beste.

Erst mal vorweg: Warum kam von mir in diesem Jahr recht wenig an Artikeln? Das hatte ein paar gute und ein paar blöde Gründe.
Zum einen ist das mit der Gesundheit bei mir so eine Sache. Die lässt mich nicht immer so, wie ich will. Und dieses Jahr war die leider echt’n Kothaufen. Außerdem hab ich neben Vapoon auch noch andere Projekte wie zum Beispiel e-Dampfen.info (solltest du gucken auch). Da ging oft schon viel Zeit und Kraft drauf. Sind aber eben auch wichtig.
Zum anderen war da ganz einfach zu viel Frust bei mir. Und zu wenig Luft auf den Reifen. Irgendwie hatte sich das Gefühl eingeschlichen, dass ich schon alles geschrieben habe. Dass ich zu einem Papagei mutiert war. Ein Drehen im Kreis. Mit Übelkeit. Das alles gepaart mit einem heftigen “Don Quijote” Gefühl… Windmühlen und so.

2021 hat aber auch echt nicht viel Gutes geliefert. Die Landesregierung in Hessen hat mit ihrer Überarbeitung des Nichtraucherschutzgesetzes erneut ihre Faktenresistenz bewiesen und stellt ab kommendem Jahr das Dampfen dem Rauchen gleich. Die Rasselbande in Wiesbaden kann oder will den Unterschied zwischen Rauch und Nebel nicht verstehen… Ich glaube, letzteres. Die Politiker ignorieren in ihrer Begründung für die Gesetzesänderung schließlich auf ganzer Linie fast alles, was es an wissenschaftlichen Fakten zur E-Zigarette gibt.

Der fetteste Tritt ins Kontor der Dampfer war allerdings das Theater um die Liquidsteuer. Ende vom Lied: Ab nächstem Jahr kostet ein Liter destilliertes Wasser im Dampferladen mal fix 160€ Steuern. Ohne Scheiß: 0,16€ Steuern pro Milliliter… auf alles flüssige, was man dampfen will. Das ganze dann ab Juli nächsten Jahres. Und bis 2026 steigt das dann sogar auf 0,32€ pro Milliliter.
Alle trockenen Fakten zum Thema Liquidsteuer kannst du dir auf e-Dampfen.info reinziehen.

Und gab’s auch gute Sachen 2021? Jupp, so’n bissel. Hauptsächlich Erkenntnisse. So aus diesem Wissenschaftsding, das Politiker so gerne ignorieren.
Wir haben 2021 noch mehr Belege dafür erhalten, dass der Umstieg vom Rauchen aufs Dampfen gut für Pumpe und Kreislauf ist1. Dass auch die Selbstreinigungskräfte der Atemwege voll auf E-Zigarette stehen2. Dass “Seconhand-Nebel” voll harmlos ist und niemand davor geschützt werden muss3. Dass man mit der E-Zigarette aus Versehen mit dem Rauchen aufhören kann4. Dass Dampfen Jugendliche nicht zum Rauchen verführt, Stichwort Gateway5. Und dass die E-Zigarette unsere Kiddies sogar präventiv davor schützen kann, mit Rauchen überhaupt erst anzufangen6.

Nur wird das alles die Steuer auch nicht mehr verhindern. Und die wird eins der drei großen Themen 2022 sein. Ab dem Sommer werden Dampfersachen nämlich nicht nur teurer, zum Teil teurer als gerollte Tabakblätter. Es werden auch einige Shops dicht machen und Hersteller verschwinden. Im Dampferladen werden wohl dann neben Hartware nur noch Pods, 10ml Liquids und Longfills zu finden sein. Keiner ist so doof, für einen Liter Glycerin fast 200 Öcken hinzulegen. Vor allem, wenn’s den im Onlineshop nebenan weiterhin für nen knappen Zehner gibt. Und die Grundstöffchen fürs Wolkentonikum wird’s weiter ohne Steuern geben, nur eben nicht mehr im Dampferladen. Braucht man also nicht bunkern.
Das einzige, wo’s Sinn ergeben kann, sind Nikotinshots. Ich würde sagen, ab April kann man da zuschlagen und sich für ein paar Jährchen eindecken, wenn man will. Wird ja nicht schlecht, das Zeug.

