Neuer Konsumentenverband stellt sich vor

Schon länger ist bekannt, dass Anfang 2020 ein neuer Konsumentenverband das Licht der Welt hätte erblicken sollen. Doch aufgrund der Covid-19 Pandemie und den damit verbundenen Unwägbarkeiten hat sich die Gründung verzögert.
Auch wenn nur noch wenige Formalitäten die ordentliche Eintragung des Vereins ausbremsen, hat der bereits tätige Vorstand sich entschlossen, die Öffentlichkeit aus Gründen der Transparenz vorweg über den “Bundesverband Rauchfreie Alternative” zu informieren. Aus diesem Grund hat er heute eine Erklärung veröffentlicht, in der er die wichtigsten Eckpunkte des neuen Verbandes darlegt.

Laut Erklärung werden Unternehmen weder normale noch Fördermitglieder werden können. Der Vorstand wird aus vier Personen bestehen, die alle zwei Jahre auf der Mitgliederversammlung neu gewählt werden. Zudem wird es einen Beirat geben, der sowohl vom Vorstand, als auch von den Mitgliedern angerufen werden kann. Auch ist geregelt, dass die Arbeit des Vorstands ehrenamtlich ist. Die Finanzierung des Verbandes soll zukünftig vor allem aus den Mitgliedsbeiträgen erfolgen. Zweckgebundene Spenden von Unternehmen oder Verbänden werden nicht angenommen.

Mit dem neuen Verband soll ein Fundament gelegt werden, dass in den kommenden Jahren von allen Mitgliedern mit Leben erfüllt und aktiv gestaltet werden soll.
Ziel des Verbandes wird es sein, durch Vernetzungsarbeit den Interessen der Dampfer in der Politik, bei Medien, in der Wissenschaft und bei Ärzten Gehör zu verschaffen. Auch die Öffentlichkeit soll über das Konzept der Schadensminimierung durch die E-Zigarette umfassend aufgeklärt werden.

Bereits jetzt ist der Vorstand aktiv und hat mit der Vernetzungsarbeit begonnen. Die Kosten dafür und für die Gründung werden derzeit von den Gründungsmitgliedern aus eigener Tasche finanziert.

Mitglieder können natürlich erst aufgenommen werden, wenn der Verein im Vereinsregister eingetragen ist. Sobald dies geschehen ist, wird die Öffentlichkeit umfangreich über den Verband informiert werden.
Jeder ist dann eingeladen Mitglied zu werden und die Zukunft des Verbandes und der E-Zigarette aktiv mitzugestalten.

Die Erklärung des BVRA steht als PDF zum Download bereit.

Dampfer für Langzeitstudie gesucht

Bisher gibt es zur E-Zigarette nur eine Studie, die man zumindest grundsätzlich als Langzeitstudie bezeichnen kann. Durchgeführt wurde sie vom italienischen Wissenschaftler Prof. Dr. Riccardo Polosa. Er hatte Dampfer, die noch nie geraucht haben, über dreieinhalb Jahre begleitet. Untersucht wurde dabei, ob Dampfen langfristig gesundheitliche Schäden verursacht. Dies konnte bei keinem der Probanden beobachtet werden.

Es war grundlegend wichtig, dass für die Studie nur dampfende Niemalsraucher herangezogen wurden. Denn nur so konnte ausgeschlossen werden, dass die Rauchervergangenheit und nicht das Dampfen für mögliche Erkrankungen ursächlich war.
Das hatte jedoch zur Folge, dass für die Studie nur sehr wenige Dampfer zur Verfügung standen. Am Ende konnten die Daten von lediglich neun Studienteilnehmern ausgewertet werden. Sicher der größte Schwachpunkt dieser sonst sehr aussagekräftigen Studie.

Nun wird ein neuer Versuch unternommen. Dieses Mal international, damit genug Dampfer gefunden werden können, die zuvor möglichst noch nie geraucht haben. Gesucht werden reine Dampfer, die in ihrem Leben weniger als 1.000 Zigaretten konsumiert haben.
Die Studie soll über sechs Jahre laufen.

Durchgeführt wird die Studie von der Eclat SRL, einem Unternehmen, dass von der Universität Catania gegründet und betrieben wird. Die wissenschaftliche Leitung hat der US-amerikanische Wissenschaftler Dr. Carl V. Philips. Studienleiter ist der bereits erwähnte, Prof. Dr. Riccardo Polosa, Direktor des Institutes für Innere Medizin und klinische Immunologie an der Universität Catania in Italien.