Ein anderes großes Thema werden 2022 mit Sicherheit Wegwerfdampfen, auch “Disposables” genannt. Also die Dinger, die man kauft, einmal benutzt… bis Pod oder Akku leer ist… und dann wegwirft.
So das dämlichste nach der Erfindung des elektrischen Bauchkratzers. Eine noch miesere Ökobilanz hat nur’n Panzer auf Schweröl. Klar ist so ein Ding richtig schön praktisch.
Aber nicht nur, dass die Herstellung heftig Energie und Rohstoffe frisst, es ist auch ein Haufen Müll für ein recht kurzes Vergnügen. Und dieser Müll ist Sondermüll. Der gehört nicht in den normalen Mülleimer. Aber genau da werden die Wegwerfdampfen massenhaft landen. Und die Politiker haben dann noch ein klasse Argument mehr, die leckere Wolke zu hassen.
Wolkenhasser und Greenpeace gleichzeitig zum Feind? Geht eigentlich noch mehr Fail?!

Aber das dickste Thema werden nächstes Jahr Aromen im Wolkentonikum sein. Denn 2022 werden wahrscheinlich die Weichen für ein Verbot von Aromen bei uns gestellt. Könnte alles außer Tabakaromen treffen. Zumindest aber alles, wovon Politiker glauben, dass das nur Kiddies mögen. Die Vorarbeit läuft in der EU und in Deutschland schon. Erst vor kurzem hat sich das BfR in Stellung gebracht. Das dürfte unser nächstes Schlachtfeld sein. Kein leichtes. Mal wieder. Erwähnte ich Windmühlen schon?

Das alles wird uns also nächstes Jahr und wohl auch noch länger beschäftigen. Für den einen wichtige Themen, dem anderen geht’s gepflegt am Rückenende vorbei. Es gibt eben auch noch wichtigere Themen als die leckere Wolke. Gerade in Zeiten wie diesen.

Wir werden sehen, wie es weitergeht. Irgendwie auf jeden Fall. Das Dampfen ist gekommen um zu bleiben. Leider die Dummheit auch. Es wird ein langer Weg. Und wie sagte schon Konfuzius seines Bruder Nachbarn: Auch der längste Weg fängt mit dem ersten Schritt an. Machen wir ihn einfach und gucken, wo er uns hinführt.

Ich wünsche Dir einen guten, ruhigen und leckeren Jahreswechsel. Und ein erfolgreiches sowie gesundes 2022.

Wir sehen uns auf der anderen Seite.


1): Klonizakis et al.: Short-Term Cardiovascular Effects of E-Cigarettes in Adults Making a Stop-Smoking Attempt: A Randomized Controlled Trial

2:) Polosa et al.: Impact of exclusive e-cigarettes and heated tobacco products use on muco-ciliary clearance

3:) Amalia et al.: Environmental and individual exposure to secondhand aerosol of electronic cigarettes in confined spaces: Results from the TackSHS Project

4:) Kasza et al.: Association of e-Cigarette Use With Discontinuation of Cigarette Smoking Among Adult Smokers Who Were Initially Never Planning to Quit

5) Sun et al.: Is Adolescent E-Cigarette Use Associated With Subsequent Smoking? A New Look

6) Sokol et al.: High School Seniors Who Used E-Cigarettes May Have Otherwise Been Cigarette Smokers: Evidence From Monitoring the Future (United States, 2009–2018)

Die Liquidsteuer kommt – Soll ich jetzt bunkern?

Die Bundesregierung hat mit ihrer Mehrheit im Bundestag das Tabaksteuermodernisierungsgesetz verabschiedet. Es enthält faktisch eine Liquidsteuer. Mit schwerwiegenden Folgen für Dampfer und Raucher, die umsteigen wollen. Für die Dampfer stellt sich jetzt natürlich wieder die Frage nach dem Bunkern. Lohnt es sich, zu bunkern? Wenn ja, was? Gehen wir das Thema mal im Detail an.

Was wird besteuert?

Vereinfacht gesagt, werden alle Flüssigkeiten besteuert, die dafür gedacht sind, dass man sie dampft. Und man muss sie natürlich auch grundsätzlich dampfen können. Aromen zum Beispiel kann man nicht dampfen… Das wäre zumindest extrem übel.

Aber Propylenglykol, Glycerin und natürlich fertige Liquids fallen alle unter diese Definition. Sehr wahrscheinlich auch sogenannte Shortfill, in die man nur noch ein oder zwei Nikotinshots reinpackt.

Überhaupt ist wichtig: Es spielt für die Steuer keine Rolle mehr, ob irgendwo Nikotin drin ist oder nicht.

Wann kommt die Steuer?

Die erste Stufe der Steuer tritt am 01. Juli 2022 in Kraft. Ab dann muss auf jeden Milliliter dampfbare Flüssigkeit 0,16€ Steuern abgedrückt werden. Zwei Jahre später, am ersten Januar 2024, wird die Steuer auf 0,20€, ein weiteres Jahr später dann auf 0,26€ erhöht. Die letzte Stufe tritt schließlich 2026 in Kraft. Ab dann beträgt die Steuer 0,32€ für den Milliliter Wolkentonikum.

Eilt nicht

Grundsätzlich ist also noch massig Zeit, über ein Jahr, bis überhaupt was passiert. Hektik ist nicht nur schlecht für die Pumpe, sondern hier auch völlig überflüssig. Wenigstens bis Anfang 2022 kann man noch getrost warten.

Aber macht Bunkern denn überhaupt Sinn? Einfache Antwort: Kommt drauf an. Wir müssen drei Sachen getrennt voneinander betrachten.

Muss ich Propylenglykol und Glycerin (sog. Basis) bunkern?

Klare Antwort: Nein. Besteuert werden sowohl Propylenglykol (PG) als auch Glycerin (VG) nur, wenn sie in der E-Zigarette landen sollen. Die beiden Stöffchen werden aber z.B. auch im Lebensmittelbereich, in der Kosmetik, der Pharmazeutik und sogar in der Pferdezucht verwendet. Und da kommt dann auch keine Steuer drauf.

Es ist vielleicht ein bisschen teurer als im Dampfshop, aber PG und VG gibt’s auch jetzt schon in der Apotheke. Oder man guckt sich da um, wo es Eisaromen gibt. Es sollte allerdings in jedem Fall pharmazeutische Qualität sein.

Nur im Dampfshop wird es die beiden Wolkenmacher und Geschmacksträger recht sicher nicht mehr geben. Kein Händler wird von seinen Kunden für eine Flasche Basis ernsthaft über 160 Öcken verlangen. Und das dann im Voraus auch noch an den Fiskus abdrücken. Echt jetzt, so blöd wird keiner sein. Das würden die meisten Läden schon finanziell nicht packen.

Aber viele Läden überleben die Steuer eh nicht… dazu nachher mehr.

Wie sieht’s mit Nikotin aus?

Bei Nikotin könnte Bunkern schon am ehesten Sinn machen. Kriegt man einen Nikotinshot (10ml) jetzt noch für so etwa einen Euro, werden das ab nächstem Jahr mindestens drei sein, 1,60€ davon Steuern. Ab 2026 reden wir dann über etwa fünf Euro pro Fläschchen, wenn die Steuer bei 3,20€ liegt.

Für die meisten Liquids werden so ein bis zwei Shots gebraucht, also würde z.B. ein Shortfill durch die “Nikotinwürze” am Ende etwa bis zu zehn Euro teurer. Nicht die Welt aber auch alles andere als wenig. Allerdings kann man davon ausgehen, dass es nach der Steuereinführung eh keine Shortfills mehr geben wird. Die Teile werden durch die Steuer nämlich mal heftig teurer.

Aktuell kostet so ein Shortfill irgendwas zwischen 10 und 30 Euro. Gehen wir mal von 100ml Liquid aus, das man am Ende raus kriegt. Dann reden wir ab nächstem Jahrt von 16€ Steuern und ab 2026 gar über 32€. Durch die Steuer werden diese Shortfills also mehr als doppelt so teuer. Auf das überdosierte Liquid selber (gehen wir mal von 60ml aus) entfallen dabei knapp 10€ (später dann etwas über 19€).