Wer wird gesucht?

Gesucht werden Dampfer, die Nichtraucher waren, bevor sie zur E-Zigarette griffen und aktuell täglich die E-Zigarette nutzen.
Als Nichtraucher gilt, wer in seinem Leben weniger als 1.000 Zigaretten geraucht hat. Zudem sollten Interessierte natürlich aktuell Nichtraucher sein und in den letzten zwei Jahren keine Zigarette geraucht haben.

Botschafter für Deutschland

Zur internationalen Koordinierung gibt es in den teilnehmenden Ländern Botschafter. Sie sind Ansprechpartner für Interessierte, Kontaktpersonen für Teilnehmer und Koordinatoren vor Ort. Botschafter für Deutschland ist Rochus “Rocky” Knobel ( bzw. ). Als Standort für Deutschland ist München geplant.

Durchführung

Werden an einem Standort genug mögliche Probanden gefunden, finden die (voraussichtlich) jährlichen Gesundheitschecks bei wissenschaftlichen Kooperationspartnern (z.B. Universitäten) vor Ort statt. Wie bereits erwähnt, soll die Studie über sechs Jahre laufen.

Mehr Informationen gibt es auf veritascohort.coehar.org/study-subject/.

Weitersagen

Die weitaus meisten Dampfer (um die 99%) sind ehemalige Raucher. Da für diese Studie jedoch Niemalsraucher gesucht werden, ist es enorm wichtig, dass möglichst viele Dampfer davon erfahren. Es geht nämlich buchstäblich um die Nadel im Heuhaufen.
Und je größer am Ende die Teilnehmerzahl ist, desto aussagekräftiger wird das Studienergebnis.

Diese Studie kann für uns Dampfer enorm wichtig werden. Sie könnte uns deutlich mehr Klarheit über die möglichen Folgen des Dampfens bringen.
Auch wenn die Studie selbstverständlich absolut neutral und ergebnisoffen durchgeführt wird, ist es doch wahrscheinlich, dass sie das Ergebnis der ersten Studie bestätigen wird. Alles, was wir bisher wissen, deutet zumindest darauf hin. Sie wäre in diesem Fall ein starkes Argument für die E-Zigarette, das von ihren Gegnern nicht so einfach vom Tisch zu wischen wäre.

Diese Studie ist für uns alle eine große Chance. Wir sollten sie wahrnehmen. Also: Weitersagen!


Alle Informationen noch mal übersichtlich in einem PDF auf Vapers.guru zusammengefasst.

Umfrage: E-Zigarettenhersteller und -händler schauen optimistisch in die Zukunft

Laut einer Umfrage unter rund 600 Branchenvertretern, die vom Bündnis für Tabakfreien Genuss (BfTG) durchgeführt wurde, bewerten 46% der Marktteilnehmer die Aussichten für die Entwicklung der E-Zigarette in Deutschland als gut. 22% sogar als sehr gut. Fast zwei Drittel der Befragten sehen demnach positiv in die Zukunft.

Und das trotz der Rückschläge in der jüngsten Vergangenheit. Die Folgen der verfehlten Informationspolitik der US-Gesundheitsbehörden CDC beim Thema EVALI und aktuell die enormen Schwierigkeiten durch die Covid-19 Pandemie hatten dem Markt stark zugesetzt.
Allein in den ersten beiden Monaten diesen Jahres gingen bei über 70% der befragten Unternehmen die Umsätze spürbar zurück.
Im Gegensatz zum steten Wachstum der vergangenen Jahre, fallen die Umsätze in der E-Zigarettenbranche 2020 daher voraussichtlich deutlich kleiner aus als noch im Vorjahr. Für kommendes Jahr erwarten die Händler und Hersteller jedoch schon wieder ein Wachstum von 20%.

Risiken für die Entwicklung des E-Zigarettenmarktes in Deutschland sehen die Umfrageteilnehmer vor allem bei einer möglichen gesetzlichen Einschränkung der Aromenvielfalt. Auch E-Zigarettensteuern und das kommende Werbeverbot sehen viele als Gefahr.