Das Nikotin ist hier also eher der kleinere Preistreiber. Aber es wird ganz klar am Ende etwa fünf Mal teurer sein als heute. Durchaus ein Grund zum Bunkern. Vor allem, da sich Nikotinshots (vernünftig gelagert) fast ewig halten. Am besten in Glasflaschen, dunkel und kühl.

Aber auch hier gilt: Keine Hektik.

Was ist mit Aroma?

Aromen kann man nicht so dampfen. Geht nicht. Also… geht schon. Ist dem ein oder anderen bestimmt auch schon passiert. Aber so ein Erlebnis vergisst keiner mehr.

Kurz gesagt: Auf Aromen wird auch zukünftig keine Liquidsteuer fällig. Es gibt also keinen Grund zum Bunkern.

Vieles wird verschwinden!

Außer bei Nikotin macht Bunkern somit überhaupt keinen Sinn.

Aber man sollte noch etwas anderes bedenken: Viele, vielleicht sogar die meisten, Händler und Hersteller werden die Einführung der Steuer nicht überstehen. Das heißt auch, dass viele Liquids, die Shortfills sowieso, vom Markt verschwinden werden.

Was bleiben wird, sind recht wahrscheinlich Nikotinshots, reine Aromen, wenige Fertigliquids in 10ml-Fläschchen und vorbefüllte Pods. Alles andere wird kaum einer am Markt halten können. Wer sich jetzt schon seine Wolkensuppe nur aus Aromen zusammenmischt, muss sich also nur um das Nikotin sorgen machen. Und der “Poddampfer” eh um nix, für den wird die Wolke nur etwas teurer.

Wer Shortfills dampft, sollte sich allerdings schon mal nach einer Alternative umschauen. Und dem Rest bleiben wohl nur noch die kleinen Fertigliquidfläschchen, die dann kaum noch günstiger sein werden als eine Schachtel Kippen.

Hoffnung?

Vielleicht werden einige findige Händler Lösungen für einige der Probleme finden. Vielleicht finden sie Wege, PG und VG auch nach der Einführung der Steuer im eigenen Laden anzubieten… nur eben nicht mehr mit dem Label “zum Dampfen”. Kann sein. Holt den Fisch aber auch nicht mehr aus dem Teich. Mit der “Basis” macht kein Shop das große Geld.

Shortfills werden verschwinden und bei Nikotinshots braucht’s keine Vielfalt. Da ist einer so gut wie der andere. Außerdem sind auch die nicht der große Rubelroller.

Am Ende gewinnen nur die Hersteller der geschlossenen Podsysteme. Also die großen Tabakkonzerne. Für sie bedeutet die Liquidsteuer ein fettes Geschenk. Denn ihre Pods werden gefühlt kaum teurer.

Das Dampfen wird bleiben. Aber es wird hauptsächlich Podsystem. Das dürfte recht sicher sein. Und wenige große werden sich den Markt aufteilen. Die Vielfalt wird verschwinden.

Wer jetzt schon dampft und wirklich in der Materie steckt, wird auch in Zukunft klar kommen. Es wird teurer und komplizierter, aber machbar.
Viele Dampfer werden die Nase voll haben oder überfordert sein und wieder zum gerollten Blätterwerk wechseln und deutlich weniger Raucher werden den Weg zur Dampfe finden.

In den Köpfen der Menschen wird sich zudem der Eindruck festsetzen, dass Dampfen ziemlich schädlich sein muss, wenn da so eine fette Steuer drauf ist. Und das war schon immer ein Hauptproblem mit einer Steuer auf Dampfkram. Es ist wie ein offizielles Zertifikat: “Dampfen ist schädlich!”

Obwohl bis heute noch keine klinische Studie gezeigt hat, dass Dampfen überhaupt ernsthaft schädlich ist. Was zukünftig noch weniger Leute interessieren wird als jetzt schon.

Fazit
  • Keine Hektik, du hast noch genug Zeit (bis Juli 2022).
  • PG und VG wird man immer zu vernünftigen Preisen bekommen, nur eben nicht mehr im Dampferladen.
  • Reine Aromen werden nicht besteuert.
  • Shortfills werden wahrscheinlich vom Markt verschwinden.
  • Viele Hersteller und Händler werden zu machen.
  • Nur bei Nikotin macht Bunkern eventuell Sinn.

Vapoon: Bundestag beschließt Liquidsteuer

2020 – Ein kurzer Nachruf

Nein, das wird jetzt nicht der große Jahresrückblick. Einfach nur so ein (wirklich) kleiner Nachruf auf ein Jahr, das bestimmt viele schnell wieder aus den Synapsen löschen möchten. Es war ein Jahr wie der Griff in einen Sack voller schleimiger Aale. Von denen man keinen zu fassen gekriegt hat. Muss ich jetzt keinem sagen, haben alle mitgekriegt. Trotzdem gab es nicht nur Corona und auch nicht alles war so kotig, wie der Nachgeschmack es erahnen lässt. Doch gefühlt hatten die letzten zwölf Monate echt mal voll Covid.

Im Schatten der Pandemie gab es allerdings auch viel interessantes für Dampfer. Nicht das neueste Podsystem oder der Quadruppel-Coil Verdampfer mit plasmagekühlter automatischer Kernfusionsreaktorsteuerung… mit Replayfunktion. Nein. In der Wissenschaft gabt’s einiges Neues und vor allem zogen in der politischen Landschaft weniger leckere Wolken auf. Eher so von der fies miefigen, dunklen Art.
Für uns werden die dann aber erst ab nächstem Jahr so richtig spannend. Das komplette Werbeverbot wurde beschlossen und nikotinfreie Dampfersachen wurden denen mit Nikotin gleichgestellt. Die Politik dreht zur Zeit generell etwas frei, was die leckere Wolke angeht. Vor allem in den USA, was uns allerdings nicht kalt lassen sollte. So groß ist der Teich nicht, der zwischen uns und dem “Land der Freiheit” liegt. Da wird einiges schwappen. Alles in allem war dieses Jahr ein echt fieser Rückschritt.
Ach, und Dampf-YouTube wirkt etwas leergefegt. Mal gucken, was da noch von bleibt und wie groß am Ende der Katzenjammer derer ist, die sich jetzt noch hämisch darüber freuen.

Viel interessanter als das letzte Jahr wird für uns Dampfer allerdings das neue werden. Dann wird’s zum Bleistift um Aromenverbote, Steuern und Dampfverbote in der Öffentlichkeit gehen. Immer mehr Politiker werden auf den Trichter kommen, dass man Leute vor Disconebel mit Geschmack schützen muss. Natürlich ohne echten Disconebel zu verbieten. Idiotie im Quadrat. Das ist jedoch Gedudel der Zukunft. Und da gibt es auch kleine Lichtblicke.

Denn wir haben jetzt einen neuen Piekser im Flitzebogen. Es gibt einen neuen Konsumentenverband, den BVRA. Wenn auch durch die Pandemie mächtig ausgebremst, kann er im neuen Jahr voll durchstarten. Das wird natürlich kein Selbstläufer. Da musst du schon mitmachen. Und wenn nur erst mal dadurch, dass du Mitglied wirst. Eine starke Stimme ist derzeit für uns Dampfer wichtiger denn je. Dieses Jahr hat nämlich besonders deutlich gezeigt, dass wir das verdammt nötig haben. Die Gegner der leckeren Wolke donnern aus allen Rohren. Es wird eine heiße Zukunft.

So, jetzt bringen wir erst mal ein Jahr hinter uns, dass in die Geschichte eingehen wird. Als das Jahr der heiligen nudligen Toilettenrolle? Oder das Jahr der Querbekloppten? Egal.
Es wird auf jeden Fall ein Jahr sein, in dem leider viele Menschen einen vermeidbaren Tod gestorben sind. Ein Jahr, das uns demütig machen kann. Ein Jahr, von dem wir viel lernen könnten.
Ja, es war ein beklopptes Jahr. Aber es war auch ein Jahr, das uns echt mal einen Hieb nach vorne bringen könnte. Krisen sind immer auch die Chance, was gutes daraus zu machen.