Ganz aktuell leiden die meisten Hersteller allerdings sehr unter der Sechsmonatsfrist. Hersteller und Händler müssen in der EU ihre Produkte registrieren, sechs Monate, bevor sie auf den Markt kommen dürfen. Viele Kunden kaufen in dieser Wartezeit jedoch direkt im nichteuropäischem Ausland ein. Für 77% der Befragten bedeutet das spürbare Einbußen.

Interessant ist auch, dass die Zahl der Onlinehändler leicht zurückgegangen ist, während es deutlich mehr reine Offlineshops gibt, als noch vor einem Jahr.

Dustin Dahlmann, Vorsitzender des BfTG, zieht aus den Umfrageergebnissen ein optimistisches Fazit:

“Die Tendenz ist weiterhin positiv, auch wenn das letzte Quartal 2019 und die Auswirkungen der Corona-Krise die Branche teilweise schwer getroffen haben. Bereits heute sehen wir deutliche Hinweise, dass sich das Geschäft wieder belebt hat […].”


BfTG: Gute Aussichten für die E-Zigarettenbranche

Finnland: Aromenverbot für E-Zigaretten vorerst von Gericht gestoppt

Die finnische Regierung hatte im Zuge der Umsetzung der Tabakproduktrichtlinie (TPD) auch den Verkauf von Aromenkonzentraten in E-Zigarettenläden verboten. Dieses Verbot ging über die in der Richtlinie geforderten Maßnahmen hinaus.
Den einzelnen Mitgliedsstaaten der EU ist zwar vorbehalten, eigene, weiterreichende Regeln zu erlassen. Diese nationalen Regelungen müssen jedoch gerechtfertigt sein und der EU mitgeteilt werden, bevor sie in Kraft treten.

Das oberste finnische Verwaltungsgericht hat nun genau den letzten Punkt bei der Umsetzung des Tabakgesetzes bemängelt. Das zuständige Ministerium hatte der EU-Kommission den endgültigen Rechtstext zum Zeitpunkt der Verabschiedung noch nicht vorgelegt. Somit war das Meldeverfahren nicht abgeschlossen. Aufgrund dieses Formfehlers beendete das Gericht nun das Verbot.

Es ist jedoch damit zu rechnen, dass dies nur ein Aufschub des Aromenverbots für E-Zigaretten in Finnland ist. Die Regierung des skandinavischen Landes scheint fest entschlossen dieses Verbot durchzusetzen.


Artikel in der finnischen Ilta Sanomat

Schweizer Pilotprojekt: Die E-Zigarette wirkt

Die Suchthilfe Ost (SHO) im Schweizer Kanton Solothurn hatte im Dezember 2018 ein Pilotprojekt gestartet, bei dem interessierten Rauchern E-Zigaretten als Hilfe zum Rauchstopp angeboten wurden. Das Projekt endete im Februar diesen Jahres und die Ergebnisse wurden nun veröffentlicht.

In den 14 Monaten, die das Projekt lief, nahmen insgesamt 99 Personen daran teil. Etwa die Hälfte von ihnen war zuvor bereits in der Beratung der Suchthilfe Ost.
Von allen Teilnehmern hörten 14,1% erfolgreich mit dem Rauchen auf. Bemerkenswert ist, dass auch Probanden mit dem Rauchen aufgehört hatten, die lediglich ihren Zigarettenkonsum verringern wollten.
Nimmt man nur die Raucher, die einen kompletten Rauchstopp angestrebt hatten, dann liegt die Erfolgsquote sogar bei 17,5%. Diese Quote ist mit anderen Studien vergleichbar, in denen 18% bis 21,9% der Teilnehmer mit der E-Zigarette von der Zigarette weggekommen waren.

Aus Sicht der Suchthilfe Ost zeigen die Ergebnisse des Pilotprojekts die mögliche Wirksamkeit der E-Zigarette beim Rauchstopp oder zumindest für eine Schadensminimierung. Das Dampfen könne für viele Raucher eine Brücke schlagen und den Rauchstopp erleichtern, schlussfolgert die Gruppe um Co-Geschäftsleiter Reno Sami. Daher plädiert die SHO dafür, den Umstieg auf die E-Zigarette bei Tabakabhängigkeit als Behandlungspfad anzuerkennen.


Evaluationsbericht der Suchthilfe Ost, Kanton Solothurn