Natürlich sehnen wir uns nach alter Normalität. Wir sind eben Gewohnheitstiere. Wenn am Ende allerdings echt nichts anderes bei raus kommt, außer dass Millionen von Leuten abgenibbelt sind und danach alle wieder so tun, als wär nix gewesen… Irgendwie hätten wir es dann verdient, wie die Dinosaurier vom Erdbällchen geschubst zu werden.

Jetzt komm gut rein. Ruhiger als sonst… gezwungener Maßen. Vielleicht auch etwas nachdenklicher. Und komm vor allem gesund ins neue Jahr. Wir sehen uns auf der anderen Seite.

Mettbällebad! (So aus Prinzip.)


Wer Bock auf einen richtigen Rückblick hat, der findet den bei Matze: Teil 1Teil 2Teil 3

Die E-Zigarette für den guten Vorsatz – Ein Review

Zum ersten Mal ein Review auf Vapoon. Luftschlangen und Konfettipistole! Aber nicht zu früh freuen… oder ärgern. Das wird wohl auch das einzige bleiben. Denn bald ist der “Welchen-guten-Vorsatz-vermassel-ich-nächstes-Jahr-Tag”, Silvester. Also der Tag, an dem viele Raucher wieder der gequalmten Wolke abschwören wollen. Und darum geht es in diesem Review.

Qualm weg ist ein guter Vorsatz. Aber leider für viele Leute auch einer der kompliziertesten. Pflästerchen, Kaugummis und Sprays aus der Apotheke helfen kaum mehr als homöopathische Zuckerkügelchen. Die E-Zigarette hingegen schon.

Jetzt bin ich keiner, der die E-Zigarette als reine Rauchentwöhnung sieht. Für mich ist sie auch ein Lebensstil, ein lecker Ding, das mein Leben besser schmecken lässt. Eine der schönsten Nebensachen der Welt.
Aber ich wäre ziemlich ignorant und bekloppt, würde ich leugnen, dass man mit der E-Fluppe recht schmerzlos die Flossen von der echten Fluppe lassen kann. Sogar für Raucher, die gar nicht aufhören wollen, kann die E-Zigarette eine echt geile Sache sein. Mit ihr kann man eben “rauchen” ohne zu rauchen. Kein Gestinke, keine Asche, keine Brandlöcher und viel mehr Knete in der Patte. Ach, nebenbei auch nicht mehr diese nervigen Sachen wie Raucherlunge, Herzklabaster und Tod.

Mit dem Dampfen vom Rauchen wegzukommen ist zwar kein Selbstläufer. Aber es war wohl noch nie so schmerzlos, seinen guten Vorsatz echt auch mal zu schaffen. Mit dem Rauchen aufhören kann mittlerweile nämlich sogar Spaß machen.

Aber dafür braucht’s das richtige Gerät. Und da kommt dieses Review ins Spiel. Ich habe mir drei Geräte rausgepickt, die für mich 2020 mit die besten E-Ziggis für den Einstieg ins Dampfen sind.
Bevor jetzt wieder gemeckert wird: Klar, nicht für jeden. Aber bestimmt für viele. Und es gibt da draußen natürlich auch noch andere coole Geräte zum Umsteigen. Aber ich hab mir eben diese drei Podsysteme rausgegrapscht. Aus Gründen.

Es sind welche zum Nachfüllen. Also sogenannte offene Systeme. Für die geschlossenen lohnt eigentlich kein echtes Review. Wenn dich eins interessiert, dann hol es dir, probier dich durch und wenn es passt, dann passt’s. Bei geschlossenen Podsystemen spielt für viele eben auch eine Rolle, ob man die an der Tanke oder im Supermarkt kriegt. Und da ist die Auswahl eh recht überschaubar. Außerdem sollte man sehr nach Geschmack gehen, schließlich gibt’s nur die Liquids vom einen Hersteller. Und technisch sind die Dinger fast alle mittlerweile recht gut.
Aber ich glaube, wenn man schon aufs Dampfen wechselt, dann sollte man auch mehr Freiheit mitnehmen. Die kriegt man eben mit nachfüllbaren Podsystemen.

2020 war so’n bissel das Jahr der Podsysteme. Viel Schrott aber auch einige echt gute Geräte wurden auf den Markt geworfen.
Meine persönliche Top 3: Die Wenax von Geek Vape, die Yearn von Uwell und die Barr von Vaporesso.

WENAX (Geek Vape)

Anfangen will ich mit dem neusten Gerät, der Wenax von Geek Vape. Sie hat ein paar Besonderheiten. Zum einen kann man bei den Pods die Coils wechseln. Das bedeutet nicht nur weniger Müll, sondern auch etwas mehr Möglichkeiten. Es passen Coils mit einem Widerstand von 1,2Ω oder 0,6Ω in den Pod.
Wenn ich ehrlich bin, konnte ich allerdings keinen so wirklich extremen Unterschied feststellen. Ich bin da aber auch eher der einfache Typ.
Passend zu den unterschiedlichen Widerständen der Coils kann man bei der Wenax drei verschiedene Leistungen einstellen. Manch einer wird das total toll finden, mich lässt es recht kalt. Denn so oder so, die Wenax ist eh nur was für MTL. Auch wenn sie aus der Dreierriege den offensten Zug hat.
Natürlich hat die Wenax einen sehr gut funktionierenden Unterdruckschalter, aber man kann sie genauso über einen Knopf am Popo aktivieren. Darüber stellt man auch die Leistung ein oder schaltet das Gerät ganz aus. Die letzte Besonderheit ist das DripTip. Hier kann man nämlich neben den mitgelieferten auch eigene 510er DripTips benutzen. Ganz mein Ding.

Mit 1.100 mAh hat die Wenax bei weitem den größten Akku, den man per Micro-USB lädt, und die Pods sind mit 2ml Fassungsvermögen ordentlich bemessen. Logischerweise ist sie dadurch die größte aus dem Bunde. Und auch ein Leichtgewicht kann man sie kaum nennen (45g).

Aber auch wenn ihre Coils den Geschmack der Liquids recht ordentlich rüberbringen, sie einige witzige Spielereien hat und ein echter Handschmeichler ist, steht sie auf dem Treppchen unten. Es reicht halt nicht ganz, vor allem für Umsteiger. Die dürften von den ganzen Einstellungsmöglichkeiten eher abgeschreckt werden und mit Coils wollen die oft auch nix am Hut haben. Nebenbei bemerkt…  die Pods aus der Wenax zu ziehen gleicht manchmal übrigens schon einem kleinen Ringkampf. Dafür wackeln sie nicht… auch schön.
Also ein guter dritter Platz.

YEARN (Uwell)

Die Yearn ist der Panzer unter den Podsystemen. Echt jetzt, mit der kannst du einen Nagel in die Wand kloppen. Keine Ahnung woraus die geklöppelt wurde, aber es wirkt wie ein Millimeter Panzerstahl. Dementsprechend schwer kommt das kleine Ding daher (44g). Sie ist zudem die teuerste im Bunde. Ansonsten macht sie fast alles richtig.
Sie ist klein und kompakt, simpel in der Bedienung und in die Pods passen 1,5ml Liquid. Im Gegensatz zur Wenax reicht der Akku der Yearn mit 370mAh normalerweise allerdings nicht über den Tag. Wenn man sie hauptsächlich benutzt, sollte man sich also schon zwei Geräte zum abwechseln besorgen. Geladen wird sie übrigens auch über Micro-USB.

Der Geschmack, den die Pods produzieren, ist echt gut. Kann man nicht meckern. Und sie liegen sehr angenehm zwischen den Lippen. Dazu kommt, das der Zug so richtig schön straff ist. Mag ich. Dürfte auch für Raucher perfekt passen. Trotzdem landet die Yearn ganz knapp nur auf dem zweiten Platz.
Schuld daran sind Micro-USB und das (für die Größe) wirklich heftige Gewicht.

BARR (Vaporesso)

Die Barr hat mir von Anfang an einfach nur Spaß gemacht. Und das, obwohl auch sie ein paar Schwächen hat. Die beiden größten sind ganz klar der Akku mit nur 350mAh und das Tankvolumen von 1,2ml. Das ist beides verdammt knapp bemessen und bringt einen definitiv nicht über den Tag. Aber ansonsten überzeugt sie voll. Die Barr ist etwa halb so teuer wie die Yearn, wiegt auch nur die Hälfte und hat einen etwas lockeren Zug als der dampfende Panzer.

Wobei wir da eine kleine Besonderheit haben, denn die Barr besitzt so etwas ähnliches wie eine “einstellbare” Airflow. Je nachdem, wie man den Pod reinsteckt, hat man vier unterschiedlich starke Zugwiderstände. Die Unterschiede sind nicht wirklich groß, alles reines MTL, und für mich hät’s das auch nicht gebraucht. Aber es stört auch nicht wirklich.

Ansonsten ist die Barr quadratisch, praktisch, sehr gut. Ich mag die Form, was allerdings Geschmackssache ist. Und weil das kleine Ding nur 22g wiegt, hält es sich auch ohne Hilfe der Hände zwischen meinen Lippen. Für mich ist zudem der USB-C Anschluss ein klarer Pluspunkt, mit dem der Akku auch recht fix wieder geladen ist.

Ein bisschen mehr Tankvolumen, die “einstellbare” Airflow weglassen und das Teil wäre perfekt. So muss man sich auf einer Party, wenn’s die wieder gibt, ein paar vorgefüllte Ersatzpods (oder, wenn man noch nüchtern genug ist, eine Flasche Liquid zum Nachfüllen) und mindestens ein Ersatzgerät mitnehmen. Sonst reicht’s nicht über den Abend. Das dürfte bei der Yearn allerdings auch nicht viel anders sein.
Trotzdem kommt die Barr bei mir knapp ganz oben aufs Treppchen.

FAZIT

Alles drei sind Geräte, die Spaß machen und beim Geschmack ziemlich gleich gut punkten. Der Größenunterschied ist auch nicht grad riesig. Aber im Detail liegt der Hund im Pfeffer begraben.
Die Wenax ist ganz klar die Langläuferin mit ihrem fetten Akku. Und wer’s mit Knöpfchen mag, der ist auch bei ihr richtig. Das mit den wechselbaren Coils und den drei Leistungsstufen ist zudem sicher für viele Dampfer eine geile Sache.
Aber es soll hier ja jetzt um den Ein- und Umsteiger gehen. Meistens kommt der eben von der qualmenden Fluppe. Und damit das mit der Liebe auf den ersten Zug klappt, sollte das Gerät einfach und unkompliziert sein.

Da kommen die Yearn und die Barr ins Spiel. Einfacher geht kaum. Und im Grunde ist es wohl wurscht, welche von beiden der Fluppenfan sich krallt. Für mich persönlich ist eben USB-C was tolles und ich mag’s auch schön leicht. Zudem ist die Barr ganz klar der Preisleistungssieger, sie kostet meistens so um die 13 Euro. Das sind grad mal zwei Kippenschachteln.

Du kennst jemanden, der Tschüssi zur Fluppe sagen will? Oder einen Raucher, der gerne raucht aber offen für Neues ist? Naja, bald ist Weihnachten. Wär’ doch was richtig geiles für unter’s Nadelbüschchen. Noch nie war Leben retten so einfach… und lecker.


Wenn der ein oder andere Begriff unklar ist, findest du ziemlich sicher die Erklärung im Lexikon auf e-Dampfen.info.

Weitere interessante Geräte für Umsteiger, die ich aber noch nicht in meinen Griffeln hatte:

Zeep Kit (YouTube – “Ich rauche nicht”)

VStick Pro (YouTube – “Steamshots TV”)

Endura M18 (YouTube – “GrimmGreen” [engl.])

Und ein moderner “Klassiker”:

Caliburn (YouTube – “Dampfer ohne Dampfe”)